Haben meine Möbel in der neuen Wohnung Platz? Wie ordne ich sie am besten an? Statt von Hand zu zeichnen, kann man den Computer für sich arbeiten lassen: Digitale Raumplaner helfen beim Einrichten auf massstabgetreuen Grundrissen. Die meisten Programme stellen die Einrichtung dreidimensional dar. So kann man besser als auf Papier abschätzen, ob zwischen den Möbeln genug Platz bleibt, um sich zu bewegen.
Es gibt Einrichtungsplaner für den PC oder das Smartphone. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. So sind am Computer das Zeichnen des Plans und das Einrichten mit der Maus oft einfacher als das Verschieben mit den Fingern in der HandyApp. Dafür kann man in den Apps meistens den Blickwinkel leichter ändern, und man hat zusätzliche Möglichkeiten wie das Hochladen von Fotos.
Der K-Tipp hat fünf Gratisprogramme getestet. Bei den meisten sind allerdings die Zusatzfunktionen kostenpflichtig. Ausnahme: Die Apps von Palette Home und von Ikea sind vollumfänglich kostenlos. Auch andere Möbelhäuser bieten digitale Einrichtungshilfen an. Aber diese Raumplaner lassen sich nicht vergleichen. Pfister etwa erlaubt es, Möbel zu Hause «virtuell zu testen»: Auf der Internetseite gibt es Produkte, die sich in einem Raum anzeigen lassen, den man mit dem Handy fotografiert hat. Es ist aber nicht möglich, mehrere Artikel in einem Raum darzustellen.
Kostenlose Raumplanungsprogramme
Palette Home 5 (Sterne)
Typ: Smartphone-App, für iPhone und Android, auch im Browser nutzbar (Palettehome.de).
Funktionen: App und Browser-Version sind gleich aufgebaut: Am Computer ist das Einrichten deutlich einfacher. Neben Wohnzimmer und Küche lässt sich auch das Bad planen. Man gibt die Masse des Raums ein und platziert Türen und Fenster. Dann stellt man Möbel, Lampen und sanitäre Anlagen in den Raum, die man aus einer Palette mit Musterartikeln auswählt. Die Möbelgrösse lässt sich leicht anpassen. Ist der Raum eingerichtet, kann man ihn dreidimensional anzeigen lassen und Wände und Böden anpassen.
+ Leicht zu bedienen.
+ Kein Konto nötig, man kann sofort loslegen.
– Pläne lassen sich speichern. Sie können aber verloren gehen, wenn man auf dem Computer den Cache leert.
– Die Möbel sind eher schematisch und simpel dargestellt.
Gesamturteil: Ein guter und leicht bedienbarer Raumplaner. Keine Einschränkungen wie bei anderen Planern.
Ikea (4 Sterne)
Typ: Smartphone-App, für iPhone und Android.
Funktionen: Der 3D-Raumplaner befindet sich im Bereich «Ikea kreativ» der Ikea-App. Der Benutzer filmt und erfasst den gewünschten Raum mit der Handykamera. Danach wandelt die App den Film in ein 3D-Modell des Raums um. Das Modell lässt sich mit einer Auswahl von Ikea-Möbeln und -Gegenständen einrichten.
+ Gute Raummodelle, leicht zu bedienen.
+ Wer keine eigenen Räume filmen will, kann auch eine Raumvorlage verwenden.
– Für die Ansicht eigener Raumaufnahmen muss man ein Profil anlegen. Dafür verlangt Ikea Geburtstag, E-Mail-Adresse und Handynummer.
– Die Auswahl an Möbeln ist bescheiden. So fehlen etwa Vorhänge und Hängelampen.
Gesamturteil: Gut geeignet, wenn man ausprobieren will, wie etwas in einem bestehenden Raum aussieht. Das können andere Apps nicht.
Room Planner (4 Sterne)
Typ: Smartphone-App, für iPhone und Android.
Funktionen: Schön gestaltete, leicht zu bedienende App. Man kann einen Raumplan auf dem Handy neu erstellen oder einen bestehenden Grundriss hochladen, danach fügt man Möbel hinzu. Sehr grosse Auswahl tatsächlicher Möbel von Ikea, Amazon und anderen Firmen.
+ Mehr Optionen als andere Planer: Foto der eigenen Wohnung hochladen und Einrichtungsvorschlag erhalten. Entwürfe anderer Benutzer lassen sich zur Inspiration ansehen.
+ Plastische 3D-Animation, die den Raum aus jedem Blickwinkel zeigt.
– Nicht ganz präzise: Für genauere Messungen, und auch einen grösseren Möbelkatalog, braucht es ein Abo. Dieses kostet 31 Franken für sechs Monate.
Gesamturteil: Guter Raumplaner für Leute, denen eine schöne Computeranimation wichtig ist.
Roomsketcher (3 Sterne)
Typ: Desktop-Anwendung für Windows und Mac oder iPad und Android-Tablets (Roomsketcher.de).
Funktionen: Im heruntergeladenen Programm kann man fünf Projekte gratis umsetzen. Zuerst muss man die passenden Grundrisse mit der Maus oder dem Finger zeichnen. Eine Videoanleitung zeigt, wie das geht. Dann kann man Fenster, Böden und Wände auswählen und die Möbel platzieren. Keine Rundumoder 3D-Ansichten in der kostenlosen Version, man kann aber von erstellten Räumen Fotos machen.
+ Gute Anleitungen.
+ Grosse Auswahl an Böden, Wänden und Tapeten.
– Nur fünf Gratisprojekte, dann braucht es die kostenpflichtige Version für 105 Franken pro Jahr (unbegrenzte Anzahl Projekte).
– Keine Rundumansichten.
Gesamturteil: Dank der guten Videoanleitung einfach zu bedienen.
Planner 5D (3 Sterne)
Typ: SmartphoneApp, für iPhone und Android, auch im Browser nutzbar (Planner5d.com/de).
Funktionen: Einfacher Planer, mit dem man eine unbegrenzte Anzahl von Projekten bearbeiten kann. Per Klick kann man zwischen zweidimensionaler und dreidimensionaler Ansicht wechseln.
+ Ein Projekt lässt sich auf mehreren Geräten bearbeiten.
+ Eingerichtete Vorlagen lassen sich nach Wunsch abändern.
– Vieles kostet extra. Wer mehr als nur ein Bett oder einen Tisch darstellen möchte, bezahlt 20 Franken pro Monat oder 60 Franken im Jahr.
– In der Gratisversion lässt sich die Grösse der Möbel nicht verändern.
Gesamturteil: Gutes Programm für Personen, die gerne zu Hause auf dem Computer und unterwegs auf dem Handy am gleichen Projekt arbeiten. Man muss mit der eingeschränkten Möbelauswahl leben können.