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23.11.2021
K-Tipp: Künftig dürfen Ärzte Organe entnehmen, sofern der Verstorbene vorher sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat. Schweigen gilt als Zustimmung. Kann so noch von einer freiwilligen Organspende gesprochen werden?
Markus Müller: Theoretisch kann sich künftig jeder gegen eine Organentnahme aussprechen. Doch viele Leute verdrängen solche Fragen im Alltag. Sie entscheiden sich nicht, ob sie im Todesfall ihre Organe spenden wollen. Das vom Parlament beschlossene Gesetz nützt dies aus. Der Staat entscheidet künftig für alle, die sich nicht rechtzeitig entschieden haben. Von Freiwilligkeit also keine Spur. Ich erachte diesen Weg als unlauter und eines demokratischen Staats unwürdig. Es ist meines Erachtens der falsche Weg, um zu mehr Organspenden zu kommen.
Welches wäre der richtige Weg?
Der Staat darf die Bevölkerung informieren und zum Spenden motivieren. Er hat die Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, selbst entscheiden zu können. Der Entscheid für oder gegen die Organentnahme – oder sich nicht zu entscheiden – bleibt aber am Schluss beim einzelnen Menschen.
Führt die neue Regelung zu mehr Organtransplantationen?
Ich denke schon. Doch die neue Regel scheint mir nicht verhältnismässig. Eine Organentnahme ist ein massiver Eingriff in die Persönlichkeit. Dafür ist eine ausdrückliche Zustimmung des Betroffenen unabdingbar.
Soll die Bevölkerung über die neue Regelung abstimmen können?
Auf jeden Fall. Die Frage, was beim Tod mit den eigenen Organen geschehen soll, ist eine wichtige Grundfrage. Jeder und jede soll sich dazu Gedanken machen. Über die Frage wie der Staat mit der Situation umgeht, dass es an Organen fehlt, die Leben retten könnten, muss in der Gesellschaft eine breite Diskussion geführt werden.
Organspenden können Leben retten. Was ist wichtiger: Die körperliche Unversehrtheit des Verstorbenen oder das Leben des Empfängers?
Die Frage muss man präzisieren. Eigentlich geht es nicht um die körperliche Unversehrtheit des bereits Verstorbenen, sondern um die körperliche Integrität eines sich im Sterbeprozess befindenden Menschen.
Sie sprechen die umstrittene Definition des Hirntods an. Er ist Voraussetzung für die Zulässigkeit einer Transplantation. Experten kritisieren, dass der Körper dann noch lebe, er atme noch, und auch das Herz schlage noch. Der Mensch sterbe erst durch die Organentnahme.
Wir wissen nicht, wie es sich anfühlt zu sterben. Wir wissen zu wenig über den Sterbeprozess. Folglich können wir auch nicht beurteilen, was wichtiger ist: das «lebende Leben» oder das «sterbende Leben».
Der Bundesrat soll nach dem neuen Gesetz den Kreis der mitspracheberechtigten Angehörigen, die Modalitäten und Fristen in einer Verordnung regeln. Gehören solche Fragen nicht in ein Gesetz?
Doch. Wichtige Punkte müssten möglichst weitgehend im Gesetz geregelt werden. Zumal es sich bei einer Organentnahme um einen hochsensiblen Akt handelt.
Referendum: Das Volk soll das letzte Wort haben
Das Referendumskomitee «Nein zur Organspende ohne explizite Zustimmung» setzt sich zusammen aus Ärzten, Pflegefachleuten, Juristen und Ethikern. Es sammelt Unterschriften gegen die im Parlament beschlossene Änderung des Transplantationsgesetzes.
Bis Anfang Januar müssen mindestens 50 000 Bürger das Referendum unterschreiben, damit es nächstes Jahr zur Volksabstimmung über die Neuregelung kommt. Den Unterschriftenbogen kann man hier herunterladen.
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Ein Leben nach dem Tod
Ein Leben nach dem Tod ist für immer mehr Menschen eine absurde Vorstellung. In Gesprächen fällt mir auf, wie es vielen schwer fällt über dieses Thema zu sprechen. Was man sicher sagen kann ist, dass man nicht beweisen kann was nach dem Tod passiert. Hier fängt für alle der Glaube an. Wenn man glaubt, dass der Mensch eine biomechanische Maschine ist, deren Dasein sich auf Geburt, Leben und Tod beschränkt und dann ist alles vorbei, dann liegt es nahe, dass man Ersatzteile sucht. Wenn man an ein Leben nach dem Tode glaubt, ist die Frage, was bedeutet Hirntod? Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann ist das Gehirn nicht der Sitz des Seins oder der Ursprung des Seins. Das Gehirn könnte ganz einfach nur eine Schnittstelle sein für das wahre menschliche Sein, das über den Tod hinaus lebt. Der Sterbeprozess könnte wie eine Geburt in eine andere Dimension verstanden werden. Ist der Körper also noch nicht tot, wäre es möglich, dass man die Schmerzen noch alle wahrnehmen kann, denn man ist noch immer an seinen Körper gebunden. Wenn man also ausgeweidet wird, weil ein Arzt den Hirntod feststellt, kann das fatale Folgen haben für den sterbenden Menschen. Nicht zu wissen was wirklich geschieht beim Sterbeprozess ist keine Rechtfertigung für eine Enteignung des eigenen Körpers. Deshalb muss jeder klar und bewusst bestätigen, dass er seine Organe spenden will.
Fairness
Jeder soll selbst entscheiden ob er Organspender sein will oder nicht. Wer sich nicht dafür entscheidet, soll aber als Empfänger ganz hinten anstehen müssen, das gebietet die Fairness.
Wieso?
Wenn ihr schon zu politischen Themen zu schreiben. Was ich übrigens immer noch nicht verstehe. Dann lernt doch bitte Objektivität und interviewt auch einen Arzt der dafür ist.
Bernie4016
Korrekt: Hirntot ist nicht tot - das Herz schlägt noch, das Blut fliesst durch die Adern usw. Und es gibt eine ganze Anzahl falscher Hirntot-Erklärungen. - ok, nach der Organentnahme ist der Mensch echt tot. Ich kenne einen Ehemann, der fühlte sich unter Druck gesetzt, aber wagte es schlussendlich: Nein, keine Organentnahme. Und was geschah? Plötzlich lebte seine Frau "wieder". Auch noch 7 Jahre darnach, als ich auch mit ihr sprechen konnte. Weitere Informationen dazu zB Link: https://www.schweiz-lebenshilfe.ch/index.php?id=36 Darin sehen Sie einerseits das Hirntot nicht tot ist, sondern das Herz schlägt noch und das Blut fliesst durch die Adern usw. Zudem gibts eine Menge FEHL-Diagnosen „Hirntot“ wie zB In 21 von knapp 50 Fällen konnte von der DSO die Diagnose Hirntod, die Ärzte aus Unikliniken und kleineren Krankenhäusern gestellt hatten, nicht bestätigt wurden… Und viele weitere Hinweise dazu. Und wenn die JA-Lösung nicht mehr gilt, geschieht dann dasselbe wie vor der Einführung der JA-Lösung, als in den 90er Jahren viele Verfügungen weggeworfen wurden und der 'letzte Wille' missachtet? Deshalb Referendum ausfüllen..