Die Abhebefalle

Viele Sparkonten haben eine Rückzugsbeschränkung. Geht das Geld einer abgelaufenen Kassenobligation auf ein solches Konto, kann es für Sparer teuer werden.<br />

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K-Tipp 13/2010

23.08.2010

Letzte Aktualisierung:
24.08.2010

Ernst Meierhofer

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Auf der Internetseite der K-Tipp-Schwesterzeitung «K-Geld» finden Anleger regelmässig aufdatierte Zinsangaben – unter anderem für Kassenobligationen (www.kgeld.ch «aktuelle Zinsen»).Kassenobligationen sind beliebte Anlagen mit einem unveränderlichen Zins über eine fest abgemachte Laufzeit. Am Ende der Laufzeit zahlt die Bank den ganzen Betrag vollumfänglich zurück.

Beispiel: Ein Anleger investiert 30'000 Franken für fünf Jahre und erhält dafür jedes Jahr einen fest abgemachten Zins – bei der GE Money Bank zurzeit 2,25 Prozent pro Jahr. Damit ist die GE Money Bank aktuell führend. Wer also glaubt, dass die Zinsen auch längerfristig tief bleiben, ist jetzt mit einer 5-jährigen Kassenobligation der GE Money Bank gut bedient.

Einlagekonto mit Kündigungsfrist

Doch das Angebot hat einen Haken. Nach Ablauf der Laufzeit geht das Geld auf ein sogenanntes Einlagekonto zurück, das Interessenten ebenfalls bei der GE Money Bank eröffnen können. Doch dieses Konto (mit einem aktuellen Zins von 0,5 Prozent) kennt eine Rückzugsbeschränkung.

Ohne Kündigung sind nur 20‘000 Franken sofort frei verfügbar, für den Rest gilt eine einmonatige Kündigungsfrist. Wer diese verpasst und das ganz Geld dennoch sofort abhebt, verliert den Kontozins auf dem Betrag, der die Rückzahlungslimite übersteigt.

Unschön ist auch, dass die GE Money Bank ihre Hinweise auf diese Abhebefalle eher versteckt als offen kommuniziert. Sie sagt aber, Kunden würden «mindestens 40 Tage vor Ablauf einer Kassenobligation schriftlich informiert». Und Kunden seien nicht verpflichtet, bei der GE Money Bank ein Einlagekonto zu eröffnen.

Die Zinsgutschriften und die Rückzahlung könnten vielmehr auch spesenfrei auf jedes beliebige andere Konto des Kunden oder der Kundin erfolgen. Das Beispiel zeigt: Es spielt eine entscheidende Rolle, auf welches Konto eine Kassenobligation zurückbezahlt wird.

Rückzahlung mit der Bank vereinbaren

Beachten Sie deshalb diese Tipps:

In der Regel geht die Rückzahlung zum Ursprungskonto, also auf dasjenige Konto, von dem aus die Kassenobligation eingezahlt wurde. Prüfen Sie dieses – und verlangen Sie allenfalls von der Bank frühzeitig die Rückzahlung auf ein anderes Konto ohne Rückzugsbeschränkungen.
Viele Spar- oder Anlagekonten kennen solche Rückzugsbeschränkungen, Lohnkonten hingegen in der Regel nicht.
Kassenobligationen sind relativ sichere Anlagen. Für sie gilt – wie auch bei Sparkonten – der Einlegerschutz der Schweizer Banken bis zu einem Betrag von 100‘000 Franken pro Kunde. Das gilt auch für die GE Money Bank. Die meisten Kantonalbanken haben eine Staatsgarantie.
Bei Kassenobligationen bleibt das Geld mehrere Jahre gebunden. Sie sind also ungeeignet für Sparer, die darauf angewiesen sind, ihr Geld kurzfristig abziehen zu können.
Kassenobligationen sind nicht gratis. Bei der Zeichnung erhebt der Staat eine Emissionsabgabe von 0,06 Prozent pro Laufzeitjahr und pro 1000 Franken; sie wird gleich bei der Zeichnung erhoben. Beispiel: Bei einer Anlage von 80‘000 Franken auf fünf Jahre beträgt die Emissionsabgabe 240 Franken. Bei der Rückgabe fallen keine Abgaben an.
Andere Kaufkosten fallen in der Regel nicht an. Wer aber zum Beispiel bei der GE Money Bank per Post zeichnet, muss eine beglaubigte Ausweiskopie mitschicken. Eine solche «Gelbe Identifikation» kostet am Postschalter 25 Franken. Man kann sich aber auch direkt am Schalter kostenlos ausweisen.
Die GE Money Bank verlangt keine Depotgebühren für das Aufbewahren der Kassenobligation. Bei anderen Banken kann das kosten. Darum: Vor dem Abschluss unbedingt nach den Depotkosten fragen.
Die Zinszahlungen erfolgen in der Regel einmal pro Jahr. Dabei zieht die Bank die Verrechnungssteuer von 35 Prozent ab.

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