Google, Facebook, Microsoft, Apple & Co. sammeln nicht nur alle erhältlichen Daten der Nutzer ihrer Websites, sondern alle vorhandenen Informationen. Dafür zapfen sie von den Besitzern zum Beispiel unbemerkt Adressbücher von Smartphones und Computern sowie E-Mail-Konten an.
Die Folge: Auch wenn man selbst eine Plattform wie Facebook nicht nutzt, können dort eigene persönliche Daten gespeichert sein («Saldo» 7/2015).
Darum sollte man es den Datensammlern so schwer wie möglich machen. Dabei hält man sich am besten an den Grundsatz: Ins Internet gehören nur jene privaten Daten, die man auch einem Fremden auf der Strasse geben würde. Zudem sollte man folgende fünf Punkte beachten:
Nicht benötigte Konten löschen
Überlegen, was man wirklich braucht. Nicht benötigte Konten löschen. Bei Facebook geht das so: Einloggen, dann zur Seite Ktipp.ch/dt812c gehen. Dort auf «Mein Konto löschen» klicken. Das Konto lässt sich danach nicht mehr herstellen. Die Daten sind für andere Facebook-Nutzer nicht mehr zu sehen. Ob Facebook die Daten wirklich löscht, ist unklar.
Anleitungen zum Löschen von Konten wie Apple-ID/iTunes, Google, Microsoft, Twitter und Whatsapp gibts auf Ktipp.ch/loeschen.
Apps auf dem Smartphone überprüfen
Moderne Smartphones sind Einfallstore für Datensammler. Denn viele Besitzer tragen sie immer mit sich – und zwar eingeschaltet. Facebook & Co. wissen also ständig, wo sich die Leute aufhalten. Ausserdem enthalten Smartphones ein Mikrofon und eine Kamera, die ohne Wissen des Besitzers aktiviert werden können. Im Adressbuch sowie Terminkalender sind oft viele private Datensätze gespeichert. Deshalb sollte man nur jene Apps auf dem Handy installieren, die man unbedingt braucht. Hat man eine App installiert, sollte man unbedingt den Zugriff auf private Daten wie das Adressbuch unterbinden. So gehts:
iPhone: Auf «Einstellungen» und «Datenschutz» tippen. Dort sind alle Kategorien von privaten Daten aufgelistet. Tippt man zum Beispiel auf «Kontakte», sieht man, welche Apps aufs Adressbuch zugreifen, und kann den Zugriff ausschalten.
Android-Handys: Je nach Gerät finden sich die Einstellungen an einem anderen Ort. Meist muss man auf «Einstellungen» ! «Apps & Benachrichtigung» ! «App-Berechtigungen» tippen. Dann wiederum die gewünschte Kategorie anwählen und den Zugriff der Apps ausschalten.
Nur: Dass die Gerätehersteller wie Apple und Samsung selbst die privaten Daten absaugen, lässt sich leider weder feststellen noch verhindern.
Sicheren Browser verwenden
Beim Surfen konsequent den Tor-Browser benutzen (Download unter ktipp.ch/tor). Er verschleiert den eigenen Standort und leitet den Internetverkehr um die ganze Welt. Ausserdem blockiert dieser Browser Werbung und versteckte Datensammler.
Sicheres E-Mail-Konto brauchen
Kann man den ausgewanderten Schulfreund nur via Facebook erreichen, sollte man nach dem ersten Kontakt auf E-Mail-Verkehr umsteigen. Dabei gilt: Hände weg von E-Mail-Konten bei Google, Hotmail & Co.! Nur verschlüsselte Maildienste verwenden, die keine persönlichen Daten aufzeichnen. Höchstnoten beim Schutz der Privatsphäre erhielt von der Stiftung Warentest zum Beispiel Mailbox.org. Eine Mailadresse kostet dort rund 1 Franken pro Monat. Der Dienst lässt sich auch mit falschem Namen und falscher Adresse nutzen.
Hände weg von Clouds
Auf Apples iCloud oder Googles Cloud sollte man verzichten und besser eine eigene Cloud benutzen. Ein K-Tipp-Praxistest zeigt: Bereits ab 160 Franken gibts dafür gute Geräte (K-Tipp 13/2017). Und: Die Zeitschrift «Saldo» publiziert in der Ausgabe vom 18. April einen Test von Netzwerkfestplatten für private Clouds.
Buchtipp
Nicht nur beim Surfen im Internet hinterlässt man Datenspuren, sondern den ganzen Tag lang: beim Einkaufen, beim Reisen, beim Telefonieren oder beim Fernsehen. Der «Saldo»-Ratgeber So schützen Sie Ihre Privatspäre (164 Seiten, Fr. 27.–) zeigt auf, welche privaten und staatlichen Stellen welche Informationen sammeln. Und was man dagegen tun kann. Bestellen Sie den Ratgeber auf www.ktipp.ch