Fast in der ganzen Schweiz ist der Empfang der digitalen SRG-Programme möglich – ohne Kabel-, Sat- oder Internet-Anschluss. Und neuerdings auch ohne TV-Gerät: Sogenannte DVB-T-Sticks machen den Laptop zu einem Fernseher, der sich überallhin mitnehmen lässt. Weiterer Pluspunkt: Die meisten Abspielprogramme der Sticks verwandeln den Computer in einen Videorecorder mit Aufnahme- und Programmiermöglichkeiten.
Bei den Mini-Empfangsgeräten gibt es jedoch grosse Unterschiede – nicht nur im Preis, sondern auch in der Leistung.
Telecom-Experte Heinz Mathis von der Hochschule Rapperswil SG hat für Kassensturz zehn der meistverkauften DVB-T-Sticks für PCs getestet. Entscheidend für die Benotung waren Ausstattung, Stromverbrauch, Handhabung und insbesondere der Empfang.
Der Professor für Mobilkommunikation testete die Bildqualität an zwei Standorten: auf dem Berner Bundesplatz, wo das TV-Signal stark ist, sowie auf dem Rütli, wo die Berge die Empfangsqualität reduzieren (Versorgungskarte der Schweiz: www. digitalesfernsehen.ch).
Hervorragende Bilder lieferte der Pinnacle PCTV Dual, gekauft bei der Migros. Wermutstropfen: Das Siegermodell ist mit 179 Franken das teuerste im Test. Doch auch der günstigste Stick – Avermedia Volar, gekauft im Internet bei OHC Computer für 69 Franken – lieferte gute Qualität (siehe Tabelle).
Nur ein «genügend» erhielten der MSI Mega Sky 580 und der Dazzle TV Stick. Hauptgrund: Am heiklen Standort auf dem Rütli war der Empfang zu schwach.
Zwei fielen durch: Ruckelnde Bilder
Beim Test durchgefallen sind Hauppauge WinTV Nova-T und Dikom USB-DVB-T: Sie lieferten selbst bei guter Signalstärke nur ruckelnde Bilder, auf dem Rütli gar nur Standbilder. Der Dikom-Stick verbrauchte zudem unnötig viel Strom. Verkäuferin Media Markt Dietlikon ZH schreibt, sie lasse die beiden Modelle nochmals testen. Falls sich die schlechte Leistung bestätige, würden die Sticks aus dem Verkauf genommen.
Im fahrenden Auto taugen die Mini-Empfänger nicht viel. Sogar der Testsieger hatte Mühe: Je schneller die Fahrt, desto instabiler wurde das Bild. In modernen Zügen ist die Bildqualität noch schlechter. Laut Experte Heinz Mathis schränken die metallisierten Scheiben der klimatisierten Waggons den Empfang zusätzlich ein.
Fazit: Terrestrischer TV-Empfang mit dem Laptop ist nur mit guten Sticks ein Genuss. Und selbst mit diesen empfiehlt sich ein fixer Standort mit möglichst starkem TV-Signal. Zudem ist die Auswahl an Programmen bescheiden: Zu sehen gibts nur die Sender der SRG. Von einem Ausbau des Angebots ist bisher nicht die Rede.