Fieser Trick mit Verfalldatum
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Vorsicht: Prepaid-Telefonkarten verfallen schneller, als man denkt. Das aufgedruckte Verfalldatum ist nicht unbedingt massgebend.
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K-Tipp 13/2003
20.08.2003
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
K-Tipp-Leserin Beatrice Schaffter aus Zürich war erstaunt, als sie am 5. Mai mit einer Prepaid-Karte von Telecom FL telefonieren wollte. Sie war verfallen. Und dies, obwohl als Verfalldatum 5/2003 aufgedruckt war.
«Ich war davon ausgegangen, dass die Karte noch den ganzen Mai gültig sei. Diese Auskunft hatte ich auch von Telecom FL erhalten», sagt Schaffter. Doch Prepaid-Karten verfallen nicht einfach am Ende des Monats, der auf der Karte aufgedruckt ist. Sie können durchaus ...
K-Tipp-Leserin Beatrice Schaffter aus Zürich war erstaunt, als sie am 5. Mai mit einer Prepaid-Karte von Telecom FL telefonieren wollte. Sie war verfallen. Und dies, obwohl als Verfalldatum 5/2003 aufgedruckt war.
«Ich war davon ausgegangen, dass die Karte noch den ganzen Mai gültig sei. Diese Auskunft hatte ich auch von Telecom FL erhalten», sagt Schaffter. Doch Prepaid-Karten verfallen nicht einfach am Ende des Monats, der auf der Karte aufgedruckt ist. Sie können durchaus auch früher verfallen. Oder später.
Denn meist ist - allerdings in mikroskopisch kleiner Schrift - auf die Verpackung oder auf die Karte ein Satz aufgedruckt wie: «Validity: 1 year after first usage.» Zu Deutsch: «Gültigkeit: ein Jahr nach Erstgebrauch.»
Konkret heisst das: Der Besitzer muss seine Prepaid-Karte vor dem aufgedruckten Datum erstmals benützen. Und von da an ist sie nur noch während einer beschränkten Dauer gültig. Hätte Schaffter ihre Karte etwa im vergangenen März erstmals verwendet, wäre sie erst im März 2004 verfallen.
«Diese Regelung ist üblich», sagt Sepp Huber, Sprecher der Swisscom, zu der die Telecom FL gegenwärtig noch gehört. «Die Gültigkeitsdauer von einem Jahr nach Erstgebrauch ist sogar sehr vorteilhaft im Vergleich zur Konkurrenz.»
Andere Anbieter sind in der Tat strenger. Télésonique beispielsweise hat auf ihren Karten zwar kein Verfalldatum, dafür sind diese nach Erstgebrauch nur sechs Monate gültig. Bei der Swisscom hingegen sind es immerhin zwei Jahre.
Doch warum druckt die Swisscom die Gültigkeitsdauer nur in Englisch auf? «Unser Hauptkundensegment sind in der Schweiz wohnhafte Ausländer. Englisch ist die Sprache, die am besten verstanden wird», behauptet Huber.
Immerhin: Schaffter erhält von der Swisscom Prepaid-Karten im Wert von 60 Franken. «Aus Kulanz», betont Huber. Denn Telecom FL hatte die K-Tipp-Leserin falsch informiert.
So funktionieren die Telefonkarten
Verschiedene Telefongesellschaften vertreiben so genannte Prepaid-Karten. Der Käufer zahlt dafür je nach Wert der Karte 10, 20, 50 oder 100 Franken. Von Telefonkabinen, aber auch von Privatanschlüssen aus kann er eine Gratisnummer anrufen. Dann tippt er den Code ein, der auf der Karte aufgedruckt ist, und kann telefonieren. Die Kosten werden vom Kartenguthaben abgebucht.