Der Preis eines Flugbilletts kann in kurzen Zeitabständen stark schwanken. Man kennt das. Nicht bekannt aber ist: Auch das Gerät, mit dem man bucht, wirkt sich auf die Ticketkosten aus.
Ende Januar fragte der K-Tipp bei zwölf Reiseportalen und acht Fluggesellschaften die Preise von je zwei Flügen ab. Gesamthaft waren das 40 Lang-, Mittel- und Kurzstrecken-Retourflüge ab Zürich, Basel, Genf und Bern – 26 in der Economy- und 14 in der Businessklasse.
Mit App 47 Franken teurer als auf Website
Für jeden dieser Flüge wurde die Preiserhebung gleichzeitig mit sechs verschiedenen Geräten durchgeführt: mit einem iMac, einem iPhone und einem iPad von Apple sowie mit einem Notebook von HP, einem Smartphone von HTC und einem Tablet von Nexus. Die Anfragen mit Smartphones und Tablets erfolgten wenn immer möglich per App, sonst aber – wie die Preisabfragen mit iMac und HP-Notebook – auf der Internetseite der Reiseportale beziehungsweise der Airlines.
Die Resultate der Stichprobe
Bei 15 von 40 Flügen waren die Preise je nach Buchungsgerät unterschiedlich. 13-mal offerierten Reiseportale und zweimal die Fluggesellschaft Airberlin einen Flug zu unterschiedlichen Preisen.
Die grösste Differenz gab es beim Reiseportal Opodo für den Flug Genf–Peking retour mit Air China: Gebucht mit der Opodo-App auf dem HTC-Smartphone, kostete er rund 47 Franken mehr als bei der Buchung über die Website Opodo.ch (siehe Tabelle im PDF).
Umgekehrt wars beim Egyptair-Flug Genf–Kairo retour des Portals Airline-Direct: Auf der Internetseite Airline-Direct.de zahlte man dafür rund 24 Franken mehr als via App auf iPhone und iPad.
Von jenen 15 Flügen, bei denen sich Preisunterschiede zeigten, waren 10 bei der Buchung via App günstiger als via Website. Praktisch keine Rolle spielte, ob das Gerät von Apple oder einem andern Hersteller stammte.
Die entdeckten Preisdifferenzen hatten diverse Ursachen. So gewährten etwa die Portale Airline-Direct, Edreams und Fluege all jenen Kunden, die per App buchten, einen Rabatt zwischen 11 und 16 Franken. Beim Kairoflug von Airline-Direct war aber bereits der Basispreis tiefer, wenn man das Flugticket mit der App statt über die Website kaufte.
Zuschlag durch Gebühren möglich
Exakt das Gegenteil galt bei den Reiseportalen Opodo und Bravofly. Letzteres stellte zudem, wie auch Expedia, nicht auf allen Kanälen gleiche Buchungsgebühren in Rechnung. Und Ebookers sowie Airberlin boten nicht überall die gleichen Bezahlvarianten an, was unterschiedliche Gebühren zur Folge hatte.
Bravofly und Expedia sagen, man könne die Resultate der K-Tipp-Stichprobe nicht präzise nachvollziehen. Opodo verweist auf Währungsunterschiede. Die andern befragten Portale nahmen nicht Stellung.
Fazit: Wer einen Flug buchen will und die Möglichkeit hat, bei Portalen und Airlines mit mehreren Geräten via App und auf der Website nach dem Preis zu fragen, sollte das tun. Das Sparpotenzial ist zwar nicht gross. Der Aufwand aber auch nicht.