Das Schwimmen mit Flossen macht Angela Heinrich «riesigen Spass»: So schwimme sie ungefähr ein Drittel schneller, schätzt die 61-Jährige aus Thalwil ZH. «Ich fühle mich dabei wie ein Fisch, der sich im Wasser tummelt.»
Auch die 47-jährige Barbara Helfenstein aus Nürensdorf ZH benutzt seit zwei Jahren Schwimmflossen. «Ich komme viel entspannter vorwärts, weil ich flacher im Wasser liege», sagt sie. «Ohne die Flossen hätte ich es früher nie geschafft, eine Stunde lang zu schwimmen.»
Der Sportwissenschafter und Schwimmtrainer Markus Buck bestätigt: «Wer Flossen trägt, ist mit vergleichbarem Energieaufwand schneller als andere Schwimmer.» Man kann die Kraft der Beinmuskeln besser ausnützen. Das entlastet Arme und Schultern und man wird weniger schnell müde. Wegen der flacheren Lage des Körpers ist der Widerstand des Wassers kleiner. Wenig geübte Schwimmer profitieren laut Buck besonders. Denn mit Flossen lasse sich eine schlechte Beintechnik teilweise ausgleichen. «Ohne Flossen ist ein durchschnittlicher Schwimmer nach wenigen Bahnen erschöpft – mit ihnen schafft man zwei- bis dreimal so viel Bahnen», sagt Buck. Allerdings eignen sich Flossen nicht für alle Schwimmstile. «Am besten bewegt man die Beine parallel auf und ab», sagt Buck. Das Anziehen und Wegstossen der Beine wie ein Frosch funktioniere nicht.
Mehr Ausdauer und beweglichere Füsse
Flossen tragen dazu bei, Badeunfälle zu vermeiden: «Sie helfen ungeübten Schwimmern, eine längere Strecke sicher zurückzulegen», erklärt Buck. Sie seien auch für Kinder geeignet. Zudem können geübte Schwimmer Technik und Ausdauer trainieren sowie die Beweglichkeit der Füsse verbessern. Markus Buck hat einen Tipp für alle, die noch nie mit Flossen geschwommen sind: Am Anfang nicht mehr als ein Drittel des Schwimmpensums mit Flossen absolvieren. So übrerlastet man die Muskeln nicht und vermeidet Krämpfe.
Sportläden verkaufen Flossen in allen Farben, Formen und Grössen. Géraldine Escher von der Schwimmschule Aarefisch in Aarau empfiehlt Einsteigern Langflossen, die rund doppelt so lang sind wie die Füsse: «Man spürt die Wirkung besser. Der Tempogewinn ist grösser.» Kurzflossen, die nur wenige Zentimeter länger sind als die Füsse, sind eher ein Trainingsgerät für Ehrgeizige. Sie beeinflussen die gewohnten Bewegungen weniger und geben weniger zusätzlichen Schub.
Fürs Schwimmen ungeeignet sind Taucher- oder Schnorchelflossen, denn sie sind zu lang und zu hart. Escher empfiehlt, die Flossen nicht zu gross zu kaufen: «Sie müssen eng am Fuss anliegen.» Allerdings sind Flossen nicht in allen Schwimmbädern erlaubt. Erkundigen Sie sich vorher beim Bademeister.