Die zwei günstigsten Hybridautos – der Honda Civic 1.3i Hybrid und der Toyota Prius Hybrid – kosten mit rund 36 000 respektive 39 000 Franken mindestens 7000 Franken mehr als ihre nur mit Benzinmotor ausgestatteten Schwestermodelle. Ähnliche Aufpreise gelten für Erdgas- und Biogas-Autos.
Doch längst nicht jeder kann sich ein Umweltauto leisten. Trotzdem: Selbst aus einer älteren Occasion lässt sich beim Verbrauch viel herausholen. Jürg Thrier, technischer Berater beim TCS, sieht Sparpotenziale vor allem bei der Wartung und der Ausrüstung.
Die Experten-Tipps:
Energiesparreifen
Das sind Pneus mit geringerem Rollwiderstand – das Auto verbraucht weniger Treibstoff. Im TCS- Winterreifen-Test fiel der Uniroyal MS Plus 66 als eigentlicher Spritfresser negativ auf. «Empfehlenswert» sind die Modelle ESA Tecar Supergrip 6, Fulda Kristall Montero, Goodyear Ultragrip Performance und Pirelli Winter 210 Sottozero.
«Allerdings erfordern Energiesparreifen ein angepasstes Fahren», sagt Garagist Emil Galliker aus Kriens LU. Denn geringerer Rollwiderstand heisse tendenziell auch: längerer Bremsweg, erhöhte Aquaplaning- Gefahr, schlechtere Haftung auf Schnee. Details dazu unter www.tcs.ch (>Auto-Moto >Tests >Reifen).
Reifendruck
Mit zu schwach gepumpten Pneus wird bis 10 Prozent mehr Benzin verbraucht. Also: Pneudruck regelmässig beim Tanken kontrollieren.
Leichtlauföl
Es hat bessere Schmiereigenschaften als normales Motorenöl und verringert die Reibung. Das senkt nicht nur den Benzinverbrauch, sondern schont auch den Motor. TCS-Fachmann Thrier rät, die Rechnung genau zu kontrollieren: Leichtlauföl ist teurer als normales Öl. Deshalb gebe es immer wieder Garagisten, die Leichtlauföl verrechnen, aber Billigöl einfüllen.
Zündkerzen und Luftfilter
Diese sollten zwar gemäss Wartungsheft beim Service nach einer gewissen Anzahl Kilometer automatisch ersetzt bzw. geprüft werden. Doch nicht immer wird auch ausgeführt, was vorgeschrieben ist. Auch hier rät Thrier, dem Garagisten auf die Finger zu schauen. Die Luftfilter sind häufig schon viel früher verstopft, als im Serviceheft steht.
Abrüsten und Entrümpeln
Heimliche Spritfresser sind auch Ladung und Zubehör – sie erhöhen Gewicht und Luftwiderstand. Deshalb sollten Dachkoffer, Dach-, Velo- und Skiträger sofort nach Gebrauch abmontiert werden. Der Kofferraum ist kein rollendes Lager für Salz- und Sandsäcke oder grosse Werkzeugkisten. Hinein gehört in der Regel nur, was nach der Fahrt wieder entladen wird.
Heizung/Kühlung
Mit einer optimal eingestellten Klimaanlage lässt sich Treibstoff sparen.
Fahrstil
10 Prozent Einsparpotenzial birgt allein schon der Fahrstil, wie verschiedene Untersuchungen beweisen. Eco-Fahrkurse bieten zum Beispiel TCS und VCS an. Die wesentlichen Punkte dabei: Früh hoch- und spät herunterschalten, im höchstmöglichen Gang, gleichmässig und vorausschauend fahren sowie zügig beschleunigen (siehe auch www.ecodrive.ch).
Praxistest: Benzinverbrauch von 8,1 auf 5,9 Liter gesenkt
Wer die aufgelisteten Tipps beachtet, braucht bis zu 25 Prozent weniger Sprit. Das hat ein vom ARD-Ratgeber «Auto+Verkehr» durchgeführter Test mit einem älteren Fiat Uno ergeben: Das Auto verbrauchte statt 8,1 nur 5,9 Liter pro 100 Kilometer. Das entspricht dann noch einem CO2-Ausstoss von 142 g pro Kilometer. So sauber wie beim Hybridauto (Spitzenwert 105 g/ km) ist das zwar nicht. Aber der Fiat ist damit klar umweltfreundlicher als die meisten Neuwagen. Der durchschnittliche CO2-Ausstoss beträgt in der Schweiz 187 g/km.
Ökologisch ist in diesem Fall auch wirtschaftlicher: Die Mehrkosten (für Leichtlauföl, Energiesparreifen, Ecodriving-Kurs) sind vergleichsweise tief. Sie betragen maximal einige hundert Franken.