Die schnelle Welle für die Küche
Speisen mit dem Mikrowellengerät aufzuwärmen ist längst Standard. Doch es gibt auch Multitalente, die backen, grillen, dämpfen und garen können.
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K-Tipp 17/2004
20.10.2004
Markus Kellenberger - mkellenberger@ktipp.ch
Ein Mikrowellengerät in der Küche ist praktisch - speziell, wenn es mehr kann als nur Schoppen und Reste aufwärmen. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn aufwändig gekocht wird, der Backofen bereits mit dem Braten belegt ist, auf allen Herdplatten Sossen, Suppen und Nudeln brodeln, gleichzeitig aber die Apero-Häppchen in die Röhre geschoben und das Gemüse gekocht werden müsste.
Das haben viele Hersteller erkannt und ihre Mikrowellengeräte, von denen sie in der Sch...
Ein Mikrowellengerät in der Küche ist praktisch - speziell, wenn es mehr kann als nur Schoppen und Reste aufwärmen. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn aufwändig gekocht wird, der Backofen bereits mit dem Braten belegt ist, auf allen Herdplatten Sossen, Suppen und Nudeln brodeln, gleichzeitig aber die Apero-Häppchen in die Röhre geschoben und das Gemüse gekocht werden müsste.
Das haben viele Hersteller erkannt und ihre Mikrowellengeräte, von denen sie in der Schweiz pro Jahr rund 100 000 Stück verkaufen, aufgerüstet. Nebst den klassischen Funktionen Auftauen und Wärmen können einige Geräte auch backen, grillen, garen und dämpfen. Aber: Alleskönner können nicht alles gleich gut. Das belegt ein Vergleich in der aktuellen Ausgabe der Konsumentenzeitschrift «Öko-Test».
Ab 300 Franken mit mehreren Funktionen
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten haben zudem ihren Preis. Frei stehende Billiggeräte unter 100 Franken taugen in der Regel einzig zum Aufwärmen von Speisen. Ab zirka 300 Franken gibt es aber passable Apparate mit Grill- und eingeschränkter Backfunktion. Die Obergrenze für Luxusgeräte, die auch als Steamer und Heissluftbackofen zu gebrauchen sind, liegt für Markenprodukte bei etwa 1000 Franken. Einbaumodelle kosten etwas mehr. Da macht es Sinn, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, wozu man die Mikrowelle hauptsächlich einsetzen will, oder sich in einem Fachgeschäft beraten zu lassen.
Elektrosmog: Nah am Gerät wie beim Handy
Wenn nur kleinere Speisemengen zu verarbeiten sind, hilft ein Mikrowellengerät, Energie zu sparen. Die Hersteller sind zwar nicht verpflichtet, den Stromverbrauch mit einer so genannten Energie-Etikette zu deklarieren - doch die Rechnung ist schnell gemacht. Grund: Backofen und Herd brauchen vor dem eigentlichen Koch- oder Backvorgang Aufwärmzeit und Strom aus der 400-Volt-Dose. Mikrowellengeräte mit vergleichbarer Leistung geben sich mit 230 Volt zufrieden, die Aufwärmphase fällt weg und die Kochzeiten sind kürzer.
Das ist erfreulich. Aber: Mikrowellengeräte erzeugen zusätzlichen Elektrosmog. Die Werte in ihrer unmittelbaren Nähe entsprechen in etwa jenen von Handys und liegen laut Strahlenschutz-Experten des Bundesamtes für Gesundheit deutlich unterhalb der erlaubten Grenzwerte.
Fachleute wie Josef Peter, Leiter des Institutes für biologische Elektrotechnik Ibes, empfehlen trotzdem, beim eingeschalteten Gerät nicht aus kurzer Distanz durch die Glastüre zu schauen und sich nicht unnötig in seiner Nähe aufzuhalten.
Gehäuse
- Mikrowellen erzeugen Hitze. Achten Sie beim Aufstellen darauf, dass sie aus den Kühlschlitzen frei entweichen kann.
- Falls Sie das Gerät in einem Schrank oder einem Regal installieren: Halten Sie zwischen Regal und Ober- sowie Rückseite des Geräts einen Sicherheitsabstand von rund 10 Zentimetern ein, sonst kommt es zum Hitzestau.
- Messen Sie vor dem Kauf den späteren Standort aus.
Bedienungsfeld
- Farbige Knöpfe und deutliche Symbole erleichtern die Verständlichkeit. Geräte aus Asien haben statt Knöpfen oft ein flaches Kunststoff-Panel.
- Komfortabel sind Geräte mit vorprogrammierter Auftaufunktion, das heisst, sie wenden für unterschiedliche Speisen wie Fleisch und Gemüse automatisch die richtige Auftauzeit an.
Strom
- Kaufen Sie nur Geräte mit SEV-Siegel. Dieses garantiert, dass alle Sicherheitsanforderungen erfüllt sind.
- Installieren Sie die Mikrowelle nie in der Nähe von Wasserbecken und Wasserhähnen.
Gerätetüre
- Die Türe eines Mikrowellengeräts muss mindestens mit einer 2-Punkt-Sicherung ausgerüstet sein. Sie verhindert ein Starten des Geräts, wenn die Türe nicht ganz geschlossen ist.
- Es gibt Modelle mit Schwenk- und solche mit Kipptüren. Überlegen Sie sich, wo das Gerät in der Küche steht und was bequemer ist.
- Oft wird geraten, die Türe mit Alufolie zu verkleben, um den Elektrosmog zu verringern. Das ist aber gefährlich, denn es kann zu Überhitzung und zu elektrostatischen Entladungen im Gerät und somit zu Kurzschlüssen führen.
Innenraum
- Je weniger Ecken und Kanten der Innenraum hat, desto einfacher ist er zu reinigen. Eine Edelstahl-Auskleidung verbessert den Reinigungskomfort zusätzlich.
- Achten Sie bei Geräten mit Grillfunktion darauf, dass die Heizschlange verdeckt angebracht ist. Das verringert die Verbrennungsgefahr beim Herausnehmen des Grillguts.
- Falls Sie häufig für mehrere Personen Speisen erhitzen: Kaufen Sie ein Gerät mit zwei übereinander liegenden Mikrowellen-Einspeisungen. So können Sie zwei aufeinander gestapelte Teller erwärmen.
Drehteller
- Ein Gerät mit einem zu kleinen Drehteller macht keine Freude. Messen Sie vor dem Kauf zu Hause Ihr Geschirr.
- Ein im Gehäuseboden versenkter Drehteller vergrössert den nutzbaren Innenraum.