Die CD-Sammlung im Hosensack
Vom superkleinen und -leichten Musik-Player bis zur Video-Datenbank: MP3-fähige Speicher gibt es in unzähligen Ausführungen.
Inhalt
K-Tipp 20/2004
01.12.2004
Rolf Muntwyler - rom@ktipp.ch
Von der rasanten Entwicklung der Speichertechnik profitieren Benutzer von portablen Musik-Geräten: immer kleiner, immer schneller. Die kleinsten MP3-Player sind so klein wie ein Feuerzeug und wiegen um die 30 Gramm.
Auf diesen Minigeräten mit 128 Megabyte (MB) Speicherplatz lassen sich zwei Stunden komprimierte Musik im MP3-Format speichern. Diese so genannten Flash-Player gibt es in der gleichen Grösse mit Speicherchips von 256, 512 MB oder 1 Gigabyte.
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Von der rasanten Entwicklung der Speichertechnik profitieren Benutzer von portablen Musik-Geräten: immer kleiner, immer schneller. Die kleinsten MP3-Player sind so klein wie ein Feuerzeug und wiegen um die 30 Gramm.
Auf diesen Minigeräten mit 128 Megabyte (MB) Speicherplatz lassen sich zwei Stunden komprimierte Musik im MP3-Format speichern. Diese so genannten Flash-Player gibt es in der gleichen Grösse mit Speicherchips von 256, 512 MB oder 1 Gigabyte.
Flash-Player eignen sich für Sportler
Die Stärke dieser Winzlinge liegt - neben Grösse und Gewicht - darin, dass sie keine mechanischen Teile enthalten. Ihr Speicher ist ein kleiner Chip, ähnlich wie die Speicherkarte einer digitalen Fotokamera. Deshalb sind sie unempfindlich auf Erschütterungen, eine Antischockfunktion ist nicht notwendig. Weil sie sehr wenig Strom benötigen, reicht eine kleine Batterie für acht bis zehn Stunden. Sie sind das richtige Gerät für Sportler und andere Leute, die möglichst wenig mitschleppen möchten.
Viele Flash-Player bieten Extras. Sie sind dann zwar ein wenig schwerer, verfügen dafür aber über ein Diktiergerät, ein eingebautes Radio oder eine Digitalkamera. Andere dienen auch als Computerspeicher (USB-Stick).
Nachteile: Benutzer von Flash-Playern müssen sich wegen des beschränkten Speichers mit einem kleinen Musik-Repertoire begnügen. Sie benötigen auch gute Augen, denn für das Display bleibt auf den Winzlingen nur wenig Platz. Flash-Player mit 128 MB gibt es ab zirka Fr. 100.-, mit 256 MB ab Fr. 150.- und mit 512 MB ab Fr. 200.-. Rechnet man die Kosten pro Megabyte, sind sie teuer.
Im Vergleich zu den winzigen Flash-Playern sind MP3-Spieler mit Festplatte wahre Kolosse. Wegen der Festplatte und dem stärkeren Akku wiegen auch die leichtesten 160 Gramm. Je mehr Speicher sie haben, desto schwerer sind sie. «Das schränkt ihre Eignung als dauernde Begleiter etwas ein», sagt Felix Moser, Geschäftsführer vom Laden K55 in Zürich, der auf MP3-Geräte spezialisiert ist.
Player mit bis zu 80 GB Speicher
Ihr Vorzug ist der immense Speicherplatz. Üblich sind zurzeit Speicherkapazitäten von 20 oder 40 Gigabyte (GB, 1 GB sind 1024 MB). Die grössten Festplattenspieler haben 80 GB erreicht. Sie dienen meist auch als mobile Datenbanken für Fotos und als Abspielgeräte für Videos. Verbindet man solche Geräte mit dem Fernseher, lassen sich Diashows oder Videosequenzen direkt vom Player am TV-Bildschirm abspielen.
Schon ein Gerät mit 20 GB speichert rund 300 Stunden Musik. Rechnet man pro CD 80 Minuten Musik, lassen sich 250 CDs im MP3-Format speichern.
Festplattenspieler eignen sich deshalb nicht nur für unterwegs, sondern auch für zu Hause. Ist die CD-Sammlung auf dem Player gespeichert, verkabelt man den MP3-Spieler mit der Stereoanlage. Die CDs kann man gleich im Keller verstauen, den CD-Spieler ebenso.
