Die Post verzollte falsch – und das immer wieder

Fehler über Fehler beim Verzollen von Importpaketen. Jedes Mal musste Leserin Katharina Hofmänner bei der Post ihr Geld zurückverlangen.

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K-Tipp 17/2010

17.10.2010

Letzte Aktualisierung:
19.10.2010

Marco Diener

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Seit dem 1. Oktober 2008 sind nicht mehr Zöllner für die Verzollung von Importpaketen zuständig, sondern Pöstler. Seither häufen sich beim K-Tipp die Reklamationen. Ein Beispiel ist die Heilpraktikerin Katharina Hofmänner aus Wettingen AG: Sechsmal hat sie in den letzten zwei Jahren bei der Post reklamiert. Und sechsmal hat sie Recht bekommen.

Falscher MwSt.-Satz bei der Post

Katharina Hofmänner bezieht hin und wieder Medikamente aus dem Ausland. Und zwar gerade so viel aufs Mal, dass weniger als 5 Franken an Schweizer Mehrwertsteuer fällig werden. Denn: Beträge unter 5 Franken stellt die Post nicht in Rechnung. Und dann entfallen auch die 18 Franken Zollgebühr.

Nur: Die Pöstler wendeten bisher bei allen Medikamenten konsequent den Mehrwertsteuersatz von 7,6 statt der korrekten 2,4 Prozent an. Deshalb verlangten sie auch für jede Verzollung zwischen 25 und 30 Franken. Hofmänner musste zahlen, damit sie die Pakete überhaupt erhielt. Und anschliessend reklamieren, damit sie das Geld zurückbekam.

Die Post «bedauert, dass es zu einer Häufung von Fehlern gekommen ist». Sie werde die Angestellten für den korrekten Mehrwertsteuersatz von 2,4 Prozent «sensibilisieren», verspricht sie.

Päckli via DHL: Viel tiefere Gebühren

Auch anderweitig tut sich die Post schwer mit dem Verzollen. Das musste Hofmänner erfahren, nachdem sie mit einer deutschen Firma einen Wartungsvertrag für Software abgeschlossen hatte. Zunächst verlangte die Post 36 Franken an Mehrwertsteuer und Zollgebühren.

Dann bekam Katharina Hofmänner das Geld zurück. Doch jetzt, nachdem der K-Tipp Auskunft verlangt hat, behauptet die Post plötzlich, sie habe die 36 Franken zu Recht gefordert.

Vielleicht hat der Ärger bald ein Ende. Jedenfalls für Ware, die via Deutsche Post in die Schweiz gelangt. Denn die deutsche Post hat ihre Tochter DHL mit der Verzollung und der Zustellung in der Schweiz betraut.

DHL wird höchstens 18 Franken Zollgebühr berechnen. Bei der Post sind es aktuell in bestimmten Fällen 35 Franken. Schon jetzt verzollt DHL einen Teil der Pakete. Bis Ende Jahr sollen es alle sein.

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