Dreckschleuder in der Mogelpackung
Vorsicht beim Kauf eines neuen Autos mit Dieselmotor! Der K-Tipp zeigt, wie sie durch- lässige Partikelfilter erkennen.
Inhalt
K-Tipp 1/2007
17.01.2007
Otto Hostettler
Die Mehrheit der Diesel-Autos sind mit einem Partikelfilter versehen. Doch nicht alle Filter halten die krebserregenden Russpartikel auch tatsächlich zurück. Neuwagen werden zum Teil mit minderwertigen Filtern ausgerüstet und verpuffen so bis zu 70 Prozent des Dieselrusses in die Umwelt. Käufer eines Diesel-PWs sollten deshalb einige Punkte beachten:
- Erkundigen Sie sich nach der Wirksamkeit des Filters. Der technische Standard liegt bei 99,9 Prozent.
- Verlangen Sie einen «g...
Die Mehrheit der Diesel-Autos sind mit einem Partikelfilter versehen. Doch nicht alle Filter halten die krebserregenden Russpartikel auch tatsächlich zurück. Neuwagen werden zum Teil mit minderwertigen Filtern ausgerüstet und verpuffen so bis zu 70 Prozent des Dieselrusses in die Umwelt. Käufer eines Diesel-PWs sollten deshalb einige Punkte beachten:
- Erkundigen Sie sich nach der Wirksamkeit des Filters. Der technische Standard liegt bei 99,9 Prozent.
- Verlangen Sie einen «geschlossenen» oder «geregelten» Partikelfilter.
- Lassen Sie sich im Kaufvertrag oder in der Rechnung bestätigen, dass Ihr Fahrzeug mit einem «wartungsfreien, geregelten Partikelfilter» ausgerüstet ist.
- Steigen Sie nicht darauf ein, wenn der Autoverkäufer gegen Aufpreis einen «offenen Filter» einbauen will. Diese Systeme filtern nur gerade 30 bis 50 Prozent der Partikel.
Weder das Bundesamt für Strassen (Astra) noch das Bundesamt für Umwelt (Bafu) führt eine Fahrzeugliste, die über die wirksamen und die wenig wirksamen Filter Auskunft gibt. Beim Bafu heisst es bloss, man appelliere an die Autoimporteure, transparent zu informieren. Nur unvollständige Informationen liefern der TCS mit seiner Fahrzeugliste und der Verkehrs-Cub der Schweiz mit seiner Auto-Umweltliste.
Diese Neuwagen haben schlechte Russfilter
Serienmässig mit einem schlechten Partikelfilter ausgerüstet ist der neue Smart: Die Russpartikel werden nur um 30 bis 50 Prozent reduziert. Andere Autohersteller rüsten ihre neuen Dieselmodelle gegen einen Aufpreis mit einem Filter aus - zum Teil aber nur mit einem minderwertigen System. Solche «offenen» Partikelfilter werden etwa bei folgenden Fahrzeugen eingebaut: Dodge (Caliber), KIA (Rio, Sorento und Carnival), Honda (Accord, CR-V), Mazda (Mazda2), Mitsubishi (Colt), Toyota (Yaris).
Auch andere Modelle von Toyota (Corolla Cerso, Avensis, RAV4) sind punkto Russ mangelhaft.
Toyotas Filter, als «sauberste Dieseltechnologie» angepriesen, hält nur zwischen 88 und 92 Prozent der Russpartikel zurück. Alexander Mayer, Experte für Abgasminderungstechnik: «Ein Filter mit 90 Prozent Abscheidegrad entlässt 100-mal mehr Partikel in die Luft als einer mit 99,9 Prozent.» Für ihn gilt bei krebserzeugenden Substanzen die beste verfügbare Technik als Messlatte, also 99,9 Prozent.