CDs, DVDs und Vinylplatten: Die sogenannten physischen Tonträger hatten letztes Jahr mit einem Marktanteil von 51 Prozent noch knapp die Nase vorn – also noch vor digitalen Tonträgern wie MP3-Downloads und Streaming. Die Verkaufszahlen bei den CDs sind seit Jahren rückläufig. Bei den Vinylplatten hingegen gehen die Zahlen seit einigen Jahren deutlich nach oben.
Der «Kassensturz» hat deshalb Plattenspieler der neusten Generation für 150 bis 600 Franken von einem Fachlabor unter die Lupe nehmen lassen. Geprüft wurden Bass- und Tonqualität sowie Ausstattung. Einer der Experten wies auf einen Vorteil von Plattenspielern gegenüber digitalen Tonträgern hin: «Die Bässe kommen über die Nadel besser rüber als über eine komprimierte Audiodatei auf CD.»
Die getesteten Plattenspieler sind mit unterschiedlichen Tonabnehmern und Antrieben ausgerüstet. Einige Geräte verfügen über einen USB-Anschluss (siehe Unten).
Für den Praxistest wurden Schallplatten mit stilistisch unterschiedlicher Musik aufgelegt – von Pop über Funk und Rock bis hin zu Klassik. Mit einer Spezialplatte prüfte das Labor zudem, wie gut die Plattenspieler Bass-, Mittel- und Hochtöne wiedergeben.
Fazit: Bei der Klangqualität zeigten sich deutliche Unterschiede. Für sehr gute Plattenspieler muss man fast 500 Franken investieren. Mit dem «Lenco L-3808» schaffte aber auch ein Plattenspieler für nur gerade 199 Franken eine gute Gesamtnote.
Gesamturteil «sehr gut»:
- Thorens TD-170-1 (eingekauft bei Digitec, Fr. 479.–, ohne USB-Anschluss für die Verbindung zum Computer)
- Rega Planar 2 (Hifi Erni, Spreitenbach AG, Fr. 590.–, ohne USB-Anschluss)
Gut:
- Lenco L-3808 (Brack.ch, Fr. 199.–, mit USB-Anschluss)
- Sony PS-HX500 (Interdiscount, Fr. 499.–, mit USB-Anschluss)
- Denon DP-300F (M-Electronics, Fr. 345.–, ohne USB-Anschluss)
- Pro-Ject Essential II (Audio-visual-factory.ch, Fr. 384.–, ohne USB-Anschluss)
Schallplatten und Kassetten digitalisieren – so gehts
Seltene Aufnahmen auf Vinylplatten oder auf Kassetten sind häufig nicht auf CD zu finden. Doch solche Aufnahmen lassen sich digitalisieren. Dann kann man sie ab CD oder mit einem MP3-Player anhören. So geht man beim Digitalisieren vor:
Zuerst den Plattenspieler oder den Kassettenrecorder mit dem Computer verbinden. Bei einer Stereoanlage klappt die Verbindung zum Computer problemlos: Einfach den Verstärker per Kabel mit dem Rechner verbinden. Das Kabel muss auf der einen Seite (für den Anschluss am Verstärker) einen rotweissen Cinch-Stecker aufweisen – und auf der anderen einen 3,5-mm-Klinkenstecker, der sich am Computer anschliessen lässt. Der Anschluss ist mit «Line in» oder «Mic» angeschrieben.
Falls eine Verbindung zum Computer so nicht möglich ist: Neuere Plattenspieler und Kassettengeräte verfügen oft über einen USB-Ausgang: Dann funktioniert die Verbindung via USB-Kabel.
Dann die Musik auf den PC oder den Mac überspielen. Bei allen Programmen darauf achten, dass beim Eingangssignal «Line in» angewählt ist.
Spezialisierte Computerprogramme können beim Digitalisieren von Schallplatten helfen. Zwei Beispiele:
Magix Audio Cleaning Lab für den PC (www.magix.com/ch/audio-cleaning-lab): Programm zum Digitalisieren von Musik. Preis: 70 Franken.
Audacity für PC und Mac (http://audacity.sourceforge.net/download): kostenloses Audioprogramm mit vielen Einstellungsmöglichkeiten und Filtern, um Änderungen beim Klang vorzunehmen.
Mit Hilfe der Programme die digitale Audiodatei in einzelne Stücke aufteilen und störende Geräusche wie das Knistern der Platte reduzieren. Mit einigen Programmen lassen sich weitere Klangverbesserungen erzielen, etwa ein verstärkter Basssound oder ein hellerer Klang.