Farbstifte: Kaum Schwermetalle
In 8 von 56 getesteten Farbstiften fand der K-Tipp Spuren von Blei und Cadmium. Die Grenzwerte hat aber kein Produkt überschritten.
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K-Tipp 12/2005
15.06.2005
Stephan Dietrich - sdietrich@ktipp.ch
Farbstifte sind zum Malen und Zeichnen da, doch zuweilen beisst jemand aus Stress oder Langeweile auch ins Holz und die Ummantelung. Vor allem kleine Kinder «nuggeln» zudem gerne an den bunten Stiften herum oder feuchten die Minen im Mund an.
Damit kleine und grosse Künstler dabei keinen Schaden nehmen, hat der Bund in der Verordnung über Gebrauchsgegenstände für «Mal- und Zeichengeräte» spezielle Schwermetall-Grenzwerte festgelegt. Für Cadmium liegt er bei 75mg/kg, für...
Farbstifte sind zum Malen und Zeichnen da, doch zuweilen beisst jemand aus Stress oder Langeweile auch ins Holz und die Ummantelung. Vor allem kleine Kinder «nuggeln» zudem gerne an den bunten Stiften herum oder feuchten die Minen im Mund an.
Damit kleine und grosse Künstler dabei keinen Schaden nehmen, hat der Bund in der Verordnung über Gebrauchsgegenstände für «Mal- und Zeichengeräte» spezielle Schwermetall-Grenzwerte festgelegt. Für Cadmium liegt er bei 75mg/kg, für Blei bei 90mg/kg.
Um die Einhaltung dieser Werte zu überprüfen, hat das Kantonale Amt für Lebensmittelkontrolle St. Gallen vor zwei Jahren 12 Farbstiftschachteln unter die Lupe genommen. In den Überzügen fanden sich nur minime Mengen an Schwermetall, doch jede vierte Mine enthielt «nennenswerte Mengen an Blei und Cadmium». 5 Stifte wiesen Schwermetallkonzentrationen auf, die über dem Grenzwert lagen. Die Produkte wurden aus dem Verkehr gezogen. Hohe Werte fanden sich vor allem bei Stiften kaum bekannter Hersteller.
Holz: Indonesien, USA, Tschechien und China
In den letzten Jahren drängt immer mehr solche Billigware auf den Schweizer Markt.
K-Tipp hat deshalb bei Grossverteilern, Warenhäusern und Spielwarengeschäften 14 Farbstiftschachteln gekauft und die Minen der Grundfarben Rot, Gelb, Grün und Blau auf ihren Schwermetallgehalt analysieren lassen.
Erfreuliches Ergebnis: Kein einziger der 56 getesteten Farbstifte überschritt die zulässigen Grenzwerte. Bei 10 Produkten lagen die Werte aller 4 Farben unter der Nachweisgrenze von 2 mg/kg (Cadmium) respektive 5 mg/kg (Blei). Spuren von Blei fanden sich hingegen im Rot von «Caran d'Ache Junior Maxi», bei 2 Farbstiften im «Disney Malset» («Toys'r'us») und beim Produkt «Buntstifte» (Herkunft China) im Sortiment von Carrefour.
Nicht nur Blei-, sondern auch Cadmiumspuren (14 mg/kg) enthielten 3 der 4 ebenfalls als «Buntstifte» bezeichneten Farben, die der K-Tipp bei «Toys' r'us» gekauft hat. Preis für 12 Stück: Fr. 1.95. Die Herkunft der Farben ist auf der Verpackung nicht ersichtlich. Sie kommen aus China, wie die K-Tipp-Nachfrage beim deutschen Vertreiber ergab. Bei 3 weiteren der insgesamt 14 Produkte war der Herstellungsort ebenfalls nicht deklariert - was die Gebrauchsgüterverordnung aber auch nicht vorschreibt.
Die Migros nimmt es bei der Deklaration trotzdem genau: Hergestellt wird die Eigenmarke Bellcolor in Deutschland, das verwendete Holz stammt aus China, Indonesien, Tschechien und den USA. Alles klar?