Wie funktioniert ein 3-D-Drucker?
Für den Privatgebrauch zu Hause eignen sich zwei Arten von 3-D-Druckern: Die einen erhitzen einen Kunststofffaden, der das Werkstück Lage um Lage aufbaut. Sie heissen FDM-Drucker («fused deposition modeling», auf Deutsch: Schmelzschichtung). Die anderen belichten Kunstharz in einem Bad, bis das Werkstück nach und nach aushärtet. Solche Geräte heissen SL-Drucker (von Stereolithografie). Grossen Lärm machen die 3-D-Drucker nicht. Wer seine Nachbarn nicht ärgern will, druckt aber mit Vorteil tagsüber.
Was kann ich damit drucken?
Alles Mögliche – etwa Halterungen für Kopfhörer, Vasen, Schwammhalter, Aufbewahrungsetuis für Schiebelehren, Kleiderhaken. Kurz: alles, was es in der gewünschten Form nicht oder nicht mehr zu kaufen gibt. Man kann mit 3-D-Druckern also auch Ersatz für defekte Kleinteile beschaffen. Die Druckzeit hängt vom Werkstück ab und reicht von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden.
Woher weiss der 3-D-Drucker, was er drucken soll?
Benutzer müssen das Objekt mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms zeichnen und dann dem Drucker den Druckauftrag erteilen. Ein Gratisprogramm findet sich im Internet unter www.freecadweb.org. Fertige Modelle lassen sich auf der Tauschplattform Thingiverse.com herunterladen. Informatikkenntnisse braucht man zum 3-D-Drucken nicht. Es gibt aber Kurse, in denen man das Drucken lernt. Solche Kurse findet man bei einer In-ternetsuche mit dem Stichwort «fablab» und dem Namen der gewünschten Stadt. In den Fablabs stehen auch Drucker zur Verfügung.
Wofür ist ein solcher Drucker nicht geeignet?
Für Teile, die grossen mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Und für Teile, die mit Hitze in Kontakt kommen. Denn die verwendeten Kunststoffe und Kunstharze haben bei weitem nicht die Festigkeit von Metallen. Hinzu kommt: Bei grosser Hitze können Teile aus dem 3-D-Drucker schmelzen. Schon die Temperatur in der Spülmaschine ist zu hoch. Deshalb sollte man Gegenstände aus dem 3-D-Drucker von Hand waschen.
Angenommen, ich habe etwas gedruckt, bin aber nicht ganz zufrieden damit: Kann ich das Werkstück mit Bohrer oder Feile bearbeiten?
Das funktioniert nicht sehr gut. Denn dabei entsteht Hitze – und diese macht die bearbeitete Stelle weich. Am besten überarbeitet man die Zeichnung am Computer und druckt sie nochmals.
Wo kann ich einen 3-D-Drucker kaufen?
Am einfachsten gehts via Internet – bei bekannten Händlern wie Galaxus.ch sowie bei spezialisierten Verkäufern wie Prusa3d.com. Preise: etwa 200 bis 900 Franken für FDM-Drucker, 500 bis 2500 Franken für SL-Drucker. Hinzu kommen Kosten fürs Druckmaterial: Kunststofffaden für FDM-Drucker gibts für rund 25 Franken pro Kilo, Kunstharz für SL-Modelle für etwa 100 Franken pro Kilo.
Infos zum 3-D-Drucken im Internet: zum Beispiel auf 3d-grenzenlos.de