Viele Menschen verbringen zwanzig oder noch mehr Stunden pro Tag in geschlossenen Räumen. Im Herbst und im Winter kann die trockene Heizungsluft zu gesundheitlichen Problemen führen. Neben Reizungen der Haut und der Schleimhäute (juckende, rötende Augenlider) kann zu trockene Luft Atemwegs- und Erkältungskrankheiten verursachen und die Immunabwehr schwächen. Auch Kopfschmerzen und Schlafprobleme sind häufig eine Folge von zu trockener Raumluft.
Wie trocken die Raumluft ist, hängt nicht nur von der Temperatur ab, sondern auch von der Anzahl Personen, die in den Räumen leben, und von der Bauweise des Hauses. Materialien wie Holz und Spanplatten begünstigen trockene Luft.
In gemauerten und verputzten Räumen ist das Problem kleiner. Auch in gut isolierten Wohnungen trocknet die Luft nicht allzu stark ab.
Vorsicht vor Milben und Schimmelpilzen
Die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen, damit man sich wohlfühlt. Liegt die Luftfeuchtigkeit längere Zeit unter 30 Prozent, sollte man etwas dagegen tun. Übertreiben sollte man es aber auch nicht, denn zu feuchte Luft, also Luft mit einer Feuchtigkeit von mehr als 60 Prozent, ist ein idealer Nährboden für Schimmelpilze, Bakterien und Milben. Generell gilt: Je höher die Zimmertemperatur, desto mehr Wasserdampf kann die Luft aufnehmen.
Einfache Methoden verbessern das Klima
Wer die Raumluft dauerhaft befeuchtet, sollte die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer überwachen. Wichtig: Das Messgerät sollte nicht zu nahe an einer Aussenwand platziert werden und auch nicht zu nahe an einer Aussentür, einem Fenster oder an der Heizung.
Gegen trockene Luft helfen schon ganz einfache Methoden wie das Öffnen der Badezimmertür nach dem Duschen oder das Aufhängen von feuchter Wäsche.
Eine lang anhaltende Wirkung haben Verdunstungsaufsätze für Heizkörper, Wasserwände, Zimmerspringbrunnen und Grünpflanzen. Genau regulieren lässt sich die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen aber nur mit elektrischen Luftbefeuchtern.
Luft ohne Strom befeuchten
- Zimmerpflanzen: Pflanzen können die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum um bis zu 5 Prozent erhöhen. Einige Pflanzenarten geben bis 90 Prozent des Giesswassers an die Umgebungsluft ab. Vor allem Grünpflanzen mit sehr vielen und grossen Blättern tun dem Raumklima gut, etwa Papyrus, Areca-Palme, Birkenfeige, Schwertfarn und Zimmerlinde. Für das Schlafzimmer sollte man Pflanzen wählen, die auch in der Nacht CO2 aufnehmen. Dazu gehören etwa Aloe Vera, Bogenhanf, Agaven und Bromelie.
- Feuchte Wäsche: Eine Waschladung enthält je nach Schleudergang bis zu vier Liter Wasser. Hängt man feuchte Wäsche auf, kann das die Luftfeuchtigkeit in einem geschlossenen Raum um rund 30 Prozent steigern. Wichtig sind dabei eine ausreichend hohe Raumtemperatur und ein regelmässiger Luftaustausch (Stosslüften).
- Wassergefässe und dekorative Befeuchter: In Wohnzimmerbrunnen, Wassergefässen für Heizkörper und in Wasserwänden verdunstet das Wasser recht schnell. Das steigert die Luftfeuchtigkeit. Klassische Befeuchtungsgefässe für die Heizung sind aus Keramik, es gibt aber auch Gefässe aus Edelstahl und Glas.
Guter Luftbefeuchter für 70 Franken
Gute elektrische Luftbefeuchter erzeugen viel Wasserdampf und verbrauchen wenig Strom. Zudem sollten die eingebauten Sensoren die Leistung drosseln, sobald die Zielfeuchtigkeit erreicht ist.
Diese Anforderungen erfüllen viele Geräte nicht. Das zeigt ein aktueller K-Tipp-Test von zehn Luftbefeuchtern mit eingebauten Feuchtigkeitssensoren (K-Tipp 18/2023). Drei Modelle massen die Luftfeuchtigkeit ungenau. Ein Gerät ratterte laut, zwei verbrauchten zu viel Strom.
Die Testsieger von Primotecq und Meaco erhielten die gute Note 5,4. Mit 69.90 Franken kostete die Fust-Eigenmarke Primotecq allerdings deutlich weniger als das Modell von Meaco für 199 Franken.