Seit Anfang Februar beliefert der österreichische Internetsupermarkt Alfies Teile der Deutschschweiz. Alfies behauptet im Internet: «Unsere Produkte kosten in etwa das, was du im Supermarkt nebenan bezahlst.»
Eine K-Tipp-Stichprobe zeigt nun: Das stimmt nicht, Alfies ist vergleichsweise teuer. Für den Preisvergleich erhob der K-Tipp Anfang März bei Alfies.ch, Aldi-now.ch, Coop.ch und Migros.ch die Preise für einen Warenkorb mit 40 Produkten. Bei Denner und Lidl können Kunden nicht per Internet einkaufen.
Ergebnis: Der Warenkorb war bei Alfies mit fast 176 Franken am teuersten. Bei Migros.ch kosteten die 40 Produkte mit rund 84 Franken nicht einmal die Hälfte. Bei Aldi-now.ch waren es knapp über 75 Franken. Am günstigsten war Coop.ch mit rund 70 Franken.
Der K-Tipp berücksichtigte für den Vergleich das jeweils günstigste verfügbare Produkt, unabhängig von der Packungsgrösse. Allerdings sind die günstigsten Produkte im Internet oft nur in Mehrfach- oder in Grosspackungen erhältlich. Beispiele: 250 Gramm Butter kosteten sowohl bei Aldi als auch bei Coop und Migros Fr. 3.40. Bei Migros.ch gab es die Butter aber nur im Doppelpack für Fr. 6.80. Dass es auch anders geht, zeigt die Migros etwa bei Zucker selber: Das günstigste Produkt war im Internetladen sowohl einzeln als auch im Viererpack verfügbar.
Aldi-now.ch mit wenig Grosspackungen
Die günstigsten Kartoffeln gab es bei Migros.ch bloss im 5,5-Kilo-Pack, bei Coop.ch das billigste Sonnenblumenöl nur als 2-Liter-Flasche. Aldi verkaufte die günstigsten Äpfel nur in einem Sack zu 2,5 Kilo. Solche Mehrfach- und Gross-
packungen verteuern den Warenkorb des K-Tipp erheblich. So stieg der Preis für die 40 Produkte inklusive Liefergebühren bei Alfies auf Fr. 214.25, bei der Migros auf Fr. 184.80 und bei Coop auf Fr. 135.85. Aldi war mit Fr. 119.50 am günstigsten. Dort müssen Kunden am wenigsten häufig Gross- und Mehrfachpackungen wählen. Aldi-now.ch kann sich also beim Einkauf kleinerer Mengen lohnen.
Aldi, Coop und Migros schreiben dem K-Tipp, für die Mehrfachpackungen in ihren Internetshops gebe es logistische Gründe. Zudem entsprächen Grosspackungen einem Bedürfnis der Kunden.
Alfies teilt dem K-Tipp mit, die Werbeaussage zu den Preisen beziehe sich auf die «exakt gleichen Produkte». Man verkaufe «ausschliesslich Produkte von hoher Qualität». Allerdings sagt der Preis nichts über die Qualität von Produkten aus. Markenartikel sind oft nicht besser als Eigenmarken der Händler (K-Tipp 5/2023).
Die Preise von Markenartikeln unterschieden sich Anfang März in den Internetshops von Alfies, Aldi, Coop und Migros nur wenig. 15 von 20 Produkten kosteten bei Alfies und Coop gleich viel, darunter Thomy-Mayonnaise, Ovomaltine-Brotaufstrich und Nivea-Creme. Bei den fünf Markenprodukten, die auf Aldi-now.ch verfügbar waren, hatte Aldi immer den tiefsten Preis im Vergleich. Migros.ch bot nie den günstigsten Preis.
Mindestbestellwert und Lieferkosten in Internetläden: Die ganze Liste dazu finden Sie im PDF dieses Artikels.