Getrocknete Blumen und Gräser verleihen Wohnräumen eine freundliche, natürliche Atmosphäre. Das Problem bei Trockenblumen aus dem Laden: Sie stammen häufig aus Übersee und werden mit chemischen Mittel konserviert, die in der Wohnung wochenlang ausdünsten. Am besten stellt man Trockenblumen deshalb selbst her.
Grundsätzlich lassen sich alle Blumen, Gräser sowie ihre Bestandteile durch Trocknen konservieren. Allerdings sind Trocknungsdauer und Ergebnisse unterschiedlich.
Je nach Pflanze dauert das Trocknen länger
Am schnellsten trocknen Pflanzen, die wenig Feuchtigkeit enthalten und einen weichen Stiel haben. Bei ihnen ist die Gefahr gering, dass sie nach dem Trocknen zerfallen. Sorten mit einem festen Stiel wie Rosen oder Disteln benötigen längere Zeit zum Trocknen – bis zu zwei Wochen.
Beim Trocknungsprozess verlieren die Blüten in der Regel ihre strahlende Farbpracht und wechseln in zarte Pastelltöne. Eine Ausnahme sind Strohblumen, die schon im Blumenbeet aussehen, als seien sie getrocknet.
Um einzelne Blumen an der Luft zu trocknen, benötigt man einen Stock oder einen Kleiderbügel sowie Bindfaden oder Gärtnerbast. Man sollte Blumen auswählen, deren Blüten fast geöffnet sind.
Zuerst entfernt man die Blätter und Dornen an der unteren Stielhälfte. Dann schneidet man die Blumen schräg an und stellt sie für mehrere Stunden in frisches Wasser.
Danach bindet man die Blumen der gleichen Sorte zu kleinen Sträussen zusammen und hängt sie kopfüber am Stock auf. Blumen mit grossen Blüten sollte man einzeln aufhängen, damit sie nicht schimmeln. Mit ewas Blumendraht lassen sich die Pflanzen stabilisieren.
Die so präparierten Blumen lagert man am besten an einem warmen, trockenen Ort wie zum Beispiel auf dem Estrich oder im Heizungsraum.
Wichtig ist: die Blumen keinem direkten Sonnenlicht aussetzen. Wenn die Blätter leicht rascheln, ist der Trockenprozess beendet. Mit etwas Haarspray kann man Trockenblumen konservieren und den Pflanzen mehr Stabilität verleihen.
So bleiben die Farben länger erhalten
Wer die ursprünglichen Farbtöne besser bewahren will, kann das schon vor dem Trocknen beeinflussen. Besonders gute Farbfestigkeit und Biegsamkeit erzielt man, wenn man die Pflanzen mit pflanzlichem Glyzerin behandelt: die Vase zu zwei Dritteln mit warmem Wasser und einem Drittel mit Glyzerin auffüllen, abkühlen lassen und die angeschnittenen Blumen zwei Wochen einstellen. Anschliessend sollte man die Sträusse im Freien kopfüber trocknen lassen. Die Pflanzen lassen sich auch in einem abgeschlossenen Behälter mit Silicagel oder Trockensalz aus der Apotheke trocknen.
Tipp: Damit Trockenblumen möglichst lange halten, sollte man sie nicht in feuchten Räumen aufbewahren.
Trockenblumen richtig pflegen
Mit der Zeit setzen Trockenblumen Staub an. Dieser lässt sich aber einfach mit einem Haarföhn auf niedrigster Stufe oder einem feinen Pinsel beseitigen. Je nach Grösse des Strausses kann man Staub auch vorsichtig wegpusten. Lassen die Blumen nach einiger Zeit die Köpfe hängen, hilft ein Topf mit heissem Wasser: die Blumen kurz in den aufsteigenden Wasserdampf halten und anschliessend wieder trocknen lassen.