Die Energieetikette gibt Auskunft über den Energieverbauch. Einst war das eine einfache Sache. Auf der Etikette hatte es links eine Skala mit sieben Balken – von A («sehr sparsam») bis hin zu G («Energieschleuder»). Rechts hatte es einen schwarzen Pfeil, der die Effizienzklasse des Geräts anzeigte. Doch das war einmal. Beispiel Kühl- und Gefriergeräte: Die Skala reicht mittlerweile von A+++ bis D. Verschwunden sind dagegen die Klassen E bis G.
Wer nun einen Kühlschrank kauft, der mit einem A++ ausgezeichnet ist, meint bestimmt, es handle sich um ein sehr sparsames Gerät. Dieser Eindruck täuscht allerdings. Denn inzwischen dürfen nur noch Kühl- und Gefriergeräte der Effizienzklassen A+++ und A++ verkauft werden. Mit anderen Worten: A++ ist zwar die zweitbeste Effizienzklasse, gleichzeitig aber auch die allerschlechteste. Und die Effizienzklassen A+ bis D, die auch noch auf der Energieetikette figurieren, sind nichts als Dekoration.
Beispiel Waschmaschinen: Wie bei den Kühl- und Gefriergeräten reicht die Skala von A+++ bis D. Im Verkauf sind – anders als bei den Kühl- und Gefriergeräten – noch Maschinen aus drei Klassen: A+++ bis A+.
Noch einmal anders ist es bei den Dunstabzugshauben: Hier reicht die Skala nach wie vor von A bis G. Und zu kaufen gibts immer noch Geräte aus sämtlichen sieben Effizienzklassen.
Um Klarheit zu schaffen, hat der K-Tipp in einer Tabelle dargestellt, aus welchen Effizienzklassen überhaupt noch Geräte und andere Produkte, wie Fenster und Autopneus, verkauft werden dürfen. Es kann allerdings sein, dass es in den Läden auch noch Geräte mit schlechterer Bewertung gibt. Dabei handelt es sich aber um Ladenhüter, will heissen: Sie sind nicht mehr auf dem neusten Stand.
Neue Überklassen für Kühlgeräte
Doch wie kam es überhaupt zu diesem Durcheinander? Bei vielen Elektrogeräten, insbesondere bei Kühl- und Gefriergeräten, gab es in den letzten 20 Jahren einen enormen technischen Fortschritt. Sähe die Energieetikette noch so aus wie in den 90er-Jahren, dann wären alle Kühl- und Gefriergeräte A-klassig. Deshalb wurden die Überklassen A+++ bis A+ geschaffen, gleichzeitig aber die Klassen E bis G gestrichen.
Auch bei Autos gibt es grosse technische Fortschritte. Aber es wurden keine Überklassen geschaffen. Stattdessen werden die Bedingungen für die einzelnen Klassen A bis G jedes Jahr verschärft. Und zwar so, dass jede der insgesamt sieben Effizienzklassen 14 Prozent aller Neuwagenmodelle umfasst. So kann es sein, dass ein Auto, das 2014 noch A-klassig war, heute nur noch B-klassig ist.