Facebook am schnellsten

Werden private Daten auf Facebook & Co. auf Antrag gelöscht? Eine K-Tipp-Stichprobe zeigt: Nur Youtube stellt sich quer.

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K-Tipp 03/2011

06.02.2011

Letzte Aktualisierung:
11.02.2011

Christian Birmele

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Beschimpfungen, beleidigende Bilder und entwürdigende Filme: Auf beliebten Internetseiten wie Facebook und Youtube kann der gute Ruf schnell geschädigt werden. Der K-Tipp hat in der letzten Ausgabe gezeigt, wie man problematische Inhalte auf solchen Websites beseitigen lassen kann.

Die Anbieter versprechen denn auch: Bei Verletzung der Privatsphäre oder Verstoss gegen die Nutzungsbestimmungen würden die Daten gelöscht. Nur – was nützt das, wenn die Betreiber der Plattformen die Meldung nicht ernst nehmen? Und: Wie schnell wird der Inhalt entfernt?

Um diese Fragen zu beantworten, hat der K-Tipp in einer Stichprobe die grössten fünf Netzwerke und Plattformen geprüft: das weltweit grösste Netzwerk Facebook.com, die Video-Plattform Youtube.com, das Fotoportal Flickr.com, das deutsche Netzwerk MeinVZ.net sowie die Musik- und Video-Plattform Myspace.com.

Vier Plattformen reagierten prompt

Auf allen wurden je zehn Texte und Fotos sowie zwei Videos veröffentlicht, durch die zwei fiktive Personen konkret beleidigt wurden. Einen Tag später meldeten sich die zwei «Opfer» bei den Verantwortlichen der jeweiligen Website und forderten das Löschen der Beiträge.

Da eines der Opfer ein Konto bei der jeweiligen Plattform hatte, konnte es die speziellen «Melden»-Knöpfe benutzen. Das andere Opfer reklamierte über das normale Formular auf der Website. Die Internet-Suchmaschine Google wurde in dieser Stichprobe nicht berücksichtigt.

Grund: Wenn die Betreiber von Websites schnell genug auf ein Löschgesuch reagieren, tauchen die Daten gar nicht erst bei Google auf. Fazit: Ausser Youtube haben alle Anbieter die beanstandeten Inhalte innert vier Tagen vom Netz genommen.

Am schnellsten reagierte Facebook. Schon fünf Stunden nach der Meldung waren die anstössigen Inhalte vom Netz entfernt. Und: Im Gegensatz zu den anderen Plattformen wurden die Beteiligten – Opfer und Täter – ausführlich informiert.

Das war z.B. bei Flickr.com nicht der Fall: Die Benutzerkonten der Übeltäter wurden zwar gelöscht. Doch weder die Betroffenen noch die Täter wurden benachrichtigt. In der Stichprobe schnitt das Videoportal Youtube am schlechtesten ab.

Trotz unmissverständlicher Aufforderung wurden die beleidigenden Inhalte nicht gelöscht (siehe unten). Youtube teilte den Betroffenen lediglich per E-Mail mit, dass die Inhalte geprüft würden.

Beleidigungen: So wehren Sie sich

Im Grundsatz gilt: Jeder hat das Recht am eigenen Bild. Das heisst: Jede Person kann bestimmen, ob und wo welche seiner Bilder publiziert werden dürfen. Sobald man also im Internet auf einem Foto oder Video deutlich zu sehen ist, kann man es löschen lassen.

Das natürlich auch dann, wenn man beleidigt, beschimpft oder verleumdet wird. Verantwortlich fürs Löschen problematischer Inhalte ist immer der Betreiber der Internetseite.

Dessen E-Mail-Adresse oder Kontaktdaten sind häufig unter «Impressum» oder «Kontakt» angegeben. Grosse Internetseiten haben das Melden problematischer Inhalte weitgehend automatisiert.

Die wichtigsten Anlaufstellen:

Facebook: unten rechts klicken auf > Hilfe > Geistiges Eigentum > Privatsphäre, Sicherheit und Belästigung

StudiVZ, SchülerVZ, meinVZ:www.meinvz.net/Contact/31

MySpace

Youtube

Flickr

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