Für 2011 gehört der Spitzenplatz noch dem Kanton Appenzell-Innerrhoden. Im laufenden Jahr zahlen die Innerrhödler im Durchschnitt am wenigsten für die obligatorische Grundversicherung der Krankenkasse.
Ab 2012 werden die Nidwaldner führend sein – ganz knapp allerdings: Im Schnitt zahlt man in der Stanserhorn-Gegend jährlich 3507 Franken, in Appenzell-Innerrhoden 3509 Franken (alle Prämienangaben mit Franchise 300.– inkl. Unfalldeckung).
Die Prämienhölle liegt im Kanton Basel-Stadt. Dort zahlt man im Jahr 6005 Franken. Die Karte zeigt, dass die teureren, rötlich eingefärbten Kantone eher im Westen liegen, mit Ausnahme des Tessins.
15 Kantone haben nur eine Prämienregion, damit hat dort jede Kasse eine kantonale Einheitsprämie. Die anderen Kantone kennen zwei oder drei Prämienregionen: eine städtische mit höheren Tarifen (Prämien-Region 1) plus eine oder zwei ländliche, günstigere Prämienregionen.
Auch innerhalb dieser Prämienregionen gibt es markante kantonale Unterschiede. Beispiel: Berner zahlen 2012 in der städtischen Region 1 im Schnitt 19 Prozent mehr als in der Prämienregion 3.
Warum diese Unterschiede? In günstigen Kantonen bzw. Regionen sind die Krankheitskosten tiefer, weil die Versicherten weniger Arzt- und Spitalkosten verursachen, weil die Ärzte nur das Nötigste behandeln und weil es dort weniger Fachärzte gibt.
Bis anhin war stets nur von der Durchschnittsprämie pro Kanton oder Prämienregion die Rede. Diese Zahl taucht auf keinem Versicherungsausweis auf – eben weil es eine Durchschnittsangabe ist.
Ein Kassenwechsel lohnt sich fast immer
Für die Versicherten massgebend ist die konkrete Prämie, die sie ihrer Kasse zahlen müssen – und da gibt es bekanntlich ebenfalls grosse Unterschiede, die einen Wechsel der Grundversicherung nahelegen könnten.
Zum Beispiel in der Prämienhölle Basel-Stadt. Wer dort von der teuersten Kasse (Wincare) zur günstigsten (Assura) wechselt, spart im Jahr glatt 3240 Franken in der Grundversicherung. Erstaunlicherweise hat die Wincare in Basel-Stadt immer noch rund 1300 Versicherte.
Doch auch im Prämien-«Paradies» Nidwalden kann sich ein Wechsel auszahlen. Wer dort seine Grundversicherung von der teuren Sanitas zur günstigen Helsana-Tochter Progrès wechselt, spart nächstes Jahr 1728 Franken (144 pro Monat). Aktuell gibt es in Nidwalden rund 900 Personen, die sich die hohe Sanitas-Prämie leisten.
Wichtig: Jede Kasse muss jeden Interessenten in die Grundversicherung aufnehmen – auch ältere Personen, Schwangere und Kranke, die in Behandlung sind. Am besten melden Sie sich schriftlich und per Einschreiben an. Einen entsprechenden Musterbrief bringt der K-Tipp in der nächsten Ausgabe.
So lesen Sie die Prämientabelle
Die Zahlen auf den nächsten drei Seiten zeigen die Krankenkassenprämien 2012 der obligatorischen Grundversicherung für Erwachsene ab 25 Jahren (inklusive Unfalldeckung, mit der Normalfranchise 300 Franken).
Berücksichtigt sind die 15 grössten Krankenkassen sowie 3 günstige kleine Krankenkassen, die am jeweiligen Ort tätig sind.
Dargestellt ist einerseits die Normalprämie ohne Sparvariante. Aufgrund dieser Prämie sind die Kassen in die Liste aufgenommen und rangiert worden.
Aufgeführt ist aber auch die tiefste Prämie, die bei der jeweiligen Krankenkasse mit einer der drei Sparvarianten zu erzielen ist, also HMO, Hausarzt oder Telemedizin oder Kombinationen davon.
Wichtig: Es kann sein, dass die maximale Sparprämie nicht im ganzen Kanton bzw. in der ganzen Prämienregion erhältlich ist.
Reihenfolge alphabetisch nach Kantonsabkürzungen.
Abkürzungen:
Gr. Mut. = Groupe Mutuel
Mutuel = Mutuel Assurance
P.-Reg. = Prämienregion
Max. Sparpr. = Maximal mögliche Sparprämie
Alle Angaben in Franken
Quelle: BAG, VZ Vermögenszentrum
Mehr Infos über die Prämien
So können Sie sich über die neuen Prämien 2012 der Grundversicherung orientieren.
- Die Tabellen zeigen, welche Kassen in der Grundversicherung mit Franchise 300.– am günstigsten sind – und zwar für 13 Kantone mit Einheitsprämie sowie für 20 weitere grössere Orte.
- Zu sehen ist einerseits die Normalprämie, dazu noch die maximale Sparprämie (siehe Seite 34: «So lesen Sie die Prämientabelle»).
- Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die kostenlose «Prämienübersicht 2012» veröffentlicht. Sie enthält alle genehmigten Prämien für alle Franchisestufen sowie für Hausarzt-, HMO- und weitere Versicherungsmodelle von allen im jeweiligen Kanton tätigen Kassen.
Schicken Sie für die Bestellung eine an Sie selber adressierte Selbstklebe-Etikette (kein Couvert) mit Angabe des gewünschten Kantons an:
Bundesamt für Gesundheit, Prämien-Service, 3003 Bern. Bestell-Hotline: Tel. 031 324 88 01, Fax 031 324 88 00. E-Mail: priminfo@bag.admin.ch
- Im Internet suchen Sie Ihre Prämie 2012 am besten auf dem neuen Prämienrechner des BAG unter www.priminfo.ch. Auf der K-Tipp-Homepage (www.ktipp.ch) finden Sie einen Link zu diesem Rechner.
Vorteil dieses Rechners: Er kostet die Krankenkassen nichts. Wer auf Priminfo.ch den Button «Gratis-Offerte anfordern» drückt, landet auf der Homepage der betreffenden Kasse und muss dort seine Angaben noch einmal eingeben. So fliessen keine Vermittlungsgebühren. Und dieser Rechner behandelt alle Kassen gleich.
Wer hingegen auf Comparis.ch eine Offerte bestellt, muss seine Angaben nicht noch einmal eintippen. Das ist eine Erleichterung – doch für diese «automatisierte Offert-Schnittstelle» nimmt Comparis von den Krankenkassen Geld. Zudem lässt sich Comparis von diesen gegen Bezahlung diktieren, wer eine Offerte erhalten soll und wer nicht. Es kann also sein, dass Ältere oder Leute mit der Minimalfranchise von 300 Franken den Service von Comparis gar nicht nutzen können.