Hersteller zwingen Kunden mit verschiedenen Tricks zum Kauf von teuren Druckerpatronen. So stoppt ein Zähler einzelne Drucker nach einer bestimmten Anzahl Seiten, selbst wenn die Kartusche noch genügend Tinte oder Toner enthält. Oder die Software blockiert die Patronen anderer Marken (K-Tipp 16/2016).
Pierre Feller aus Lyss BE ärgert sich über ein weiteres Problem: ein programmiertes Ablaufdatum. Er verwendet seit 2011 einen Tintenstrahldrucker der Marke HP. Feller druckt nicht häufig. Daher reichen seine Patronen lange. Er sagt zudem: «Ich verwende stets Originalpatronen.»
Bis vor kurzem funktionierte der Drucker einwandfrei. Plötzlich aber blinkten die Warnleuchten bei den Patronen – obwohl sie noch etwa halb voll waren. Auf den Kartuschen war ein Datum eingraviert. Erst nachdem er alle vier Patronen ersetzt hatte, konnte er wieder problemlos drucken. Keller vermutet, dass die Patronen ein Verfalldatum haben könnten.
Angeblich zum Schutz des Druckers
HP-Sprecherin Susanne Weber bestätigt die Vermutung: «Einzelne HP-Patronen von älteren Druckern haben ein Ablaufdatum.» Das sei zum Schutz des Drucksystems und für eine optimale Druckqualität nötig. Bei vielen Druckern können sich die Benutzer laut Weber über die Fehlermeldung hinwegsetzen. Nur wenige Patronen seien nach dem Verfalldatum nicht mehr brauchbar – etwa einzelne Geräte der Officejet-Serie und alle HP-Business-Inkjets.
Laut Weber zeigt das auf den HP-Patronen aufgedruckte Datum die Dauer der Garantie an. Das Verfalldatum liege, abhängig von der Druckerpatrone, bei 18 oder 30 Monaten nach Installation oder 12 und 24 Monaten nach dem Ablauf der Garantie. Massgebend sei jeweils der frühere Zeitpunkt.
Die Patronen von Pierre Feller gehören nicht zu denen, die laut HP ein programmiertes Ablaufdatum haben. Sie quittierten trotzdem exakt zwei Jahre nach dem aufgedruckten Garantiedatum den Dienst.
So senken Sie die Druckkosten
In vielen Fällen hilft es, die Kartusche oder den Toner vorsichtig herauszunehmen und leicht zu schütteln.
Tintenstrahldrucker mit nachfüllbaren Tanks senken die Druckkosten. Die Kunden können die Drucker selber mit günstiger Tinte beliebiger Marken füllen (K-Tipp 17/2017). Nachteil: Geräte mit nachfüllbaren Tanks sind in der Anschaffung etwas teurer.