Wäscheständer sind eine preisgünstige, stromsparende Alternative zum Tumbler. An einem gut belüfteten Platz trocknet die Wäsche meist innerhalb eines Tages. Der K-Tipp wollte wissen, was die Produkte taugen, und schickte zwölf häufig verkaufte Modelle ins Labor. Die Preise liegen zwischen knapp 10 und 89 Franken. Ein Team von Testern untersuchte, wie standsicher, robust und praktisch die Ständer sind (siehe «So wurde getestet»). Die zwölf geprüften Modelle haben ausklappbare Flügel oder ausziehbare Streben und bieten mit einer Leinenlänge von insgesamt 16 bis 20 Metern genügend Platz für eine ganze Wäscheladung.
Resultat: Vier Ständer erhielten das Urteil «sehr gut». Sie gehören zu den teureren Modellen im Test. Fünf Produkte waren gut, drei schafften jedoch nur ein «genügend».
Ein guter Wäscheständer sollte stabil sein und einen sicheren Stand haben – vor allem in beladenem Zustand. Alle getesteten Modelle hielten im Labor eine Belastung von 10 Kilo problemlos aus. Sehr kippsicher ist der Testsieger von Brabantia. Auch die «Libelle» von Stewi und der fast halb so teure «Pegasus 180 Classic» von Leifheit stehen stabil. Drei Modelle neigen dazu, schnell einmal zu kippen: der Flügelwäschetrockner von Gimi sowie die beiden fast baugleichen Modelle von Mood und Hagro.
Modell von Metaltex ist anfällig auf Kratzer
Bei der Verarbeitung erhielten die Modelle von Brabantia, Artweger, Leifheit, Stewi und Vileda hervorragende Noten. Diese Ständer sind sauber gefertigt und äusserst widerstandsfähig gegen Kratzer und Rost. Ganz anders bei den drei Schlusslichtern im Test: Die Prüfer bemängelten rostende und scharfe Stellen sowie spitze Kanten an den Strebenenden. Besonders negativ in Sachen Verarbeitung fiel den Testern das Modell von Metaltex auf: Es hat neben starken Roststellen und scharfen Kanten auch Schrauben, die hervorstehen. Zudem ist es sehr anfällig für Kratzer.
Beim Auf- und Zusammenklappen funktionieren nicht alle Modelle nach dem gleichen Prinzip: Meist muss man zuerst den Rahmen hochheben und dann die Standbeine vorsichtig von alleine ausfahren lassen. Das gelingt in der Regel gut. Nur beim Trockner von Metaltex verklemmen sich manchmal die Plastikfüsse beim Aufklappen.
Etwas kompliziert ist das Produkt von Ikea: Diesen Ständer muss man beim Aufstellen am Rahmen festhalten und das durch die Streben geführte Standbein mit Hilfe eines Fusses aufklappen. Viel einfacher geht es bei den Modellen von Leifheit und Vileda: Diese Gestelle legt man kurz hin und klappt die Standfüsse dann einzeln auf.
Positiv: Bei den meisten Modellen besteht wenig Gefahr, dass man sich die Hände einklemmt. Aufpassen sollte man beim Metaltex-Ständer. Die Befestigung der Standbeine am Rahmen hat viel Spiel, sodass beim Hantieren schon einmal ein Finger dazwischengeraten kann.
Viel Platz für grosse Wäschestücke bietet die «Libelle» von Stewi. Grund: Dieser Ständer lässt sich sehr gut in der Höhe verstellen. Für Socken und andere kleine Textilien sind Kleinteile-Halter praktisch. Diese werden beim Modell «Albatross» von Gimi sowie den Ständern von Leifheit und Metaltex mitgeliefert.
Die Kommentare der Hersteller: Metaltex schreibt zur ungenügenden Verarbeitung seines Modells, das Produkt werde automatisch gefertigt, die Schrauben seien nach Mass eingepasst, die Kanten und Streben maschinell abgerundet. Jumbo und Hagro sagen zu ihren fast baugleichen Ständern, die Beschichtung habe sich in eigenen Tests als sehr guter Schutz gegen Rost erwiesen. Die schnell rostenden verzinkten Nieten und Gelenke werde man jedoch durch hochwertigere Teile ersetzen. Die Migros teilt mit, man habe bei internen Kontrollen selber festgestellt, dass der Knickwäscheständer kantige Streben-Enden habe. Diese seien bei den kommenden Lieferungen besser abgeschliffen.
So wurde getestet
Das Labor PZT in Wilhelmshaven (D) testete im Auftrag des K-Tipp zwölf Wäscheständer. Die Prüfpunkte im Überblick.
Stabilität: Wie kippsicher sind die Ständer in Längs- und Querrichtung? Welches Gewicht halten sie aus?
Verarbeitung: Sind die Modelle widerstandsfähig gegen Kratzer und Rost? Haben sie scharfe Kanten, Grate oder hervorstehende Schrauben?
Handhabung: Zwei Laborexperten beurteilten, wie praktisch die Ständer sind. Lassen sie sich einfach auf- und zusammenklappen? Kann man dabei die Finger einklemmen? Ist die Wäsche gut verteilbar, und haben auch grosse Textilien Platz? Lassen sich die Ständer platzsparend verstauen?
Tipps fürs Trocknen
Ständer draussen aufstellen – oder im Sommer ans offene Fenster stellen. Wenn es trocken ist, lässt sich die Wäsche auch im Winter im Freien aufhängen. Bei Minustemperaturen gefriert das Wasser in den nassen Textilien und verdunstet dann.
Vorsicht beim Trocknen in der Wohnung: Nasse Wäsche erhöht die Luftfeuchtigkeit stark. Deshalb auch im Winter immer wieder kurz lüften, damit die Feuchtigkeit entweicht. Das verdunstete Wasser konden-siert sonst an Fenstern und Wänden – ein Nährboden für Schimmel.
Beim Waschen von pflegeleichten Textilien eine hohe Schleuderdrehzahl wählen. Je trockener die Wäsche aus der Maschine kommt, desto besser.
Zerknitterte Wäsche vor dem Aufhängen gut ausschütteln und glattziehen. Das erspart oft das Bügeln.
Die Kleider sollten nicht zu eng beieinander hängen. Dicke Stoffe wie etwa Jeans über zwei Streben legen.
Druckstellen vermeiden: Wäscheklammern bei Hosen und Shirts an den Seitennähten befestigen, Hemden und Blusen an Kleiderbügel hängen, Gestricktes liegend trocknen.
Farbintensive Stoffe: Innere Seite nach aussen drehen, damit sie an der Sonne nicht verblassen.