Vermicelles sind ein Schweizer Dessert-Schlager. Besonders beliebt ist das Marroni-Püree kombiniert mit Meringues, Schlagrahm und Vanille-Glace. Der «Kassensturz» liess zehn Vermicelles und Marroni-Pürees der Grossverteiler von fünf Experten degustieren. Die Produkte werden gefroren, gekühlt oder ungekühlt in Tuben verkauft. Die Jury beurteilte Aussehen, Geruch, Geschmack und Konsistenz (Mundgefühl).
Fazit: Bei allen Produkten fehlte den Experten ein ausgeprägter Marronigeschmack. Keines schaffte ein sehr gutes oder gutes Gesamturteil. Vier Produkte waren sogar ungenügend. Die Jury kritisierte den «Kartongeruch» und eine unangenehm brüchige Konsistenz im Mund. Die Vermicelles und Pürees fühlten sich mehlig an. Immerhin: Die in der Degustation bestplatzierten M-Classic-Vermicelles waren das günstigste Produkt.
Marronigerichte sind eine gesunde Alternative zu Getreide
Das sollten Sie über Marroni und Vermicelles wissen.
Nährstoffe: Marroni sättigen gut und sind sehr gesund: Sie punkten vor allem mit ihrem Ballaststoff-Gehalt – mit mehr als 8 Gramm pro 100 Gramm enthalten sie fast so viele Ballaststoffe wie Vollkornbrot. Damit fühlt man sich lange satt, und der Blutzucker bleibt ausgeglichen. Zudem enthalten Kastanien weitere wertvolle Nährstoffe, wie Kalium, Mangan und Magnesium sowie die Vitamine B1, B2, A und C. Sie sind auch reich an Stärke, wertvollen Kohlehydraten und hochwertigem pflanzlichem Eiweiss.
Besonders gut geeignet sind Esskastanien für Leute mit Zöliakie, die den Weizenkleber Gluten nicht vertragen. Gerichte aus frischen oder getrockneten Marroni sind eine gesunde Alternative zu Getreide.
Kalorien: Marroni enthalten wenig Fett. Deshalb stecken in ihnen nur etwa ein Drittel so viele Kalorien wie in Nüssen.
Acrylamid: Marroni können Acrylamid enthalten – allerdings nur in geringen Mengen. Der Stoff entsteht beim Backen, Braten, Grillieren und Frittieren von Lebensmitteln, die viel Stärke enthalten. Dazu gehören auch Kartoffeln und Getreide. Acrylamid steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Deshalb sollte man die Lebensmittel aus dem Ofen nehmen, bevor sie dunkelbraun bis schwarz sind.
Marronimehl: Aus Marroni werden auch Mehl, Flocken oder Nudeln hergestellt. Marronimehl kann man in vielen Gerichten verwenden, für die man Weizenmehl benötigt: Kuchen, Knöpfli, Brot, Blinis oder Pfannkuchen. Wichtig: Kocht oder backt man damit, muss man mehr Flüssigkeit zugeben als bei Weizenmehl. Nachteil: Marronimehl ist rund zehn Mal so teuer wie Weizenmehl.
Allergiker: Haselnuss-Allergiker müssen bei Vermicelles genau hinschauen. Denn neben den klassischen Produkten gibt es auch «Vermicelles Noisettes Marrons». Sie enthalten eine Haselnussmasse, die bei Allergikern zu Problemen führen kann.
Marroniqualität: Ein Viertel der gerösteten Marroni von Verkaufsständen in Bahnhofsnähe waren nicht geniessbar – das zeigte eine Stichprobe des K-Tipp an zehn Marroni-Ständen in Schweizer Grossstädten (K-Tipp 18/2019).