Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) teilte kürzlich werbewirksam mit, dass sie den Tarif für Solarstrom um 5 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) gesenkt habe. Sonnenstrom ist jetzt pro kWh nur noch 4,5 Rappen teurer als das günstigste Stromprodukt der CKW – vor zwei Jahren betrug dieser Aufschlag noch 20,5 Rappen.
37 Prozent mehr Solarstrom erzeugt
Der Hauptgrund für die Preissenkung sind die günstiger gewordenen Solarmodule. Das verbilligt die Erzeugung von Sonnenstrom massiv. Laut CKW haben sich diese Kosten «innert der letzten fünf Jahre mehr als halbiert». Und die Zahl neuer kostengünstig produzierender Anlagen nimmt laufend zu. Allein 2015 stieg die Solarstromerzeugung um knapp 37 Prozent auf rund 1150 Gigawattstunden an. Das deckte rund 2 Prozent des gesamtschweizerischen Stromverbrauchs.
Preissenkungen für Sonnenstrom gab es aber nicht nur bei der CKW. Das zeigt eine Erhebung des K-Tipp: Von den 20 Elektrizitätswerken in der Stichprobe haben 15 den Tarif für Solarstrom in den letzten zwei Jahren reduziert. Bei 13 Werken ist Sonnenstrom (exklusive Netznutzung und Abgaben) noch höchstens 25 Rappen pro kWh teurer als der günstigste Strom (siehe PDF).
In der Stichprobe verkaufte das Elektrizitätswerk Samedan GR den Sonnenstrom am teuersten. Es bezieht diesen wie die Energie Opfikon AG vollumfänglich vom Stadtzürcher EWZ, und zwar für 59 Rappen pro Kilowattstunde.
Der hohe Preis ist unter anderem eine Folge der Pionierrolle, die das EWZ mit der Schaffung der ersten Solarstrombörse der Schweiz vor 20 Jahren eingenommen hat. Es ging damals mit einem grossen Teil der betreffenden Produzenten langfristige Abnahmeverträge ein, die auf Erzeugungskosten von teils noch über 80 Rappen pro Kilowattstunde basieren.
An die eigenen Endkunden in Zürich kann das EWZ Solarstrom günstiger liefern. Der Aufschlag zum Basis-Hochtarif beträgt für sie 39,7 Rappen pro Kilowattstunde. Dies dank einem jährlichen Betrag von 800 000 Franken, den das Stadtparlament zur Verbilligung von Sonnenstrom gesprochen hat.
Übrigens: Samedan versichert, sinkende Beschaffungspreise an die Kunden weiterzugeben. Und Opfikon kündigt an, den Aufpreis für Solarstrom per 2017 halbieren zu können.