Waschmittel, Kräuter oder Dosenöffner: Jahr für Jahr prüfen K-Tipp, «Saldo» und «Gesundheitstipp» Hunderte von Produkten des täglichen Lebens punkto Qualität. Was in den Tests gut abschneidet, ist für Konsumenten attraktiv.
Hersteller und Händler nützen die sehr grosse Nachfrage nach Testsiegern jedoch nicht aus. Das zeigt die Untersuchung des K-Tipp. In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden die Preise von insgesamt 188 Produkten überprüft, die in den Tests der drei Zeitschriften die Note «sehr gut» oder «gut» erzielt hatten. Die Preise wurden jeweils am Tag vor der Testpublikation, am Publikationstag und am Tag danach sowie an den gleichen Tagen der folgenden drei Wochen erhoben. Dabei zeigte sich:
Bei 119 der 188 Produkte blieb der Preis über die ganze Zeit hinweg gleich. 27 Artikel wurden günstiger, nur 20 teurer. Und bei 22 waren im Beobachtungszeitraum sowohl Auf- als auch Abschläge zu verzeichnen.
Am Tag der Testpublikation und am Folgetag schlug kein Artikel markant auf.
Die grösste Preisbewegung gab es bei einem Lichtepilierer von Philips: Der K-Tipp kaufte das Gerät bei Mediamarkt.ch für rund 300 Franken. Bei Veröffentlichung der Testresultate sank der Preis auf 229 Franken. Zwei Wochen später stieg er auf 420 Franken. Und eine weitere Woche später kostete das Gerät wieder 300 Franken.
Bei der Unterhaltungselektronik änderten 14 von 28 Geräten, bei den Sport- und Freizeitartikeln 13 von 26 Produkten mindestens einmal den Preis. In allen anderen Kategorien waren bei weniger als der Hälfte aller Artikel Auf- oder Abschläge zu verzeichnen – am seltensten bei den Lebensmitteln, wo nur 4 von 25 Produkten teurer oder günstiger wurden.
Fazit: Die meisten der mit «sehr gut» oder «gut» bewerteten Artikel blieben während des gesamten überprüften Zeitraums im Preis stabil. Und dort, wo es zu Preisänderungen kam, lässt sich kein Muster erkennen, das auf einen Zusammenhang mit der Publikation der Testresultate schliessen liesse.