Aus der Vogelperspektive sieht die Stadt Crime City harmlos aus: Es gibt viele Häuser, viele Autos und viele Leute, die herumspazieren. Doch in den Gassen und Ecken der Stadt verstecken sich zahlreiche mysteriöse Kriminalfälle, welche die Spieler von «MicroMacro Crime City» lösen müssen.
Das «Spielbrett» ist eine riesige Stadtkarte in der Grösse von 105 x 75 Zentimetern. Dazu bekommen die Spieler eine Lupe, um die Karte genau inspizieren zu können. Pro Fall gibt es Couverts mit fünf bis zehn Spielkarten. Auf der jeweils ersten Karte wird der Fall geschildert: So muss man etwa herausfinden, weshalb ein Mann in einen Laternenpfahl fuhr, ohne zu bremsen. Oder warum eine Person spurlos verschwand. Auf den weiteren Karten stehen Zusatzfragen, die auf dem Weg zur Lösung helfen. Alle Antworten findet man auf der Stadtkarte.
Insgesamt gibt es 16 Kriminalfälle zu lösen. Bei den ersten ist das noch relativ einfach. Mit jeder Aufgabe aber steigt der Schwierigkeitsgrad. Bei vertrackteren Fällen ist man 30 bis 45 Minuten gefordert. Doch gerade das ist an «MicroMacro Crime City» reizvoll. Es macht Spass, immer mehr Hinweise zu entdecken. So spürt man zum Beispiel plötzlich in einem Laden die Frau eines Millionärs auf, die heimlich etwas kauft – was, weiss man noch nicht. Doch es muss etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun haben.
Gewinnen kann man nur gemeinsam
Voraussetzung für einen ungetrübten Spielgenuss ist, dass alle Spieler freie Sicht auf die Karte haben. Das ist am besten mit zwei bis drei Spielern gewährleistet. Die Besonderheit: Man gewinnt nicht für sich allein, sondern gemeinsam mit seinen Mitspielern. Der Nachteil von «MicroMacro Crime City»: Das Spiel ist nach den 16 gelösten Fällen ausgespielt. Wer danach noch nicht genug hat, muss die Fortsetzung «MicroMacro Crime City Full House» kaufen.
Zwar geht es in diesem Spiel um brutale Überfälle und kaltblütige Morde. Die Zeichnungen sind aber so kindgerecht und abstrakt gestaltet, dass Kinder ab 10 Jahren keine Probleme damit haben. Die Spielidee ist originell: Wimmelbilder, auf denen es immer Neues zu entdecken gibt, sind zwar schon seit Jahren populär. Wenn man auf den kleinen Bildern zusätzlich einen Kriminalfall lösen kann, vergrössert das den Spielspass aber enorm. Zu Recht wurde «MicroMacro Crime City» zum Spiel des Jahres 2021 gekürt.
«Die verlorenen Ruinen von Arnak»
+ Schönes Spielmaterial
- Längere Einarbeitungszeit
1 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Dauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: ca. 75 Franken
Verlag: Czech Games Edition
Die Spieler schlüpfen in diesem Abenteuerbrettspiel in die Rolle von Forschern, die eine unbekannte Insel erkunden. Dort finden sich Ruinen einer vergangenen Zivilisation. Die Forscher müssen Ausrüstungsmaterial kaufen, wertvolle Artefakte finden und monströse Tiere zähmen. Das geht mit Hilfe von Spielkarten. Dazu gibt es Spielsteine: Steintafeln, Pfeilspitzen oder Rubine. Ständig muss man abwägen, welche Karten wertvoll sind und wann man sie am besten einsetzt. Mit verschiedenen Zügen kann man Punkte ergattern, die am Ende über den Sieg entscheiden.
«Allegra»
+ Einfache Regeln
- Nichts
1 bis 6 Spieler ab 8 Jahren
Dauer: 30 bis 40 Minuten
Preis: ca. 17 Franken
Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne
Allegra ist ein spannendes Kartenlegespiel. Jeder Spieler erhält zwölf nummerierte Karten, die er vor sich verdeckt auslegt. In einem Spielzug kann er eine Karte aufdecken oder eine aufgedeckte Karte austauschen – entweder mit einer Karte vom Stapel oder von einem Mitspieler.
Tückisch: Einige eigene Karten kann auch der Nachbarspieler aufdecken oder austauschen. Damit lassen sich den Mitspielern Karten mit hohen Punktzahlen unterjubeln. Am Ende werden die Punkte auf den Karten zusammengezählt. Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.
«Nidavellir»
+ Gute Mischung aus Glück, Taktik und Zocken
- Zu fünft etwas langatmig und zufällig
2 bis 5 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: 30 bis 60 Minuten
Preis: ca. 40 Franken
Verlag: Pegasus Spiele
Das Zwergenreich Nidavellir wird von einem Drachen bedroht. Die Spieler rekrutieren die tapfersten Zwerge und Helden für eine Armee, die das Untier besiegen soll – mit Karten, auf denen Zwerge, Farben und Punkte abgebildet sind. Die Zwerge haben unterschiedliche Berufe und Ränge und lassen sich mit Münzen anwerben. Hat ein Spieler einen vollständigen Satz aus allen fünf Rängen, kann er einen Helden rekrutieren. Die Zwerge ergeben am Ende unterschiedlich viele Siegpunkte. Wer die meisten sammelt, gewinnt. Einfaches Sammelspiel mit taktischen Finessen.
«Dragomino»
+ Einfache Regeln
- Nichts
2 bis 4 Kinder ab 5 Jahren
Dauer: 15 bis 20 Minuten
Preis: ca. 27 Franken
Verlag: Pegasus Spiele
Die Kinder schlüpfen in die Rolle von Drachenforschern. Auf einer Insel sollen sie möglichst viele Drachenbabys finden – mit Hilfe von Dominosteinen, die etwa eine Wüste, Berge oder Wald zeigen. Die Kinder dürfen aus vier Dominosteinen wählen und diese nach und nach aneinanderreihen. Werden zwei gleiche Landschaften nebeneinander platziert, darf der jeweilige Spieler ein Drachenei in Form eines Kartonplättchens aufnehmen. Ist auf dessen Rückseite ein Drachenbaby abgebildet, erhält das Kind einen Siegpunkt. Ein kindgerechtes Spiel mit schönem Spielmaterial.