Festplatte braucht Antischock-Funktion
Man muss jedoch Einbussen bei der akustischen Qualität in Kauf nehmen. Denn beim Komprimieren von Musik zu MP3- oder verwandten Speicherformaten (WMA, AAC, OGG) geht ein Teil der Klangfrequenzen verloren.
Da Festplattenspieler eine drehende Festplatte enthalten, sind sie auf Stösse und Schläge empfindlich. Deshalb müssen sie mit einer Antischock-Funktion ausgerüstet sein. Das ist vor allem für Jogger wichtig.
Die Preise für Festplattenspieler sind abhängig von der Speicherkapazität. Geräte mit 20 GB sind ab Fr. 400.- erhältlich, solche mit 40 GB ab Fr. 500.-. Die teuersten MP3-Player kosten bis zu Fr. 1200.-.
Tipp: Beachten Sie immer den Lieferumfang. Für Fernbedienung und Tasche bezahlt man schnell einmal 100 Franken. Auch die Basisstation («docking station») ist nicht immer inbegriffen.
Beim Kauf ist auch auf die Speicherformate zu achten: MP3-Player von Apple spielen das Microsoft-Format WMA nicht ab, die meisten Player anderer Hersteller verweigern AAC, das vom Apple-Shop verwendete Komprimierungsformat. Das ist aber nicht weiter tragisch: MP3 abspielen können sie alle.
Display
- Flash-Player haben kleinste Displays. Im Laden abchecken, ob die Titelauswahl gut lesbar ist.
- Eine Hintergrundbeleuchtung hilft beim Lesen.
- Vereinzelte Festplattenspieler haben ein farbiges Display: unabdingbar für Fotos und Videos.
- Ein guter Player kann so genannte ID3-Tags verarbeiten. Diese sorgen dafür, dass Songs automatisch unter der Stilrichtung und dem Namen des Interpreten gespeichert werden. Das erleichtert die spätere Suche.
Stecker und Steckerbuchsen
- Bei Flash-Playern reicht eine Buchse für die langsamere Übertragungsart USB 1.1 aus, USB 2.0 ist aber schneller. Über diese Buchse überträgt man die MP3-Files vom Computer.
- Bei grossen Playern (5 GB und mehr) ist USB 2.0 oder Firewire ein Must.
- Flash-Player mit USB-Stecker erleichtern die Übertragung: Kabel sind hier nicht nötig.
- Einzelne Festplattenspieler können dank einer «Line-in»-Buchse direkt von der Stereoanlage aufnehmen. So knackt man nicht nur CDs mit Kopiersperre, sondern komprimiert sogar LPs zu MP3!
- Nur Player mit Akkus haben eine Buchse fürs Netzkabel.
- Mit einem geeigneten Kabel kann man die Ohrhörer-Buchse mit der Stereoanlage verbinden.
Navigation
- Je nach Vorliebe wählt man einen Player mit Knopf- oder Stabnavigation. Neuere Geräte sind auch mit Rädchennavigation ausgerüstet. Ausprobieren im Laden lohnt sich.
- Zu Festplattenspielern gibt es üblicherweise auch Fernbedienungen mit oder ohne Kabel. Die müssen aber meist separat bezahlt werden.
Akku/Batterie
- Flash-Player werden mit einer Mignon-Batterie oder mit einem Akku betrieben.
- Festplattenspieler haben immer einen Akku.
- Die Akkus halten zwar lange. Der Ersatz kann aber teuer zu stehen kommen. Deshalb: Preis für Ersatz im Voraus abklären.
- Die Spielzeiten sind sehr unterschiedlich und erreichen die Hersteller-Angaben nicht immer.
Speicher
- Die kleinen Flash-Player sind mit Speicherkapazitäten von 128, 256, 512 MB und 1 GB erhältlich.
- Festplattenspieler haben 20, 40 oder 60 GB Speicherplatz. Es gibt bereits Geräte mit 80 und bald schon mit 100 GB: Sie sind sinnvoll für Fotos oder Videos.
- Faustregel für die Berechnung der speicherbaren Musikdauer: 1 MB Speicher ergibt eine Minute Musik, 512 MB also zirka 8 und 1 GB 16 Stunden Musik.