Der Zürcher Architekt Jakob Steib baute in den letzten 30 Jahren über 1000 Wohnungen. Er sagt: «Bauherren verlangen heute optimierte Grundrisse mit mehr anrechenbarer Wohnfläche. Ein Einbauschrank zählt aber nicht zur Wohnfläche.» Vor allem grössere Balkonflächen benötigen zusätzlichen Platz, der anderswo wieder eingespart werden müsse, sagt Steib. Also werden Innenwände abgebaut – und Stauraum, der manchem Mieter fehlt.
Möbelhersteller haben das Problem erkannt und bieten Massanfertigungen an, die sich in Nischen, unter Treppen oder Dachschrägen einfügen lassen.
Die Preise der Einbauschränke variieren je nach Material, Grösse und Innenausstattung stark. Ein abgeschrägter, grösserer Schrank kostet zwischen 6000 und 8000 Franken. Die Beratung und das Ausmessen des Raums sind in der Regel im Preis inbegriffen, Lieferung und Montage kosten meist separat.
Planungsprogramme helfen beim Entscheid
Mass- und Sonderanfertigungen kann man etwa bei Diga, Pfister, Möbel Märki oder Schubiger bestellen. Günstigere Einrichtungshäuser wie Ikea, Micasa, Livique, Jysk oder Conforama bieten keine Sonderanfertigungen an. Sie verkaufen Schränke und Regale im Modulsystem: Hier lassen sich die einzelnen Möbelstücke je nach Bedarf zusammenstellen.
Ikea und Micasa haben auf ihren Internetseiten Planungsprogramme installiert. So kann man sein Wunschmodell bequem von zu Hause aus zusammenstellen. Das Programm von Ikea erstellt zugleich eine Einkaufsliste inklusive Zubehör und berechnet fortlaufend den Preis.
Vor dem Schrankkauf: Bedürfnisse genau abklären und Geld sparen
- Platzbedarf: Wie viele Kleidungsstücke sollen aufgehängt werden, wie viele will man falten? Um Kleider aufhängen zu können, braucht es Schränke mit einer gewissen Tiefe und Höhe. Werden die Kleider hauptsächlich zusammengelegt, können die Schränke weniger tief sein. Ein Vorteil dieser Lösung: Es bleibt mehr Platz zum Anprobieren vor den Regalen. Eine weitere wichtige Frage ist: Wie lang sind die Kleider zum Aufhängen? Besitzen Sie vor allem kurze Stücke wie Röcke und Blusen, können Sie zwei Kleiderstangen übereinander oder zusätzliche Tablare montieren. Wie hoch soll der Schrank sein? Möchte man die Kleider stehend erreichen? Oder benötigt man einen Schrank, der möglichst viel Stauraum bietet und bis zur Decke reicht? Wie soll alles geordnet werden? Elemente für einzelne Wäschekategorien wie T-Shirts, Sport-Shirts oder Unterhemden zwingen später zu minutiöser Ordnung.
- Schrankgrösse: Vor dem Gang ins Möbelgeschäft sollte man Höhe und Breite der Wandfläche, an welcher der Schrank zu stehen kommt, genau messen und eine Skizze des Raums anfertigen, in den der Schrank gestellt werden soll. Beim Ausmessen auf Türen, Lichtschalter, Steckdosen, Heizkörper und Sockelleisten achten.
- Material und Farben: Soll der Kleiderschrank in eine bestehende Einrichtung integriert werden? Mit der Wahl der Materialien und Farben kann man dafür sorgen, dass der Kleiderschrank zur Einrichtung passt und der Raum harmonisch wirkt.
- Extras: Längst nicht alle angebotenen Extras für die Innenausstattung des Schranks sind notwendig. In der Regel braucht man für seine Kleider nicht viel mehr als ein paar Tablare und Kleiderstangen. Sollten später Sonderwünsche auftauchen, lässt sich jeder Schrank leicht nachrüsten. Im Zweifelsfall also auf Extras verzichten – und Geld sparen.
- Qualität: Beim Augenschein vor Ort auf die Qualität achten – prüfen Sie alle Beschläge, Griffe, Scharniere, Schienen, Profile, Verschlüsse und Verbindungselemente auf Funktionalität und Stabilität.