Mario Gasparotto aus Aarau (Name geändert) wollte am Ostermontag in Dietikon ZH auf die Autobahn. Zwei grosse grüne Wegweiser zeigten in eine schmale Strasse, zwei Wegweiser mit der Aufschrift «Alle Richtungen» ebenfalls. Da die Kreuzung mit einem Abfallbehälter, einer Streugutkiste und Plakaten überstellt ist, übersah er das Fahrverbot. Es gilt nachts sowie an Sonn- und Feiertagen.
Ein paar Hundert Meter weiter stand die Polizei. Sie brummte ihm eine Busse von 100 Franken auf. Gasparotto ärgert sich über die Signalisation: «Sollten Verkehrsschilder nicht schnell und leicht erfassbar sein?»
Erstaunlich: Marc Besson von der Kantonspolizei Zürich findet, das Fahrverbot sei «gut ersichtlich». Rolf Wohlgemuth von der Stadtpolizei Dietikon gibt hingegen zu, dass «die Situation tatsächlich ungewöhnlich ist». Er betont aber, dass es sich um ein Provisorium handle, das die stark befahrene Kreuzung Silbern-/Mutschellenstrasse entlasten solle.
Die Bezeichnung «Provisorium» ist jedoch beschönigend. Die Signalisation besteht schon seit sechs Jahren – und wird wohl noch Jahre weiterbestehen.
Nicht nur Signale, sondern auch Bodenmarkierungen sind zuweilen fragwürdig. Oder sogar gefährlich. Elias Hungerbühler (Name geändert) aus Solothurn wunderte sich in Susten VS über einen Fussgängerstreifen, der direkt in eine Leitplanke führt.
Urs Mathieu, Gemeindeschreiber in Leuk VS, sagt auf Anfrage, der Fussgängerstreifen habe bisher «zu keinen Reklamationen Anlass gegeben». Es führe ein sogenannter «Längsstreifen für Fussgänger» zum Fussgängerstreifen. Doch dieser ist so schmal, dass kein Kinderwagen und auch kein Rollstuhl Platz hat.
Bundesamt: «Nicht regelkonform»
Thomas Rohrbach vom Bundesamt für Strassen erklärt: «Ein Fussgängerstreifen muss von einem sicheren Bereich auf der einen Strassenseite zu einem sicheren Bereich auf der anderen Strassenseite führen.» Das sei beim Übergang in Susten nicht der Fall. Deshalb sei er «nicht regelkonform».
Das hat inzwischen auch der Kanton Wallis festgestellt: «Der notwendige sichere Warteraum für die Fussgänger» fehle, zudem seien «aufgrund der Kurve und der Leitschranken die notwendigen Sichtweiten nicht gegeben». Laut den Walliser Behörden wird der Fussgängerstreifen noch dieses Jahr entfernt.