Den Drucker HP DeskJet 2720e gibt es bei Microspot.ch schon für knapp 60 Franken. Das sieht nach einem Schnäppchen aus. Wer den Drucker jedoch regelmässig benützt, für den wird es teuer. Das zeigt ein K-Tipp-Vergleich der Vollkosten – also des Kaufpreises plus der Kosten für Verbrauchsmaterial wie Tinte oder Toner. Der Vergleich zeigt: Besitzer des HP-Druckers zahlen für 6000 schwarzweisse Seiten fast 600 Franken.
Damit ist dieser Drucker im K-Tipp-Vergleich der Vollkosten für dieses Nutzerprofil das teuerste Gerät (siehe Tabelle im PDF). Wer hingegen den Epson EcoTank ET-M1120 kauft, zahlt zwar im Laden für das Gerät über 140 Franken. 6000 Seiten kommen ihn total aber nur auf rund 146 Franken zu stehen.
Die drei Nutzerprofile im Vergleich
Der K-Tipp untersuchte die Vollkosten von Druckern für unterschiedliche Benutzerprofile:
- Für Wenignutzer mit 600 Seiten pro Jahr
- Für Vielnutzer mit 6000 Seiten
- Für Unternehmen mit 30 000 Ausdrucken. Über ein Druckerleben sind solche Seitenzahlen auch in kleineren Firmen realistisch.
Die Kosten wurden mit farbigen und schwarzweissen A4-Seiten berechnet. Im Vergleich vertreten waren zehn häufig verkaufte Schwarzweiss-Drucker, Farbdrucker sowie Multifunktionsdrucker mit eingebautem Scanner und Kopierer. Als Kaufpreis der Geräte wurde jeweils das günstigste Angebot der Website Toppreise.ch eingesetzt. Die Kosten für Tinte und Toner stammen von der Website Druckkosten.de.
Vieldrucker fahren mit Canon-Modell gut
Das Resultat: Den grössten Preisunterschied gab es beim Profil der Profinutzer (30 000 Farbseiten). Am teuersten war der HP Color Laser MFP 178nwg mit Gesamtkosten von 7654 Franken (Gerät: Fr. 258.–, Materialkosten: Fr. 7396.–). Die günstigste Variante für Profinutzer ist der Canon Pixma G2520 mit Gesamtkosten von 329 Franken. Das ist ein Preisunterschied von über 7300 Franken für die gleiche Menge bedruckter Seiten. Beide Geräte sind Multifunktionsdrucker. Zusatzfunktionen wie Kopieren haben also auf den Preis keinen Einfluss. Die Berechnung im Detail:
Der Laserdrucker HP Color Laser MFP 178nwg benötigt für 30 000 Seiten:
- 43 Tonerkartuschen Magenta à rund 44 Franken
- 43 Tonerkartuschen Cyan à rund 44 Franken
- 43 Tonerkartuschen Gelb à rund 44 Franken
- 30 Tonerkartuschen Schwarz à rund 40 Franken
- 7 Bildtrommeln à rund 92 Franken
- 4 Resttonerbehälter à rund 15 Franken
Der Canon-Drucker Pixma G2520 benötigt für die 30 000 Seiten deutlich weniger Verbrauchsmaterial, denn er verfügt über einen Tintentank:
- 3 Tintenfläschchen Magenta à Fr. 9.50
- 3 Tintenfläschchen Cyan à Fr. 9.50
- 3 Tintenfläschchen Gelb à Fr. 9.50
- 3 Tintenfläschchen Schwarz à 15 Franken
Bei Wenigbenutzern mit nur 600 gedruckten Seiten spielen Materialkosten keine grosse Rolle. Der Gerätepreis ist wichtiger. Günstige Tintendrucker schnitten entsprechend am besten ab. Konkret: Der Canon Pixma TS205 war mit knapp 50 Franken der günstigste Tintenstrahldrucker. Für 600 schwarzweiss gedruckte Seiten kommen 29 Franken Materialkosten dazu (siehe Tabelle im PDF).
Hersteller HP hält fest: «Viel- und Wenignutzer fahren mit dem Tintenabo ‹HP Instant Ink› günstiger. So kosten 6000 Schwarzweissseiten mit dem HP Deskjet 2720e nur Fr. 289.50.»
Achtung: In der Praxis trocknen Tintenpatronen bei Nichtgebrauch schnell aus. Darum sind Tintendrucker für Wenignutzer nicht in jedem Fall die beste Wahl. Laserdrucker haben dieses Problem nicht. Der günstigste Schwarzweiss-Laserdrucker im Vergleich ist der Brother HL-L2350 DW. Die günstigsten Farb-Laserdrucker sind der Canon i-Sensys LBP621Cw und der Lexmark C3224dw.
Den vollständigen Kostenvergleich finden Sie im Internet unter www.ktipp.ch/druckerkosten
Tipps: Darauf sollte man beim Drucken achten
- Stromverbrauch: Laserdrucker verbrauchen im Betrieb viel Strom. Deshalb sollte man sie bei Nichtgebrauch ausschalten. Achtung: Das gilt nicht für Tintendrucker. Der Grund: Bei jedem Ein- und Ausschalten spülen sie die Tintendüsen. Das verbraucht viel Tinte.
- Schadstoffe: Laserdrucker können gesundheitsschädlichen Feinstaub ausstossen, Tintendrucker hingegen nicht (siehe K-Tipp 3/2012).
- Kapazität: Druckerhersteller geben auf der Verpackung von Tintenpatronen und Tonerkartuschen an, wie viele Seiten Kunden damit drucken können. Diese Angaben haben mit der Realität wenig zu tun. Sie sind meist zu hoch.
- Farbe: Wenn immer möglich nur schwarzweiss drucken. Farbige Ausdrucke sind je nach Modell bis zu drei Mal teurer.
- Das zeigt der Mittelwert aller Seitenpreise im K-Tipp-Preisvergleich.
- Sparmodus: Alle Drucker haben einen Spar- oder Entwurfsmodus. Damit verbrauchen sie nur halb so viel Tinte oder Toner. Der Ausdruck ist zwar blasser, für Entwürfe in der Regel aber ausreichend.