Flug-Info im Spam gelandet
Spam-Filter schützen vor Werbemails. Doch Vorsicht: Es können auch wichtige Mails im Filter hängen bleiben - zum Beispiel Infos über die Verschiebung eines Flugs.
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K-Tipp 5/2006
08.03.2006
Annik Ott - annik.ott@ktipp.ch
Rund zwei Drittel aller verschickten Mails sind Spam. Die beste Möglichkeit, sich vor solchen unerwünschten Werbemails zu schützen, ist ein Spam-Filter. Dieser filtert Spam-Mails aus und verschiebt sie in einen separaten Ordner. Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass auch ein erwünschtes Mail im Filter hängen bleibt und im Spam-Ordner landet.
Diese Erfahrung machte K-Tipp-Leser Dennis Kropf aus Kloten ZH. Über das Online-Reisebüro Ebookers. ch buchte er im Juli 2005 ein Ti...
Rund zwei Drittel aller verschickten Mails sind Spam. Die beste Möglichkeit, sich vor solchen unerwünschten Werbemails zu schützen, ist ein Spam-Filter. Dieser filtert Spam-Mails aus und verschiebt sie in einen separaten Ordner. Es kann jedoch durchaus vorkommen, dass auch ein erwünschtes Mail im Filter hängen bleibt und im Spam-Ordner landet.
Diese Erfahrung machte K-Tipp-Leser Dennis Kropf aus Kloten ZH. Über das Online-Reisebüro Ebookers. ch buchte er im Juli 2005 ein Ticket für einen Flug von Zürich via Mailand nach São Paulo. Noch am selben Tag erhielt Kropf die Flug-Bestätigung per Mail: Abflug am 8. Dezember 2005, 19.50 Uhr ab Zürich-Kloten.
Als Kropf am 8. Dezember 2005 rechtzeitig am Flughafen Zürich-Kloten eintraf, war die Maschine bereits abgeflogen - die Abflugzeit war um 75 Minuten vorverschoben worden.
Kropf kontaktierte Ebookers. Sie hätten ihn über die Änderung der Abflugzeit informiert, bekam er zur Antwort, und zwar per Mail Anfang August 2005.
Keiner fühlt sich verantwortlich
Das konnte Ebookers auch nachweisen. Aber: Das Mail war im Spam-Filter von Kropfs Computer hängen geblieben. Dafür fühlen sich weder Ebookers noch Kropfs Mailanbieter Sunrise verantwortlich: «Beim Aufschalten des Spam-Filters im März 2005 haben wir unseren Kunden gesagt, sie sollen auch den Spam-Ordner regelmässig konsultieren», so Konrad Stokar von Sunrise. Für die Folgen des Nichtlesens von Mails übernehme Sunrise grundsätzlich keine Haftung.
Ebookers sagt dazu: «Wir informieren unsere Kunden immer per Mail über Flugplanänderungen, nur bei kurzfristigen Änderungen greifen wir zum Telefon.» Und: Reklamationen oder Pannen habe es in den letzten Jahren kaum gegeben.
Die Stellungnahme von Ebookers erstaunt - bei anderen Anbietern von Charterflügen und Online-Reisebüros tönt es anders. Bei Easyjet kennt man das Problem mit den Spam-Filtern: «Wir haben schon häufig von Kunden gehört, dass Mails von uns im Spam-Ordner landen können», sagt Oliver Aust von Easyjet.
Am besten informiert man sich selbst
Auch beim Online-Reisebüro Travel.ch ist man sich bewusst, wie wichtig eine telefonische Benachrichtigung sein kann: «Vor allem, wenn Abflugzeiten vorverschoben werden, rufen wir die Kunden an», sagt Roland Zeller von Travel.ch.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich einen Tag vor Abflug selbst beim Reisebüro über allfällige Änderungen informieren. Gerade bei Charterflügen kommt es oft zu Verschiebungen der Abflugzeiten.
Und im Umgang mit Mails gilt: Spam-Ordner unbedingt ab und zu kontrollieren - auch «normale» Mails können immer wieder dorthin rutschen.