Die Wurzeln der weissen Traubensorte Sauvignon blanc liegen im französischen Bordeaux und im Loire-Gebiet. Heute stehen aber auch Sauvignons aus Chile, Südafrika oder Neuseeland in den Regalen der Weinhändler und Grossverteiler. Die Traube ist verwandt mit dem roten Cabernet Sauvignon.
Der K-Tipp wollte wissen, wie es um die Qualität von Sauvignon blanc aus Frankreich steht. Eine Fachjury degustierte zwölf Flaschen aus verschiedenen Regionen – vom Pays d’Oc bis zur Loire. Sie stammen aus den Regalen der Grossverteiler und aus dem Fachhandel und kosteten zwischen Fr. 3.48 und Fr. 19.90.
Ergebnis: Fünf Flaschen erreichten eine gute oder sehr gute Note. Das kann sich sehen lassen: Vor zwei Jahren liess der K-Tipp Sauvignons aus Übersee und Europa degustieren (K-Tipp 12/2016). Dabei schnitten vier Weine aus Neuseeland und Chile am besten ab.
Degustationssieger zeigt vielfältige Aromen
Im aktuellen Test schaffte der «Le Bouquet» von Laporte aus der Zürcher Weinhandlung Smith & Smith als einziger Wein ein sehr gutes Ergebnis. Er zeigte vielfältige Aromen und überzeugte die Jury mit seiner knackigen Frische. Mit Fr. 15.50 war er nicht einmal der teuerste Wein im Vergleich.
Gute französische Sauvignon blancs findet man auch bei den Grossverteilern: Aldi, Coop und Spar erreichten mit je einem Wein ein gutes Ergebnis. Die Preisspanne reicht von Fr. 3.48 pro Flasche bei Aldi bis Fr. 17.95 bei Coop und Eurospar. Teurere Weine wie die beiden Sancerres von Globus und Selection Schwander für je Fr. 19.90 schnitten lediglich genügend ab.
Zwei Weine aus dem Coop bewertete die Jury mit «ungenügend». Beim «Le Chatenai Sancerre» und «Mouton Cadet Sauvignon Blanc» bemängelte sie die fehlenden Aromen. Die Weine seien banal im Geschmack und wässrig.
Laut Weinhändler Philipp Schwander muss es sich bei dem mit «genügend» bewerteten Sancerre um eine fehlerhafte Einzelflasche handeln. Bei einer internen Nachverkostung von zwölf Flaschen seien die vom K-Tipp kritisierten Punkte nicht festgestellt worden. Globus schreibt zum «Sancerre Silex», der hohe Säuregehalt sei charakteristisch für den degustierten Wein. Coop sagt, eigene Experten seien bei einer Nachverkostung der beiden mit «ungenügend» bewerteten Weine zu einem besseren Ergebnis gekommen. Denner zeigt sich erstaunt über die nur genügende Bewertung des Cuvée Prestige. Der Wein sei mit dem «Silberdiplom» der Expovina beschriftet. Nur: Auszeichnungen garantieren keinen guten Wein, wie die Zeitschrift «Saldo» im vergangenen Jahr aufzeigte («Saldo» 17/2017).
Die Fachjury
Die Jury hat die Weine wie immer blind degustiert und anhand der gebräuchlichen 20-Punkte-Skala benotet. Für den K-Tipp degustierten folgende Experten:
- Hans Georg Babits, Weinakademiker, Académie du vin
- Rudolf Trefzer, Experte für Ess- und Trinkkultur bei Radio SRF 1
- Andreas Keller, Presse- und Eventagentur für Wein
- Andrin Willi, Chefredaktor «Marmite»
- Eva Zwahlen, Weinjournalistin