Wird eine Bratwurst explizit als Kalbsbratwurst bezeichnet, muss laut Lebensmittelverordnung der Kalbfleischanteil mindestens 50 Prozent betragen. Ein K-Tipp-Test (Ausgabe 10/07) vor drei Jahren zeigte hingegen: Viele Kalbsbratwürste enthalten zu wenig Kalbfleisch. Zudem geizen viele Hersteller mit Muskelfleisch und mischen stattdessen minderwertiges Binde­gewebe bei.

Der «Kassensturz» hat nun durch eine Jury die aktuell meistverkauften Kalbsbratwürste auf ihren Geschmack ge­testet. Die Fachleute verglichen in einer Blinddegustation acht Produkte der Grossverteiler sowie die Wurst einer kleinen St. Galler Metzgerei. Die kritischen Punkte: Würste können zu fade oder überwürzt sein, Geschmackverstärker können den feinen Geschmack des Kalbfleisches überdecken, das Brät darf nicht zu pampig sein.

Eine gute bis sehr gute Note erhielt keines der degustierten Produkte. Und schlecht abge­schnitten hat einzig die Bio-Kalbsbratwurst von Coop: Sie schmecke zu fade und habe vor allem eine wässrige Konsistenz, lautete das Expertenurteil.

Coop schreibt dazu: «Aufgrund strenger Bio-Vorschriften dürfen gewisse geschmacksver­stärkende Zusatzstoffe nicht eingesetzt werden.» Dennoch werde der Geschmack der Bio-Wurst «von den Kunden sehr geschätzt».     

Ein «genügend» gabs für (alle Angaben gelten für 100 Gramm):

  • Kalbsbratwurst, Coop/Bell (Fr. 2.40)
  • St. Galler Kalbsbratwurst Terrasuisse, Migros (Fr. 1.86)
  • Kalbsbratwurst, Aldi (Fr. 1.35)
  • Kalbsbratwurst ohne E-Nummern, Manor (Fr. 1.91)
  • Kalbsbratwurst der Metzgerei Gröbli, Dietfurt SG (Fr 2.04)


«Ungenügend» waren:

  • Kalbsbratwurst, Migros/Micarna (Fr. 1.05)
  • Kalbsbratwurst, Lidl (Fr 1.35)
  • Kalbsbratwurst, Denner (Fr 1.04)


«Schlecht»:

  • Bio-Kalbsbratwurst, Coop/Bell (Fr 2.90)