Für eine Flugreise das günstigste Ticket im Internet aufzustöbern, ist eine mühselige Angelegenheit. Relativ schnell schaffen das Flug-Vergleichsdienste, sogenannte Metasuchmaschinen. Dort gibt man Startflughafen, Destination und Reisedaten ein, und Sekunden später erscheint eine meist nach Preisen geordnete Liste: Sie enthält alle Angebote, welche die Suchmaschine auf Buchungsportalen und Websites von Airlines aufgespürt hat.
Doch lassen sich diese Angebote tatsächlich zu den aufgeführten Preisen buchen? Der K-Tipp stellte Anfang Juni in einer Stichprobe zehn Metasuchmaschinen auf die Probe. Bei jeder führte er 30 Abfragen durch – für 15 One-Way- und 15 Retourflüge ab Zürich, Genf und Basel. Per Mausklick auf die jeweils günstigste Offerte gelangte der K-Tipp sodann auf die Website des betreffenden Anbieters und klärte ab, ob der Preis dort noch der gleiche war.
Resultat: Bei 67 der total 300 Flugabfragen war das nicht der Fall. Einzig der Suchdienst Momondo.ch listete ausnahmslos korrekte, das heisst tatsächlich buchbare Preise auf. Google.ch/flights hingegen lag 13 Mal und Goeuro.ch gar 15 Mal daneben (siehe Tabelle im PDF).
In den 67 fehlerhaften Fällen betrugen die Unterschiede zwischen den von den Metasuchern angegebenen und den tatsächlichen Preisen teils nur wenige Franken. Grund dürften uneinheitliche Kurse bei der Währungsumrechnung gewesen sein.
Teilweise lagen die Preise aber auch massiv auseinander: Für den One-Way-Flug Zürich–Los Angeles etwa listete Checkfelix.com als Top-Treffer eine Internetofferte des Reiseveranstalters Tui für 2333 Franken auf. Nach dem Klick auf diesen Link zeigte sich: Auf der Website von Tui kostete dieser Flug bloss 2050 Franken.
Abweichungen in diesem Ausmass sind vor allem darauf zurückzuführen, dass Fluggesellschaften und Buchungsportale viele Tarife je nach Nachfrage in kurzen Zeitabständen verteuern oder verbilligen. Entsprechend bilden Metasuchmaschinen mit einem eher gemächlichen Aktualisierungsrhythmus öfters nicht die neusten Preise ab.
Auf mehreren Portalen suchen
Hinzu kommt, dass Metasucher nur anzeigen können, was sie auf den Internetseiten der Airlines und Reiseverkäufer vorfinden. Und deren Preisangaben gelten nicht selten bloss für Fälle, in denen Kunden das Ticket mit eher «exotischen» Zahlungsmitteln (etwa Firmendebit- und -kreditkarten, Online-Bezahldienste) kaufen. Wer eine gewöhnliche Kreditkarte verwendet, muss häufig einen Zuschlag zahlen (K-Tipp 6/2016).
Was die Stichprobe weiter zeigt: Von den zehn Suchmaschinen schaffte es keine auch nur annähernd, bei allen 30 Flügen die Top-Offerte aufzuspüren. Es kann sich daher lohnen, mit mehr als einem einzigen Suchdienst nach guten Angeboten Ausschau zu halten. Beispiel: Für den erwähnten Flug Zürich–Los Angeles führte Goeuro.ch ein über 3500 Franken teures Angebot des Buchungsportals Expedia.de als beste Variante auf – während Momondo.ch und Trabber.ch eine Offerte des Portals Sky-Tours.com für 1874 Franken entdeckten.