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17.02.2025
Der deutsche Drogeriemarkt Rossmann eröffnete im vergangenen Dezember in Emmen LU seine erste Filiale in der Schweiz, in den nächsten Jahren sollen weitere folgen. In Europa zählt das Unternehmen mit fast 5'000 Filialen zu den grössten Drogeriemarktketten. In Interviews versprach der Chef Raoul Rossmann, man werde die Preise der Schweizer Konkurrenten deutlich unterbieten. Die deutsche Drogerie Müller ist seit 2004 in der Schweiz vertreten – zurzeit mit 89 Filialen.
Tiefste Preise bei Aldi und Lidl
Der K-Tipp hat die Preise für Drogerieartikel in verschiedenen Läden verglichen. Zu diesem Zweck wurde ein Warenkorb mit 30 Artikeln aus den Bereichen Gesundheit, Haushalt und Pflege zusammengestellt. Darunter waren Produkte wie Nasensprays, Handseifen, Küchenreiniger, Shampoos, Bodylotions, Lippenpomaden und Zahnpasta. Berücksichtigt wurde der jeweils günstigste Artikel der Kategorie, der im Laden erhältlich war.
Resultat: Der gesamte Warenkorb mit den 30 Artikeln kostet bei der Migros mit Fr. 67.25 am wenigsten. Rossmann verlangt Fr. 77.77, bei Coop sind es Fr. 85.84. Müller ist mit Fr. 108.28 am teuersten.
Bei Aldi und Lidl waren nur 25 der 30 Artikel des Warenkorbes im Regal. Preislich hatten die beiden Discounter die Nase vorn: Sie sind rund 13 Prozent günstiger als die Migros.
Rossmann 70 Prozent teurer in der Schweiz
Der K-Tipp verglich auch die Preise der 30 Produkte des Warenkorbes in den Drogeriemärkten Rossmann, Müller und DM in den grenznahen deutschen Städten Radolfzell und Konstanz. Dabei zeigte sich: Rossmann in der Schweiz ist rund 70 Prozent teurer als Rossmann in Deutschland.
Der Meerwasser-Nasenspray von Altapharma fehlt in der Schweizer Filiale. Dieser kostet in Deutschland umgerechnet Fr. 1.42. In Emmen war als Alternative nur der teurere Spray der Marke Tetesept für Fr 8.95 erhältlich. Dasselbe gilt für den Hals- und Rachenspray: Rossmann-Kunden in der Schweiz zahlen dafür Fr. 10.95. In Deutschland kostet die Rossmann-Eigenmarke nur Fr. 3.79. Rossmann sagt dazu, für die Produkte in der Schweiz gebe es zusätzliche Anforderungen, etwa dreisprachige Etiketten.
Noch ausgeprägter sind die Preisunterschiede in den deutschen und in den Schweizer Filialen von Müller. In der Schweiz kosten viele Müller-Eigenmarken rund doppelt so viel wie in Deutschland. Zudem fehlen günstige Produkte.
Beispiel Backofenreiniger: In der Filiale im Lokwerk Winterthur gibt es nur das Produkt von Sipuro für Fr. 7.95. Deutsche zahlen in der Müller-Filiale für die Eigenmarke Blink umgerechnet Fr. 1.66. Müller nahm dazu nicht Stellung.
Insgesamt zeigt der Warenkorb, dass Drogerieartikel bei DM in Deutschland am günstigsten sind. Der Warenkorb kostet dort Fr. 41.39 – rund 38 Prozent weniger als in der Schweiz bei der Migros. Rossmann und Müller sind in Deutschland rund 4 beziehungsweise 6 Franken teurer als DM, aber noch immer deutlich günstiger als alle Läden in der Schweiz.
Die Drogeriemärkte im Ausland sind nicht nur bei den Eigenmarken, sondern auch bei teureren Markenartikeln günstiger. Der K-Tipp verglich die Preise von 30 Markenartikeln bei Migros und Coop mit jenen von DM. Berücksichtigt wurden etwa Produkte von Nivea, Gillette, Hipp, Garnier und Maybelline.
Aldi und Lidl: Kleineres Sortiment, aber billiger
Auch die Discounter Aldi und Lidl verkaufen Drogerieartikel – allerdings ist ihr Sortiment kleiner als dasjenige der Grossverteiler.
25 Eigenmarkenartikel des K-Tipp-Warenkorbs aus den Bereichen Haushalt und Pflege sind sowohl bei Aldi als auch bei Lidl erhältlich. Diese Produkte kosten in den beiden Läden insgesamt fast gleich viel. Die Migros verlangt 16 Prozent mehr, Rossmann 47 Prozent mehr.
Auch bei Aldi und Lidl kosten die Artikel in der Schweiz mehr als in den Drogeriemärkten in Deutschland. Der Warenkorb ist in Deutschland bei DM rund 8 Franken oder 22 Prozent günstiger als in der Schweiz.
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Abzocke?
Wir gehen immer mal wieder zu Müller in Deutschland wenn wir dort zu Besuch sind und vor allem kaufen wir dann günstige Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine und Mineralien die hier nicht erhältlich oder einfach nur zu teuer sind. Deshalb verwundern mich die doch krassen Preisaufschläge, die auch mit höheren Löhnen nicht erklärbar sind denke ich. Aber vielleicht liege ich da auch falsch. Zumindest scheint es sich für die Firmen zu lohnen. Schade ☹️
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