Die Suva hat für den Kassensturz erstmals MP3-Player mit einem Verfahren getestet, das den Gebrauch im Alltag simuliert: Techniker ermittelten den Schallpegel, indem sie die Geräte aktuelle Pop-Hits abspielen liessen. Resultat: Nur drei Player blieben bei voller Lautstärke unter der geltenden Euronorm von 100 Dezibel: der Sony NW-A 1000, der iRiver H 10 und der iPod Shuffle. Der Rest erreichte 103 bis 110 Dezibel (siehe Tabelle).

Laut Suva entsprechen 103 bis 105 Dezibel dem Lärm einer Motor-Kettensäge, 110 Dezibel jenem einer Kreissäge. Eine solche Belastung erträgt das Gehör nur eine Stunde lang - und zwar einmal pro Woche. Sonst drohen irreparabler Hörverlust und Ohrenpfeifen.

Der Grund, weshalb die Musik derart hohe Dauerschallpegel erreicht, während frühere Untersuchungen mit einem standardisierten Testgeräusch viel tiefere Werte ergaben: «Musik wird heute so aufbereitet, dass sie möglichst laut wirkt und die digitale Aufzeichnung voll ausnützt», so Beat Hohmann von der Suva.

Der Test hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) auf den Plan gerufen: Als Kontrollorgan über die Sicherheit technischer Geräte will sie die Anbieter mit dem Untersuchungsergebnis konfrontieren. Ob das dazu führt, dass die Geräte aus dem Verkehr gezogen werden, lässt die BfU noch offen.

Die Hersteller und Importeure von MP3-Playern setzen auf Eigenverantwortung: Die Lautstärke lasse sich jederzeit zurückdrehen.

(ko)