Hochzeit, Geburtstage oder auch Ferien: An speziellen Anlässen reicht das Handy zum Fotografieren nicht mehr aus. Bei Gruppenbildern stösst man ohne Weitwinkelobjektiv schnell an die Grenze. Und Zoomen geht gar nicht. Doch eine gute Fotoausrüstung kostet mehrere Tausend Franken. Zudem braucht man sie meist nur an einigen wenigen Tagen im Jahr. Besser ist es darum, sie bei Bedarf zu mieten. Weiterer Vorteil: Eine Miet-Ausrüstung wird immer wieder gereinigt und gewartet.
Kleinere Firmen sind meist günstiger
Doch wo gibt es günstige Mietgeräte? Der K-Tipp hat die Preise von Fotoapparaten und Zubehör verglichen – und zwar bei den vier grössten Vermietern Profot, Light & Byte, Graphic Art und Foto Pro sowie bei den drei kleineren Firmen Fotomiete.ch, Lensrent und Rentalens. Mietdauer waren jeweils ein Tag, ein Wochenende und zwei Wochen.
Ergebnis: Kleinere Vermieter sind fast immer günstiger als grosse. Sie haben jedoch ein vergleichsweise kleines Lager, deshalb sollte man frühzeitig reservieren. Einzelne Teile der Ausrüstung waren in der Stichprobe bereits für mehrere Monate ausgebucht. Weitere Einschränkung: Kleine Vermieter haben selten ein eigenes Ladengeschäft. Wer sich die Ausrüstung ausführlich erklären lassen will, sollte daher eine grössere Firma wählen. Dort lässt sich die Kamera auch in aller Ruhe testen.
Die Resultate im Detail:
Miete für die Ferien
Sie ist sehr teuer und lohnt sich darum für die wenigsten. So verlangt Graphic Art rund 2500 Franken für die zweiwöchige Miete einer Nikon D800 mit den zwei Nikkor-Objektiven «AF-S 24–70 mm 2.8 E ED VR» und «AF-S 70–200 mm 2.8 G IF-ED II VR». Die gleiche Ausrüstung kostet bei Fotomiete. ch immer noch 1113 Franken. Zum Vergleich: Beim Neukauf würde diese Ausrüstung weit über 6000 Franken kosten.
Wochenendmiete
Hier sind die Unterschiede besonders gross. So gibt es die Canon 5D Mark III mit dem Objektiv «EF 100–400 mm 4.5–5.6 IS USM» bei Fotomiete.ch für 138 Franken. Am teuersten ist Rentalens mit 238 Franken. Grund: Das Wochenende zählt als drei Tage – ebenso bei Lensrent. Bei Profot, Light & Byte, Fotomiete.ch und Graphic Art wird jeweils nur ein Tag verrechnet.
Tagesmiete
Es gibt fast keine Preisunterschiede bei den diversen Firmen.
Abholen, Rückgabe
Die meisten Vermieter befinden sich in Zürich, Basel und Bern. Praktisch: Bei der Wochenendmiete kann man die Ausrüstung bereits am Freitagnachmittag abholen und muss sie erst am Montagmorgen wieder zurückbringen.
Wer auf dem Land wohnt, muss sich die Ausrüstung zuschicken lassen. Dadurch verlängert sich die Mietdauer je nach Firma um ein bis zwei Tage. Ausserdem fallen zusätzliche Portokosten an – meist rund 24 Franken. Einzige Ausnahme: Vermieter Rentalens. Der Versand ist kostenlos und zählt nicht zur Mietdauer.
Spezialzubehör
Wer bereits eine Grundausrüstung besitzt, kommt günstig zu hochwertigen Spezial-Objektiven. Beispiel: Für das Extrem-Weitwinkelobjektiv Canon EF 11–24 mm zahlt man über 3000 Franken. Für die Miete über ein Wochenende verlangt Light & Byte 56 Franken.
Fazit: Nur wer das Objektiv ein Jahr lang jedes Wochenende benützt, fährt mit dem Kauf günstiger.