Flaschen, die keinen kalt lassen
In Thermosflaschen aus Edelstahl bleiben Getränke lange heiss. Für extreme Einsätze taugen aber nur wenige Modelle.
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K-Tipp 3/2005
09.02.2005
Bennie Koprio - bkoprio@ktipp.ch
Ob auf einer Skitour, einer Schneeschuh-Wanderung oder beim Langlauf: Thermosflaschen mit heissem Inhalt sind beliebte Begleiter. Nur: Wie lange bleibt das Getränk heiss, das frühmorgens eingefüllt wurde?
Der Kassensturz hat elf Thermosflaschen mit Füllmengen von 0,7 bis 1,2 Liter getestet. Nach jeweils drei, sechs, neun und zwölf Stunden entnahmen die Tester den Flaschen je einen Deziliter Flüssigkeit, die sie siedend heiss eingefüllt hatten. Gemessen wurde bei Aussentempe...
Ob auf einer Skitour, einer Schneeschuh-Wanderung oder beim Langlauf: Thermosflaschen mit heissem Inhalt sind beliebte Begleiter. Nur: Wie lange bleibt das Getränk heiss, das frühmorgens eingefüllt wurde?
Der Kassensturz hat elf Thermosflaschen mit Füllmengen von 0,7 bis 1,2 Liter getestet. Nach jeweils drei, sechs, neun und zwölf Stunden entnahmen die Tester den Flaschen je einen Deziliter Flüssigkeit, die sie siedend heiss eingefüllt hatten. Gemessen wurde bei Aussentemperaturen von plus 5 sowie minus 18 Grad.
Am besten schnitten die beiden 1-Liter-Thermosflaschen der Schweizer Firma Sigg ab, wobei das Modell Thermo brushed zu Fr. 34.90 das beste Preis-Leistungs-Verhältnis aufwies (siehe Tabelle). Den dritten Platz belegte die Theos Sahara Bottle. Erstaunlich lange heiss hält auch die Thermos Active light & compact mit einer Füllmenge von nur 7,5 Deziliter. Für Isolierflaschen gilt nämlich grundsätzlich: je weniger Inhalt, desto schneller die Abkühlung. Der Inhalt der 7,5-Deziliter-Flasche war selbst bei minus 18 Grad und nach drei Entnahmen noch 57 Grad warm. Das ist nur etwas weniger als die 60 Grad, die der Gaumen noch als heiss empfindet.
Alle getesteten Modelle sind Edelstahl-Flaschen mit Vakuum-Isolierung. Diese sind zwar teurer als Thermosflaschen aus Plastik und Glas, isolieren aber besser und sind bruchsicher (siehe auch K-Tipp 13/01). Die meisten Flaschen haben zudem eine Vorrichtung zum Ausgiessen und eine relativ kleine Öffnung. So geht beim Ausschenken wenig Wärme verloren.
Die Resultate der beiden Untersuchungen zeigen: Bei extremer Kälte bleibt ein Getränk nur in wenigen Modellen bis zu zwölf Stunden heiss. Wer jedoch bei solchen Temperaturen eh zu Hause bleibt oder nicht mehr als sechs Stunden unterwegs ist, kann jedes der elf Modelle wählen.
Alkohol erhöht das Kältegefühl
Vor dem Einfüllen des Getränks lohnt es sich auf jeden Fall, die Flasche mit sie-dendem Wasser vorzuheizen. Das verbessert die Werte aller Isolierkannen. Und: Alkoholhaltiges sollten Wintersportler nicht einfüllen. Nicht nur wegen der Unfallgefahr. Alkohol erweitert die Blutgefässe - mit der Folge, dass man nach einem kurzen Wärmegefühl mehr friert als zuvor.
Am besten füllt man die Thermosflasche mit Kräutertee. Oder dann mit Gemüse- oder Gerstensuppe: Die versorgt den Körper nicht nur mit Wärme und Flüssigkeit, sondern macht auch satt und fit.