Fastfood: Fette Unterschiede
Gängiger Fastfood ist keine ausgewogene Nahrung. Jedoch: Beim Gehalt an Kalorien, Fett und Salz gibt es grosse Unterschiede.
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K-Tipp 18/2004
03.11.2004
Bennie Koprio - bkoprio@ktipp.ch
Die Schweizer Bevölkerung isst zu viel und zu fett. Vor allem Fastfood hat einen schlechten Ruf. Trotzdem: Wer sich über Mittag schnell verpflegen will - oder muss, landet in der Regel bei einem Schnellimbiss-Anbieter.
Kassensturz wollte wissen, was in gängigen Fastfood-Menüs drin ist. Die Ufag-Laboratorien analysierten sechs Proben auf ihren Kaloriengehalt, den Anteil an Nahrungsfasern, Salz und Fett sowie die Qualität des Fetts. Pascale Mühlemann von der Schweizerischen Ge...
Die Schweizer Bevölkerung isst zu viel und zu fett. Vor allem Fastfood hat einen schlechten Ruf. Trotzdem: Wer sich über Mittag schnell verpflegen will - oder muss, landet in der Regel bei einem Schnellimbiss-Anbieter.
Kassensturz wollte wissen, was in gängigen Fastfood-Menüs drin ist. Die Ufag-Laboratorien analysierten sechs Proben auf ihren Kaloriengehalt, den Anteil an Nahrungsfasern, Salz und Fett sowie die Qualität des Fetts. Pascale Mühlemann von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE beurteilte die Testresultate.
Am schlechtesten schnitt die Pizza Margherita ab: Sie enthielt rund einen Drittel mehr Fett, als von der SGE empfohlen. Dementsprechend war die Pizza mit 852 kcal auch der grösste Dickmacher der Stichprobe (siehe Tabelle).
Nur minim besser war das Ergebnis bei der Bratwurst mit Bürli - hauptsächlich wegen des hohen Gehalts an gesättigten Fettsäuren. Ein Zuviel davon erhöht nämlich den Cholesterinspiegel und vergrössert das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Kebab, Big Mac mit Pommes frites und die gebratenen Nudeln mit Gemüse und Schweinefleisch stufte die Ernährungsspezialistin weder als völlig ausgewogen noch unausgewogen ein.
Je nach Beurteilungskriterium schnitt das eine oder das andere Menü besser oder schlechter ab. Der Kebab enthielt zu viel gesättigtes Fett und ein Übermass an Salz; das Big-Mac-Menü hatte einen zu hohen Fettanteil - und die gebratenen Nudeln waren zu stark gesalzen.
Fazit von Pascale Mühlemann: «Der Salzgehalt war bei allen analysierten Fast-food-Angeboten höher als empfohlen.»
Die SGE empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 6 Gramm Salz zu konsumieren. Ob zu viel Kochsalz im Essen tatsächlich zu Bluthochdruck führt, ist wissenschaftlich jedoch nicht erhärtet (siehe Pulstipp 9/04).
Das beste Resultat erzielte das Pariserbrot-Sandwich mit Poulet. Eine richtig ausgewogene Ernährung bietet es aber auch nicht: Es fehlt eine Gemüse- oder Salatbeilage als Lieferantin von Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsfasern.
Gelegentlich Fastfood essen schadet nichts
Grundsätzlich hat Mühlemann nichts dagegen einzuwenden, dass jemand gelegentlich Fastfood konsumiert - unter der Bedingung, dass auf eine allfällige Kalorienbombe eine leichtere Mahlzeit folgt. Mühlemann: «Eine gesunde Ernährung muss über eine ganze Woche ausgeglichen sein und nicht innerhalb einer Mahlzeit.»
Trotzdem wünscht sich die SGE-Fachfrau, dass die Anbieter ausgewogene Menüs mit auf der Karte haben. Damit sich auch regelmässige Konsumenten von Fastfood gesund ernähren können.