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Mehr als ein Drittel der in der Schweiz tödlich verunfallten Verkehrsteilnehmer sind Fussgänger und Velofahrer. Im letzten Jahr starben 37 Menschen, die zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs waren, bei einer Kollision mit einem Auto.
Automatische Bremssysteme in Autos sollen helfen, Unfälle zu verhindern. Im Idealfall sollten die Notbremsassistenten Menschen rechtzeitig erkennen und eine Bremsung einleiten. Damit würden Kollisionen vermieden, zumindest der Aufprall gedämpft und das Verletzungsrisiko reduziert.
In einem Test des deutschen Automobilclubs ADAC zeigten sich nun aber Mängel: Nachts erkannten die elektronischen Bremshilfen der getesteten BMW, Volvo und Mercedes die Gefahrensituation nicht. Die Dummys wurden überfahren, ohne dass die Autos ihr Tempo reduziert hätten.
Das Szenario im ADAC-Test: Ein Erwachsener lief nachts vors Auto – mit und ohne Warnweste. Für diese Nachtversuche wurden auf der Teststrecke vier Strassenlampen im Abstand von 29 Metern positioniert, um so eine realistische Innerorts-Beleuchtung nachzustellen.
Weitere Szenarien wurden tagsüber durchgespielt. Auch ein Velofahrer, der die Strasse überquerte, war für fast alle Systeme ein Problem. Nur ein Audi A4 konnte die Kollision mit dem Velofahrer-Dummy vermeiden, der mit 8 Stundenkilometern fuhr. Bei höherem Velo-Tempo setzte aber auch der Assistent von Audi aus.
Sensoren «sehen» nicht alles
Das Problem der Bremshilfen liegt laut den Experten des ADAC beim «Sichtfeld» der Sensoren: Sie erfassen nur einen kleinen Ausschnitt in Fahrtrichtung. Deshalb funktioniert die Technik in komplexeren Situationen, wie etwa beim Abbiegen, noch unzureichend.
Geprüft hatte der ADAC die Modelle Audi A4, Subaru Outback, KIA Optima, die Mercedes-C-Klasse, den Volvo V60 und den 3er-BMW. Im Test schnitten die automatischen Bremshilfen von Audi und Subaru am besten ab. Sie konnten tagsüber bei innerorts üblicher Geschwindigkeit Unfälle mit Fussgängern verhindern.
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