Ein Elektro-Trotti mieten ist einfach: Die App des Verleihers aufs Handy laden, das Gefährt entsperren und losfahren. Die TV-Sendung «Kassensturz» wollte wissen: Wie sicher sind die Miet-Trottis von fünf grossen Verleihfirmen in Zürich, Basel und Winterthur?
Fazit des Praxistests: Bei allen E-Trottis sind die Untersätze solide gebaut und einfach zu bedienen. Trotzdem fanden die Tester bei vielen Trottis Mängel. So fiel das Gefährt des US-amerikanischen Vermieters Bird durch. Grund: Beide Bremshebel sorgten nur beim Hinterrad für eine Bremswirkung – und nicht wie vorgeschrieben bei beiden Rädern. Folge: Bei einer Schnellbremsung kann das einzige Bremskabel reissen.
Bird reagierte auf die Kritik: «Wir haben unseren Dienst in der Schweiz unterbrochen.» Tatsächlich fand der «Kassensturz» bei einem Augenschein in Winterthur keine Bird-Trottis mehr. Die Firma verspricht, nächstens neue Gefährte auf die Strasse zu bringen.
Laut den Testern waren zudem mehrere Miet-Trottis mangelhaft gewartet. So waren viele Bremsen zu weich eingestellt und damit praktisch wirkunglos.
Kauftipps: So finden Sie das passende E-Trottinett
Vor dem Kauf eine Probefahrt machen
Bei der Wahl eines Elektro-Trottinetts sollte man einige Punkte beachten. So empfiehlt es sich, vor dem Kauf eine Probefahrt zu machen. Denn die E-Scooter unterscheiden sich punkto Verarbeitungsqualität, Ladezeit, Reichweite, Leistungsstärke, Lenkvermögen, Bremsverhalten, Bereifung, Federung und Ergonomie stark.
Weitere wichtige Kriterien beim Kauf sind: Den Roller sollte man mit wenigen Handgriffen zusammenfalten können. Muss das E-Trotti oft getragen werden, zum Beispiel für den Transport in Bus und Zug, ist ein leichtes Modell von Vorteil.
Der «Kassensturz» hat vor kurzem elektrische Trottinette einem Praxistest unterzogen. Untersucht wurden Reichweite, Motorleistung geradeaus und bergauf, Höchsttempo, Ladedauer, Bremsleistung, Fahrkomfort, Handhabung, Transportfähigkeit und Verarbeitungsqualität (K-Tipp 9/2019).
Höchstnoten gab es für folgende Modelle:
- Micro Condor X3, 500 Watt (79 von maximal100 Punkten, Fr. 999.–, eingekauft bei M-Electronics)
- Segway Nineboot ES1, 250 Watt (78 Punkte, Fr. 549.90, Interdiscount)
Deutlich dahinter folgten:
- V-Max Tech R20, 350 Watt (64 Punkte, Fr. 699.90, Interdiscount)
- Streetmotion Tech2, 250 Watt (62 Punkte, Fr. 269.95, Fnac)
Auf dem Trottoir fahren ist verboten
Für E-Trottinette gelten die gleichen Verkehrsregeln wie für Velos. Das heisst: Sie müssen auf dem Veloweg oder -streifen fahren, falls einer vorhanden ist. Auf dem Trottoir fahren ist verboten. Zudem müssen E-Trottis über Vorder- und Hinterbremse sowie Licht vorne (weiss) und hinten (rot), Bremsen an beiden Rädern sowie eine Klingel verfügen. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h; maximale Motorleistung: 48 Volt / 500 Watt;
Mit dem Führerausweis «Kategorie M» dürfen Jugendliche ab 14 Jahren mit Elektro-Trottinetten fahren, ab 16 Jahren braucht es keinen Ausweis.
Prüfen Sie zudem, ob die eigene Haftpflichtversicherung Unfälle mit E-Trottinetten deckt.