Die Einwegzigaretten Vapes sind speziell bei Jugendlichen beliebt. 2022 wurden laut der Stiftung Sens E-Recycling in der Schweiz über 10 Millionen Stück davon verkauft. Die Menge wachse jährlich um rund 30 Prozent.
Das Problem: Viele Vapes landen nach dem Gebrauch im Abfall – obwohl sie dort nicht hingehören. Sie enthalten eine Lithiumbatterie sowie die Metalle Nickel, Aluminium, Kupfer, Kadmium und Kobalt. Diese Stoffe sind teilweise giftig und sollten möglichst wiederverwertet werden.
Rücknahme in 27 Läden verweigert
Laut Gesetz müssen Verkäufer Vapes wie andere Elektroprodukte kostenlos zurücknehmen und recyclen. Doch das ist oft nicht der Fall, wie eine K-Tipp- Stichprobe von Ende August an 50 Verkaufsstellen in Aarau, Basel, Bern, der Zentralschweiz und Zürich zeigt. «Gebrauchte Vapes können Sie hier nicht zurückgeben. Wir würden sie nur in den Abfall geben», hiess es in mehreren Läden.
Ingesamt 27 der 50 Verkaufsstellen waren nicht bereit, die Vapes fürs Recycling zurückzunehmen, darunter alle geprüften Läden von Coop Pronto, Aldi, Spar und BP-Tankstelle. Zur Rücknahme bereit waren bloss zwei unabhängige Kiosks und E-Zigaretten-Shops, vier Migrolino- und Migrol-Filialen, vier Tabakläden, neun K-Kiosk-Filialen, drei Coop-Kiosks sowie der Laden von Digitec/Galaxus in Zürich.
Bis vor kurzem existierte kein Recyclingsystem für die Einweg-E-Zigaretten. Das Bundesamt für Umwelt spricht von einer «grossen Verschwendung von Ressourcen»: Regelmässige Raucher von Vapes würden in einem Monat etwa so viel Material verbrauchen, wie in einem Akku eines Handys steckt.
Hinzu kommt: Vapes im Abfall seien gefährlich, weil sich die Batterien entzünden könnten, schreibt Entsorgung und Recycling Zürich.
Der K-Tipp konfrontierte die Läden mit den Resultaten der Stichprobe. Sie versprechen Besserung: So schreibt Coop Pronto, man habe Massnahmen in die Wege geleitet, um das Recycling von Vapes sicherzustellen. Bei Aldi klingt es ähnlich. Spar und Migrolino wollen ihr Verkaufspersonal nachschulen.
Die Stichprobe zeichne «kein gutes Bild», teilt Sens E-Recycling dem K-Tipp mit. Die Stiftung startete im Juli ein Sammelsystem. Seither können Verkaufsstellen gebrauchte Vapes gratis an eine Recyclingfirma schicken. Konsumenten finanzieren das System selber: Pro E-Zigarette zahlen sie 15 bis 25 Rappen fürs Recycling, je nach Produktgrösse.
Tipp: Umweltfreundlicher als Vapes sind auffüllbare elektrische Zigaretten. Diese sind wiederverwendbar.
Diese Läden nahmen Vapes nicht zurück
â– Aldi:Dornacherstrasse, Basel; Kornhausplatz, Bern; Spitalgasse, Ingenbohl SZ; Sihlstrasse, Bahnhof Stadelhofen, Zürich.
â– BP-Tankstelle: Leimgrubenweg, Basel; Wiedikon, Zürich.
â– Coop Pronto/Coop: Telli, Aarau; Bahnhof, Arth-Goldau SZ; Reinacherstrasse, Basel; Brunnen SZ; Küssnacht a. R. SZ; Langstrasse, Zürich.
â– K-Kiosk: Bellevue, Zürich.
â– Migrolino: Bahnhofplatz, Aarau; Hardau, Niederdorfstrasse, Sihlquai, alle Zürich.
â– Spar: Giornicostrasse, Basel; Seewen SZ; Forchstrasse, Zürich.