Inhalt
Das Unternehmen Facebook sammelt zu jedem auf seiner Internetseite veröffentlichten Foto Unmengen an privaten Informationen. Das haben Recherchen des «Wallstreet Journal» ergeben. Konkret: Wer mit dem Handy ein Selfie oder ein Ferienfoto auf Facebook hochlädt, schickt ahnungslos unter anderem auch folgende Informationen mit: den genauen Ort, an dem das Foto aufgenommen wurde, eine Analyse der Umgebung, alle WLAN- und Handynetzwerke, die in der Nähe sind. Ausserdem die Gesichter aller Personen auf dem Foto. Mittels automatischer Gesichtserkennung werden diese möglichst identifiziert – egal ob Facebook-Kunde oder nicht («Saldo» 4/18). Sämtliche technischen Informationen zum Handy wie Typ, Betriebssystem, Akkuladung, freier Speicherplatz etc. Und eine Liste mit allen auf dem Handy installierten Apps.
Übrigens: Die Apps «Instagram» und «Whatsapp» zeichnen die gleichen Daten auf. Grund: Sie gehören ebenfalls Facebook.
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Präzision ist wichtig
Wenn man nicht unbestimmte Ängste schüren will, ist präzise Information wichtig. Beide von Ihnen zitierten Artikel handeln davon, dass Metadaten der Kommunikation an Facebook weitergeleitet und dort ausgewertet wurden. Das ist schlimm genug, einverstanden! Aber an der Verschlüsselung der Nachrichten-Inhalte ist meines Wissens nur anfangs 2017 gezweifelt worden, und laut FAZ vom 23.2.17 (http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/digital/whatsapp-alternativen-wie-signal-messenger-im-ueberblick-14884896.html) wurden die Zweifel ausgeräumt. Zu den Nachrichten-Inhalten gehören nebst Texten und Fotos auch die Metadaten der Fotos (Position, Datum etc.). Ich will Facebook nicht in Schutz nehmen, finde es aber wichtig, dass in einer Zeitschrift wie dem ktipp nicht Verdächtigungen, sondern Informationen vermittelt werden. Übrigens zeigt der zitierte FAZ-Artikel auch Alternativen zu Whatsapp auf!
Vertrauen sinkt
Leider ist davon auszugehen, dass die Bilderkennung auch bei Whatsapp gemacht wird. So haben die Gründer mittlerweile wegen Datenschutzprobleme Facebook verlassen -> https://www.tagesanzeiger.ch/15489758 und -> https://www.nytimes.com/2018/04/30/technology/whatsapp-facebook-jan-koum.html
Und auch bei Instagram wird die Bilderkennung praktiziert -> https://www.engadget.com/2018/05/02/facebook-trained-image-recognition-ai-instagram-pics/
Selfie als Datenleck auch bei Whatsapp?
C. Birmele weist richtig darauf hin, dass wir mit Selfies sehr viel an Daten verschenken. (Mehr übrigens noch mit Fotos, auf denen viele andere Personen zu sehen sind.). Aber der Artikel, auf den er Bezug nimmt, sagt nichts von Whatsapp. Immerhin behauptet Whatsapp ja, die Daten würden mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unlesbar gemacht, da dürfte eine Auswertung von Bildern auf dem Server eigentlich nicht möglich sein. Hier wäre also etwas zusätzliche Recherche interessant und nötig!