Die Krux mit der Nummer
Der Umstieg vom Abo auf ein günstiges Prepaid-Handy ist einfach. Aber aufgepasst: Die bisherige Nummer kann man nur bei Coop, Orangeclick und Tele2 behalten.
Inhalt
K-Tipp 3/2006
08.02.2006
Stephan Dietrich - stephan.dietrich@ktipp.ch
Die Handytarife sind in den letzten Monaten tüchtig ins Rutschen geraten - und das hat Konsequenzen: Wer weniger als 5,5 Stunden pro Monat oder elf Minuten pro Tag mit dem Handy telefoniert, fährt heute finanziell besser, wenn er von einem Abo auf ein günstiges Prepaid-Angebot ohne monatliche Grundgebühr umsteigt. Das hat der K-Tipp-Tarifvergleich Anfang Jahr ergeben (siehe Ausgabe 1/06). Viele Leserinnen und Leser wollten daraufhin wissen, wie sie bei einem Wechsel vorgehen müssen und welc...
Die Handytarife sind in den letzten Monaten tüchtig ins Rutschen geraten - und das hat Konsequenzen: Wer weniger als 5,5 Stunden pro Monat oder elf Minuten pro Tag mit dem Handy telefoniert, fährt heute finanziell besser, wenn er von einem Abo auf ein günstiges Prepaid-Angebot ohne monatliche Grundgebühr umsteigt. Das hat der K-Tipp-Tarifvergleich Anfang Jahr ergeben (siehe Ausgabe 1/06). Viele Leserinnen und Leser wollten daraufhin wissen, wie sie bei einem Wechsel vorgehen müssen und welche Nachteile ein Wechsel nach sich ziehen kann.
Vier Punkte sind für einen nahtlosen Umstieg zu beachten:
1. Vertrag kündigen
Als Erstes muss man den bestehenden Vertrag schriftlich kündigen. Dabei müssen die im Vertrag festgehaltenen Fristen (meistens zwei Monate) und die Kündigungstermine eingehalten werden. Sonst läuft der Vertrag automatisch für ein Jahr weiter. Wer vorzeitig aus einem laufenden Vertrag aussteigen will, muss in der Regel seine Gebühren weiterbezahlen. Beim Abo Natel Swiss von Swisscom (Monatsgebühr 25 Franken) macht das bei einer Kündigung ein halbes Jahr vor Vertragsende immerhin 150 Franken aus.
Wer allerdings beim Wechsel von einem Abo auf Prepaid beim gleichen Anbieter bleibt, kann mit kulanten Konditionen rechnen - verhandeln kann sich hier lohnen!
2. Nummer behalten
- Die Prepaid-Angebote von M-Budget, Cablecom Mobile und Yallo sind zwar sehr günstig, beim Wechsel verliert man jedoch seine bisherige Handy-Nummer - für viele Nutzer ein zu grosser Nachteil.
- Anders bei den Angeboten von Coop Mobile, Orangeclick und Tele2: Bei diesen Prepaid-Angeboten kann man seine Handy-Nummer behalten, egal über welchen Anbieter man früher telefoniert hat.
- Auch wer zu Sunrise Pronto oder Swisscom Natel Easy wechselt, kann weiter mit der bisherigen Nummer telefonieren. Diese Angebote haben im Tarifvergleich allerdings deutlich schlechter abgeschnitten.
3. Einfaches Aufladen
Um mit einem Prepaid-Angebot telefonieren zu können, muss man sein Konto vorher aufladen. Das macht man mit der Kreditkarte, an verschiedenen Verkaufsstellen, an Postomat- und SBB-Automaten oder indem man Value- oder Guthabenkarten mit fixem Betrag kauft. Diesen lädt man durch die Eingabe eines Codes aufs Handy.
Über den aktuellen Kontostand wird man entweder automatisch informiert, oder man ruft ihn via SMS ab.
4. Im Ausland telefonieren
Handy-Gespräche aus dem Ausland sind extrem teuer, insbesondere mit Prepaid-Handys: Aus den Nachbarländern kostet zum Beispiel ein einminütiges Gespräch bei Swisscom mit dem Prepaid-Angebot Natel Easy satte zwei Franken. Mit dem Abo sind es Fr. 1.50. Bei den anderen Anbietern ist die Differenz weniger gross.
Neuling Mobilezone: Teurer als die Konkurrenz
Mobilezone ist neu im Markt - und verspricht mit seinem Handy-Abo zu viel.
«Wir sind nicht einfach ein weiterer Mobil-Provider, wir sind der günstigste», tönt es bei Mobilezone grossspurig. Der neue Anbieter, bei dem man auf dem Orange-Netz telefoniert, hat seinen Betrieb Mitte Januar aufgenommen. «Das neue Abo "fair value" scheut keinen Preisvergleich», behauptet die Mobilezone-Werbung.
Tatsächlich? K-Tipp liess die Tarife von Mobilezone (monatliche Abo-Gebühr 19 Franken, Minutenpreis aufs Orange- und aufs Festnetz 19, sonst 39 Rappen, SMS 19 Rappen) nachrechnen - und zwar basierend auf den vier Benutzerprofilen aus dem Tarifvergleich in K-Tipp 1/06. Fazit: Mobilezone ist nie am günstigsten:
- Der «SMS-Freak» (30 Min. Gesprächsdauer, 250 SMS pro Monat) zahlt mit Mobilezone Fr. 74.60, bei M-Budget und Cablecom Mobile sind es nur Fr. 36.10. Ähnlich sieht der Vergleich für «Gelegenheits-Benutzer» aus.
- Beim Profil «Plaudertasche» (135 Min., 10 SMS) rangiert das Mobilezone-Angebot mit Fr. 57.35 ebenfalls deutlich hinter mehreren Prepaid-Angeboten: M-Budget und Cablecom Mobile sind über sechs, Coop und Yallo über drei Franken günstiger.
- Auch beim «Dauer-Telefonierer» zieht Mobilezone gegenüber mehreren Abos den Kürzeren: 660 Minuten Gespräch und 50 SMS kosten beim Neuling Fr. 206.70. Mit Swisscom Swiss liberty Weekend/Evening/SMS sind es nur Fr. 183.30.