Ein robustes Velo für die Kleinen
Vier von zehn Kinder-Laufrädern schnitten im «Kassensturz»-Test «gut» ab. Eines davon kostet nur rund 60 Franken.
Inhalt
K-Tipp 07/2011
03.04.2011
Letzte Aktualisierung:
05.04.2011
Sabine Knosala KTipp
Mit einem Laufrad lernen kleine Kinder, auf zwei Rädern die Balance zu halten. Damit die ersten Erfahrungen positiv sind, sollte das Laufrad einige Bedingungen erfüllen. Deshalb hat der «Kassensturz» zusammen mit dem «Velojournal» zehn Laufräder einem Praxis- und einem Labortest unterzogen.
Ausgewählt wurden jeweils die meistverkauften Modelle aus Holz und Metall mit Preisen zwischen rund 60 und 295 Franken. Die Testkriterien: Fahre...
Mit einem Laufrad lernen kleine Kinder, auf zwei Rädern die Balance zu halten. Damit die ersten Erfahrungen positiv sind, sollte das Laufrad einige Bedingungen erfüllen. Deshalb hat der «Kassensturz» zusammen mit dem «Velojournal» zehn Laufräder einem Praxis- und einem Labortest unterzogen.
Ausgewählt wurden jeweils die meistverkauften Modelle aus Holz und Metall mit Preisen zwischen rund 60 und 295 Franken. Die Testkriterien: Fahren/ Lenken/Bremsen, Ergonomie/Verstellbarkeit, Qualität des Materials, Bedienungsfreundlichkeit und Sicherheit.
Fazit: Vier von zehn Kinder-Laufrädern bewerteten Fachleute und Eltern mit «gut». Fünf erreichten immerhin ein «genügend». Nur gerade ein Laufrad wurde als «ungenügend» eingestuft. Testsieger mit einer Schlussnote von 5,2 war das Mo-dell LR1 Br L von Puky für 169 Franken (erhältlich im Spielwaren- und Velofachhandel).
Es schaffte in den Kriterien Ergonomie/Verstellbarkeit, Bedienungsfreundlichkeit und Sicherheit jeweils die Höchstnote. Zudem schnitt es beim Fahren/Lenken/Bremsen am zweitbesten ab. Punkto Material erreichte es den dritten Platz.
Schlusslicht des Tests bildete mit einer Schlussnote von 3,9 der Laufrad-Cruiser von Jako-o (Hudora) für 93 Franken. Bei diesem Modell eierte das Vorderrad, auch das Hinterrad lief schlecht. Daher erhielt das Produkt sowohl im Praxistest wie auch im Labor ungenügende Noten.
Die Stellungnahme des Versandhandels Jako-o erstaunt, angesichts des Testresultats: Man habe «praktisch keine Kundenreklamationen erhalten». Es müsse sich beim getesteten Exemplar «um ein Montagsmodell handeln».
Die Testresultate
Die Note «gut» erhielten:
- Puky LR1 Br L (Fr. 169.–,Testsieger)
- Kokua Like a Bike Mountain (Fr. 295.–)
- Twister Wooden Training Bike (Fr. 99.–)
- Kettler Speedy 10’’ (Fr. 59.95)
Einkauftipps: So finden Sie das richtige Laufrad
Darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihrem Sprössling ein Laufrad kaufen.
- Einstieg: Jüngere Kinder steigen zwischen Lenker und Sattel aufs Laufrad, statt das Bein übers Hinterrad zu schwingen. Daher sollte man auf einen tiefen Einstieg achten.
- Verstellbarkeit: Der Sattel und möglichst auch der Lenker sollten in der Höhe verstellbar sein. Noch besser ist es, wenn sich der Sattel zusätzlich nach hinten verschieben lässt. Grund: Wenn Kinder wachsen, werden auch ihre Arme länger. Leider haben dies bis jetzt nur wenige Hersteller beachtet.
- Bremse: Wer ein Laufrad mit Bremse möchte, sollte darauf achten, dass sie am Hinterrad wirkt. Der Grund: Blockiert das Vorderrad, könnte das Kind über den Lenker stürzen.
Das spricht für Bremsen: Damit kann das Bremsen fürs Velofahren geübt werden. Eltern fühlen sich sicherer, wenn das Laufrad damit ausgerüstet ist. Dagegen spricht: Die Kleinen können auch ohne Bremse jederzeit anhalten, indem sie mit den Füssen bremsen (auf gutes Schuhwerk achten – auch im Sommer).
Kinder ab zwei Jahren sind mit der Bedienung einer Bremse noch immer überfordert: Sie bringen zu wenig Kraft für den Hebel auf und können noch nicht so viele Bewegungsabläufe koordinieren.
Dazu kommt: Die Kinder kommen ohnehin nicht um ein Umlernen herum, da eine Hinterradbremse am Laufrad anders wirkt als später eine Vorderradbremse am Velo.
- Lenkeinschlag: Kritiker befürchten, dass sich ein Lenker mit eingeschränktem Radius bei einem Sturz steil nach oben aufrichtet und das Kind verletzen kann, wenn es darauffällt. Befürworter argumentieren, dass es durch eine Begrenzung zu weniger Unfällen kommt, da das Kind präziser navigieren kann.
- Sitzhöhe: Der Sattel ist richtig eingestellt, wenn das Kind sitzend beide Füsse mit der ganzen Fläche auf den Boden stellen kann. Die Beine sind dabei leicht angewinkelt.
- Sicherheit: Kinder sollten bereits auf dem Laufrad einen Velohelm tragen. So gewöhnen sie sich daran. Zudem lassen sich so bei einem Sturz schwere Verletzungen verhindern.