Fernsehqualität wie in der TV-Steinzeit
Nicht nur die Qualität der Bilder lässt bei Bluewin TV Wünsche offen. Probleme gibts auch beim Ton.
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K-Tipp 10/2007
23.05.2007
Kunden von Bluewin TV empfangen zu Hause zwar modernes Digitalfernsehen. Doch was bei einigen Zuschauern manchmal über den Bildschirm flimmert, erinnert an die Fernsehsteinzeit: Das Bild hinkt dem Ton hinterher. Das ist besonders störend bei der Übertragung eines Konzerts oder wenn am Fernsehen jemand spricht und die Lippenbewegungen nicht mit dem Gesagten übereinstimmen. Bei einigen Sendern ist das sogenannte Lip-Synch-Problem extrem - klagen Bluewin-Kunden -, bei anderen kaum bemerkbar.
Kunden von Bluewin TV empfangen zu Hause zwar modernes Digitalfernsehen. Doch was bei einigen Zuschauern manchmal über den Bildschirm flimmert, erinnert an die Fernsehsteinzeit: Das Bild hinkt dem Ton hinterher. Das ist besonders störend bei der Übertragung eines Konzerts oder wenn am Fernsehen jemand spricht und die Lippenbewegungen nicht mit dem Gesagten übereinstimmen. Bei einigen Sendern ist das sogenannte Lip-Synch-Problem extrem - klagen Bluewin-Kunden -, bei anderen kaum bemerkbar.
«Das Problem entsteht bei der Signalaufbereitung», erklärt Nicolas Philippin vom Fachmagazin Home Electronic. Denn anders als beim analogen TV werden beim Digitalfernsehen die Ton- und Bildsignale in digitale Pakete aufgelöst, losgeschickt und am Ziel wieder zusammengesetzt. Wo auf dem - je nachdem langen - Übertragungsweg die Abweichungen entstehen, sei meist schwer zu eruieren.
Dass Bild und Ton asynchron sein können, ist laut Philippin ein grundsätzliches Problem des digitalen Fernsehens: «Das kommt auch bei Cablecom oder beim Empfang direkt ab Satellit vor.» Bei Cablecom seien die Verzögerungen aber wohl so minim, dass der Laie sie nicht wahrnehme. Und beim Satellitenempfang - so Experte Albrecht Gasteiner vom HDTV-Forum - liessen sich Bild und Ton bei Bedarf individuell via Settop-Box synchronisieren.
Bei der Swisscom-Tochter Bluewin TV ist das Problem bekannt. «Lip-Synch-Probleme werden intensiv analysiert, und es werden dauernd Verbesserungen vorgenommen», so Christian Neuhaus von Swisscom. «Sollte das Problem gehäuft auftreten, dann versuchen Sie es bitte so zu beheben: Bei laufender Bluewin-Box einen Neustart des Routers vornehmen, in dieser Zeit keine Manipulation an der Fernbedienung vornehmen.»
Das Bluewin-Bild ist deutlich schlechter
Ein Vergleich von Kassensturz zeigte (siehe K-Tipp 07/07), dass Bluewin TV auch beim Bild Probleme hat. Im Test lieferte die Swisscom-Tochter das schlechteste Bild der Digital-TV-Anbieter: deutlich unschärfer als die Bilder ab Satellit, unnatürlich korrigierte Farben, verschwommene Kontraste. Bluewin-TV-Chef Felix Graf sagte damals im Studiogespräch, das Problem sei erkannt.
Er versprach «sichtbare Verbesserungen» innert Jahresfrist.
(ko)