Der neue «Saldo»-Ratgeber «So schützen Sie Ihre Privatsphäre» zeigt detailliert auf, wo überall man unbewusst Datenspuren hinterlässt und wie man sich schützen kann. Drei alltägliche Beispiele – und die Lösungsvorschläge dazu:
Problem: Unsichtbare Informationen
Textverarbeitung ist eine der praktischsten Funktionen auf Computern. Man kann beliebig an einem Text feilen und ihn am Schluss sauber und fehlerlos ausdrucken. Aber aufgepasst: Textverarbeitungsprogramme wie Microsoft Word speichern neben dem sichtbaren Text auch viele unsichtbare Informationen, sogenannte Metadaten: den Namen des Computers und des Benutzers, den Ablageort des Dokuments, Hinweise auf die Computerkonfiguration oder sogar gelöschte Passagen. Dasselbe gilt für Fotos, die man mit Handy oder Tablet aufnimmt.
Lösung: Will man diese Spuren zum Verschwinden bringen, kann man das Dokument im reinen Textformat abspeichern, erkennbar an der Dateiendung .txt. Oder man speichert das Dokument als PDF, bevor man es einer Drittperson aushändigt. Zudem gibt es spezielle Programme, mit denen man seine Dokumente von Metadaten reinigen kann.
Für Word-Dokumente eignet sich z. B. die Gratis-Software Doc Scrubber (www.brightfort.com/ docscrubber.html). Die Metadaten auf Digitalfotos kann man ebenfalls mit Spezialprogrammen entfernen (für Windows-Geräte etwa unter
www.rlvision.com, für Macs auf www.lemkesoft.de).
Problem: Benutzte Dokumente
Viele Programme und auch die Computer-Betriebssysteme bieten eine komfortable Funktion: Die zuletzt benutzten Dateien lassen sich einfach und schnell über einen Menüpunkt abrufen. Selbst wenn das eigentliche Dokument gelöscht oder umbenannt wurde, bleibt der Name in der Liste aufgeführt. Sofern mehrere Personen auf dem entsprechenden Computer arbeiten, kann das unangenehm werden. Findet zum Beispiel ein Bürokollege auf diese Weise über Mittag in der Liste den Eintrag «Bewerbung», braucht er das eigentliche Dokument gar nicht mehr zu suchen, um etwas zu wissen, was man möglicherweise ganz gerne noch eine Zeitlang für sich behalten hätte.
Lösung: Bei vielen Programmen kann man den Verlauf löschen. Das sollte man regelmässig tun (bei Word: % Datei % zuletzt verwendete öffnen % zuletzt verwendete löschen).
Problem: Unverschlüsselte Mails
E-Mails lassen sich auf jedem Mailserver, über den sie laufen, speichern und lesen. Unternehmen wie Google und viele andere lassen die Mailinhalte von Suchprogrammen auf bestimmte Begriffe durchforsten – z. B., um gezielte Werbung zu platzieren.
Lösung: Experten raten, Mails nach dem PGP-Verfahren zu verschlüsseln. PGP steht für «Pretty Good Privacy» («ziemlich gute Privatsphäre»). PGP gibts als freie Software (http://gnupg.org).
Buchtipp: «So schützen Sie Ihre Privatsphäre»
Der neue «Saldo»-Ratgeber zeigt auf, wer wo welche Informationen über Sie sammelt. Und was Sie dagegen tun können. Unter anderem gibts konkrete Antworten auf folgende Fragen:
- Wie beseitigt man die Datenspuren auf einem Gerät, das man verkaufen will?
- Was kann man gegen Spionage-Software auf dem Computer tun?
- Warum ist das Speichern von Daten in der «Wolke» riskant?
- Welche Browser-Erweiterungen sind gut für den Datenschutz?
- Warum ist die Facebook-Funktion «Freunde finden» gefährlich?
- Was kann man gegen staatliche Datenschnüffler tun?
- Wie erhöht man die Sicherheit in drahtlosen Netzwerken?
- Was kann man gegen Adresshändler unternehmen?
- Worauf muss man beim Bezahlen mit der Kreditkarte achten?
«So schützen Sie Ihre Privatsphäre», 1. Auflage, 164 Seiten, Fr. 27.– (Nichtabonnenten Fr. 32.–).
Zu bestellen mit der Karte auf Seite 24, auf www.ktipp.ch (/ Buch-Shop) oder per Telefon 044 253 90 70.