Nach der kalten Jahreszeit finden sich auf Rasenflächen oft kahle Stellen und viel Unkraut. Wer im Frühjahr rechtzeitig mit der Pflege beginnt, kann sich spätestens im Sommer über einen dichten und robusten Grasteppich freuen.
Mit der Frühjahrskur beginnt man am besten Ende März – sobald es keine frostigen Nächte mehr gibt und das Gras zu wachsen beginnt. Die Tipps für die Rasenpflege im Frühling – Schritt für Schritt.
1. Reinigen
Zuerst sollte man den Rasen mit einem kräftigen Rechen von Laub, abgestorbenen Pflanzenteilen und grossen Moospolstern befreien. Das verhindert Fäulnis und das Versauern des Bodens. Dann den feuchten oder nassen Boden mit einer Grabgabel auflockern, allfällige Regenwürmer- und Maulwurfshaufen einebnen.
Produktbeispiel
- Combisystem-Schneidrechen von Gardena. Spitze Zinken der einen Seite beseitigen Moos und Rasenfilz, runde Zinken der anderen Seite rechen Laub, Steine, Äste zusammen (35 cm breit, passend zu Gardena-Stielen). Fr. 21.-, Galaxus
2. Düngen
Experten empfehlen, den Rasen noch vor dem Mähen zu düngen. Denn bei einem Mangel an Nährstoffen wächst das Gras nur spärlich und lückenhaft. Anspruchsloses Unkraut dagegen gewinnt so gleich zu Saisonbeginn die Oberhand. Deshalb empfiehlt es sich, nach dem letzten Frost einen organischen oder mineralischen Langzeitdünger einzusetzen. Diesen gleichmässig mit einem Streuwagen auftragen.
Produktbeispiele
- Dünger Neudorff Azet. Organischer Rasendünger mit Sofort- und Langzeitwirkung, unbedenklich für Haustiere und Kinder. 10 Kilo, für 200 Quadratmeter Fläche. Fr. 36.95, Migros Do it + Garden
- Wolf Garten Rasen-Langzeitdünger. Sorgt 120 Tage lang für Nährstoffabgabe, abhängig vom Klima. Je höher die Temperaturen, desto mehr Nährstoffe werden abgegeben. 1 Kilo, für 50 Quadratmeter. Fr. 19.95, Migros Do it + Garden
- Streuwagen Prix Garantie, 12 Liter Volumen, für Streuflächen bis ca. 300 Quadratmeter. Fr. 19.90, Jumbo
3. Mähen
Etwa zwei Wochen nach dem Düngen sollte der Rasen im Abstand von rund zwei Wochen zweimal gemäht werden – Schnittlänge mindestens 4 bis 5 Zentimeter. Für die ersten Durchgänge sollte man keinen Mähroboter, sondern einen Rasenmäher mit einem gut geschliffenen Messer verwenden. Dies hilft, die Ausbreitung der Gemeinen Rispe mit ihren harten Stängeln zu verhindern. Damit genug Licht und Luft an die Rasenoberfläche gelangen, sollte man gemähtes Gras entfernen.
Produktbeispiel
- Akku-Rasenmäher Powerworks PD60LM41K2. In einem K-Tipp-Test von Akku-Rasenmähern waren die besten Geräte leistungsfähig, wendig und leise (K-Tipp 11/2019). Testsieger war das Modell von Powerworks. Als einziger Mäher meisterte er auch höheres Gras von 15 bis Zentimeter Länge. Fr. 299.–, Bauhaus
4. Vertikutieren
Ist der Rasen mit Nährstoffen versorgt und getrocknet, sollte man ihn nach drei weiteren Wochen vertikutieren. Dabei wird der Boden mit einem Vertikutierrechen oder einem Hand-, Benzin- oder Elektrovertikutierer maximal 2 bis 3 Millimeter tief aufgeritzt. So lässt sich Rasenfilz – verrottete Gräser und Moos – entfernen. Das fördert die Luft-, Wasser- und Nährstoffaufnahme und das Wachstum des Rasens. Diesen nach dem Vertikutieren einige Wochen lang schonen.
