Ein solides Zuhause für Camper und Tramper
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K-Tipp 9/2001
09.05.2001
Besser einkaufen So wählen Sie das richtige Leichtgewichtzelt aus
Ein Hauch von Freiheit und Abenteuer kann erleben, wer mit Rucksack und Zelt loszieht. Doch die Reise wird schnell zum Horrortrip, wenn das Zelt undicht ist oder beim ersten Windstoss umkippt. Der K-Tipp zeigt, worauf es bei einem guten Zelt ankommt.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Wenn Sie mit dem Auto in die Zeltferien fahren, haben Sie es ziemlich einfach: Sie kaufen einfach ein Haus...
Besser einkaufen So wählen Sie das richtige Leichtgewichtzelt aus
Ein Hauch von Freiheit und Abenteuer kann erleben, wer mit Rucksack und Zelt loszieht. Doch die Reise wird schnell zum Horrortrip, wenn das Zelt undicht ist oder beim ersten Windstoss umkippt. Der K-Tipp zeigt, worauf es bei einem guten Zelt ankommt.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Wenn Sie mit dem Auto in die Zeltferien fahren, haben Sie es ziemlich einfach: Sie kaufen einfach ein Hauszelt mit Stangen. Und wenn dieses 60 Kilo wiegt, spielt dies keine Rolle.
Komplizierter wird es, wenn Sie mit der Bahn, mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs sind. Dann brauchen Sie ein Leichtgewichtzelt. Es gibt fünf Varianten:
- Pyramidenzelte: Sie kommen mit nur einer Stange aus. Dafür sind viele Heringe nötig. Zudem sind die Seitenwände sehr flach. Deshalb ist der Innenraum schlecht nutzbar.
- First- oder Giebelzelte: Hier brauchts drei Stangen: zwei senkrechte und eine waagrechte im Giebel. Auch Firstzelte haben einen Innenraum, der stark beschränkt ist.
- Kuppel- oder Igluzelte: Zwei bis vier Gestängebögen kreuzen sich im Dach. Die Wände sind steiler, der Innenraum ist entsprechend grösser. Weiterer Vorteil: Kuppelzelte stehen zur Not auch ohne Heringe.
- Tunnelzelte: Sie sehen aus wie halbierte, liegende Fässer. Nötig sind mindestens zwei Gestängebögen. Tunnelzelte haben noch steilere Wände als Kuppelzelte. Sie stehen aber nicht ohne Heringe.
- Einbogenzelte: Sie sind sehr leicht und brauchen wenig Platz. Allerdings bieten sie wenig Komfort. Sie eignen sich für eine oder höchstens zwei Personen.
Was die Geräumigkeit angeht, sind Kuppel- und Tunnelzelte oder Mischformen also erste Wahl. Doch auch bei diesen Typen gibt es noch grosse Unterschiede. So gibt es Zelte mit nur einem Eingang. Andere haben zwei oder sogar drei Eingänge. Damit können Sie im Sommer für angenehmen Durchzug sorgen. Verschieden sind auch die Grösse und die Zahl der so genannten Apsiden. Das sind Vorräume, die sich in den Eingangsbereichen zwischen Aussen- und Innenzelten befinden.
Zudem ist auch die Konstruktion der Gestängekanäle unterschiedlich. Wenn die Kanäle am Innenzelt angebracht sind, müssen Sie das Innenzelt aufstellen, bevor Sie das Aussenzelt darüber ausbreiten können. Nachteil: Bei Regen wird das Innenzelt während des Aufstellens nass.
Wenn die Kanäle am Aussenzelt angenäht sind, können Sie zuerst das Aussenzelt aufstellen. Damit bleibt das Innenzelt trocken. Aber Sie haben in heissen Sommernächten nicht die Möglichkeit, nur das Innenzelt aufzustellen.
Vor dem Zeltkauf die Bedürfnisse checken
Wenn Sie ein Leichtgewichtzelt kaufen wollen, gehen Sie am besten so vor:
- Überlegen Sie sich, für welche Regionen und welche Jahreszeiten Sie das Zelt verwenden möchten.
- Für Schlechtwettergebiete brauchen Sie ein Zelt, dessen Aussenzelt sich zuerst aufstellen lässt. Weitere Anforderungen: grosser Zwischenraum zwischen Aussen- und Innenzelt, gute Ventilation, Platz zum Kochen und eine hochgezogene Bodenwanne.
- Für windige Gebiete brauchen Sie ein stabiles Zelt, dessen Aussenzelt bis auf den Boden reicht. Zudem: Alu-Gestänge, viele Abspannmöglichkeiten und zwei Eingänge, damit immer einer windgeschützt ist.
- Verschaffen Sie sich anhand von ein paar Katalogen einen ersten Überblick.
- Wie gross soll Ihr Zelt sein? Die Personen-Angaben der Hersteller sind meist zu optimistisch.
- Bedenken Sie, dass Kinder nicht weniger Platz brauchen als Erwachsene, sondern eher mehr - vor allem bei schlechtem Wetter.
- Soll das Gepäck im Innenzelt oder in den Apsiden Platz finden?
- Wenn Sie sich im Geschäft für ein bestimmtes Modell entscheiden, bestehen Sie darauf, dass Sie es aufstellen dürfen. So sehen Sie, ob Sie damit zurechtkommen.
- Liegen Sie ins Zelt und setzen Sie sich auf. Achten Sie darauf, dass genügend Platz vorhanden ist.
- Aufschlussreich ist der Besuch einer Zelt-Ausstellung unter freiem Himmel nach einem starken Gewitter. Schlechte Zelte halten schon dem ersten Regen nicht stand.
- Das Zelt muss gut geschnitten sein. So werden die Nähte gleichmässig beansprucht. Und Sie werden nicht vom Flattern der Zeltwände geweckt.
- Kontrollieren Sie, ob sich das Zelt gut belüften lässt. Wichtig: Die Lüftungsöffnungen müssen so konstruiert sein, dass es nicht hereinregnet; das gilt auch für die Eingänge.
- Und: «Stellen Sie Ihr Zelt wenn möglich stets an einem schattigen Plätzchen auf. An der Sonne altert das Gewebe viel schneller», rät Martin Wunderli vom Versandhaus Veloplus.
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ZELTE IM TEST - Komfort auch unterwegs
In der Mai-Ausgabe hat die Zeitschrift Outdoor fünf Komfort-Zelte für zwei bis fünf Personen verglichen.
Getestet wurden folgende Punkte:
- Ist das Zelt einfach auf- und abzubauen?
- Fläche und Volumen des Zeltes?
- Sind Vorrichtungen wie Reissverschlüsse einfach zu bedienen?
- Ist das Zelt wasserdicht und reissfest?
Die Zeitschrift machte keine Angaben zur Gewichtung der Prüfpunkte. Fazit: Bei den einzelnen Prüfungen schnitten die Zelte sehr unterschiedlich ab. In der Gesamtbewertung erhielten vier Zelte die Note «gut».
Testsieger und Outdoor-«Top-Tipp»:
- Robens Black Shrimp (Fr. 629.-, Bild)
Weitere «gute» Zelte:
- Jack Wolfskin Windsher 3 (Fr. 629.-)
- Vaude Space 4 (Fr. 699.-)
- Tatonka Sherpa Dome Plus (Fr. 699.-)
Quelle: Outdoor, Mai 2001, für Fr. 9.80 am Kiosk erhältlich oder für DM 9.80 plus Porto zu bestellen unter Tel. 0049 711 72 52 215.