Achtung: Nicht bei allen Rasen ist Vertikutieren sinnvoll. Bei Unkräutern wie dem kriechenden Hahnenfuss fördert man durchs Zerschneiden eine Vermehrung.
Produktbeispiel
- Elektro-Vertikutierer EVC 1000 von Gardena, 1000 Watt, höhenverstellbar und mit Auffangbehälter. 40 Liter Volumen. Fr. 203.–, Microspot
5. Lüften
Das Lüften des Rasens sorgt dafür, dass Nährstoffe, Wasser und Luft besser an die Graswurzeln gelangen. Auch Staunässe kann dann leicht abfliessen. Beim Lüften stanzt man in gleichmässigen Abständen Löcher in den Boden – mit einer Grabgabel, Nagelschuhen oder einem Aerifizierer mit Hohlzinken. Nach dem Lüften den Rasen «sanden», also die Löcher mit Quarz-sand auffüllen. Auch das lockert den Boden und macht ihn durchlässig.
Produktbeispiele
123 Zentimeter.
Fr. 85.–, Galaxus
- Rasenlüfterschuhe Siena Garden, Universalgrösse, 20 Zinken. Fr. 19.40, Galaxus
- Rasen-Quarzsand, 0,06 bis 2 Millimeter Körnung, 25 Kilo. Fr. 7.90, Hornbach
6. Moos vorbeugen
Moos breitet sich vor allem auf sauren Böden aus. Ist der Rasen stark befallen, sollten Hobbygärtner zuerst den pH-Wert messen: Liegt er deutlich unter 7 pH, sollte man den Rasen nach dem Vertikutieren und Belüften mit Rasenkalk düngen – am besten mit einem Streuwagen (siehe auch Punkt 2).
Produktbeispiele
- Rasen- und Gartenkalk Floraself, 10 Kilo für 100 Quadratmeter. Fr. 12.50, Hornbach
- Neudorff pH-Bodentest, zur Ermittlung des Kalkbedarfs. Fr. 14.95, Migros Do it + Garden
7. Moos entfernen
Bei starkem Moosbefall wird oft Moosvernichter mit Eisendünger empfohlen. Dieser verbrennt das Unkraut, ohne das Gras zu beeinträchtigen. Die Ursachen von Moos, etwa ein verdichteter Boden oder ein Mangel an Nährstoffen, lassen sich damit aber nicht beseitigen.
Wer einen Moosvernichter einsetzt, sollte den Rasen vor der Behandlung auf 2 Zentimeter Länge kürzen und vorsichtig vorgehen: Mittel gezielt auftragen, denn das giftige Eisen-II-Sulfat hinterlässt Flecken auf Steinplatten, Holzboden und Kleidern. Kinder und Haustiere von frisch behandelten Flächen fernhalten und Rasen erst nach gründlicher Bewässerung oder reichlichem Regen betreten.
Produktbeispiel
- Erich Schweizer Certoplant Royal Massino, 2,5 Kilo für 50 Quadratmeter. Fr. 15.95, Migros Do it + Garden
8. Rasen flicken
Im Winter oder beim Vertikutieren können im Rasen kahle Stellen entstehen. Diese kann man mit einer Hacke auflockern, von Unkraut, Moos und Steinen befreien und einebnen. Danach Rasensamen per Hand oder Streuwagen gemäss Dosieranleitung auf die gewünschten Stellen geben – am besten bei Temperaturen über 10 Grad. Die Fläche walzen oder festtreten und feucht halten. Grössere Lücken lassen sich auch mit ganzen Rasenziegeln flicken.
Produktbeispiele
- Schweizer Rollrasen, Haus- und Spielrasen. 1 Quadratmeter, nach zwei Wochen nutzbar. Fr. 19.95, Jumbo
- Gesal Rasen Reparatur Mix, inklusive Saat, Dünger und Keimsubstrat. 8 Kilo für 40 Quadratmeter. Fr. 51.20, Galaxus